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Speechless (German Edition)

Speechless (German Edition)

Titel: Speechless (German Edition)
Autoren: S Destiny
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hinterhältig war. Aber man sah drüber hinweg, wenn man sie kannte.

    „Das war also dein Stiefbruder…“

    „Einer von zwei, ja.“

    „Was? Zwei?“

    „Ja. Raven und Eneas. Sie sind beide älter als wir und sie leben beide ganz weit weg von hier.“

    „Und warum sind sie dann hier, wenn sie doch ach so weit weg wohnen?“

    „Urlaub. Die beiden haben Urlaub und wollten ihren Alten besuchen. Aber mir solls egal sein. Los komm, Cas, die anderen beiden warten schon und der Film liegt auch schon drin.“

    Leicht unzufrieden aufgrund dieser Antwort, folgte er der Dunkelhaarigen jedoch ins Wohnzimmer und sah auch sogleich Rascal und Claire auf der Couch sitzen.

    Sie alle kannten sich aus der Highschoolzeit und hatten es irgendwie geschafft, den Kontakt zu halten.

    Mit Claire arbeitete er sogar zusammen in einer Redaktion. Wobei sie dem wesentlich besseren Ressort zugeordnet war, als er. Sie schrieb über Promis und all das. Die Queen, Kate und William… So etwas halt.
    Sie war klein, zierlich und blond und hatte ein unheimliches Talent, mit Worten umzugehen oder einen zu ignorieren. So, wie sie es gerade auch tat. Sie sah ihn einfach nicht an und blickte lieber auf ihre Füße.

    Rascal saß da, hob grinsend die Hand. Er war groß, kräftig gebaut und ein Frauenschwarm. Schon immer gewesen. Aber an Raven kam selbst Rascal vom Körperbau her nicht heran. Er hatte eher hellbraune, kurze Haare, meistens ein penibel glatt rasiertes Gesicht und nun ja…
    Weiter fiel Cassiel auch nichts dazu ein.

    Er ließ sich, mit einem kurzem ‚Hi’ auf die Couch neben Rascal fallen und blickte auf den Fernseher. Super, 2012 , als ob er diesen Film nicht schon oft genug gesehen hätte. Aber er ging ohnehin davon aus, dass der Film nur nebenher laufen würde, damit sie sich unterhalten konnten…

    Und es war wirklich so.
    Rascal unterhielt sich mit Jenny über Fotographie in der Kunst, während Claire aus dem Fenster in die verregnete Welt blickte. Manchmal fragte sich Cassiel, warum sie so ruhig war. Ob da irgendwas passiert war oder ob sie einfach keine Lust hatte, sich mit einem von ihnen zu unterhalten.
    Cas selbst hörte den beiden zu, hatte die Chipstüte gebunkert und führte im Sekundentakt eine Portion Chips nach der anderen in seinen Mund.
    Hin und wieder schenkte er dem Film etwas Aufmerksamkeit, aber es war doch wesentlich interessanter, den beiden beim Diskutieren zuzuhören.

    Letztlich war es das Zuschlagen einer Tür, das die Aufmerksamkeit aller auf sich zog. Man hörte, dass eine Jacke ausgezogen und weggehangen wurde, ehe man schwere Schritte hörte.

    War Eneas etwa eine laufende Tonne? Das war nämlich das erste, was Cassiel in den Sinn kam. Denn die Eltern Jennys waren nicht daheim...
    Eine groß gewachsene, schwarzhaarige Person erschien im Türrahmen.
    Er sah jeden von ihnen einmal kurz an, ehe seine Aufmerksamkeit auf Jenny lag.
    Das musste einfach Eneas sein.

    „Was möchtest du denn von mir, Eneas?“

    Da wars. Cassiel hatte seine Bestätigung.

    Und nein, da war keinerlei Ähnlichkeit zu Raven. Eneas war schlank, hatte lange, wirklich schwarze Haare. Er trug ein enges schwarzes Longsleeve, das wunderbar seine Figur betonte, dazu eine graue Tarnhose, die in die Vierzehnlochspringerstiefel gesteckt waren.
    War der bei der Armee oder wie durfte man das sehen?

    Eneas hob die Hände, fuchtelte – Cassiels Meinung nach – schwachsinnig in der Luft herum.
    Jenny aber verstand wohl, was er meinte. „Raven ist oben. Er hat mit dem Essen auf dich gewartet.“

    Wieder folgten irgendwelche Fingerzeichen und Jenny gab ein: „Ich glaube , es gibt Corned Beef Hash.“

    Eneas nickte darauf hin, hob die Hand und verschwand im dunklen Hausflur.

    Die knarzenden Treppen verrieten, dass auch der andere von Jennys Stiefbrüdern nach oben verschwand.

    „Das war also Eneas?“, erhob Cassiel die Stimme.

    „Ja. Er ist … ein wenig anders, als wir“, gab Jenny von sich und strich sich durch die Haare. Wirkte sie etwa nervös?

    „Er ist stumm, richtig?“, fragte Claire.
    Alle blickten sie an. Ihre glockenklare Stimme hatte sie immerhin den ganzen Abend noch nicht erhoben.

    „Ja. Von Geburt an. Aber er kommt wahnsinnig gut damit klar. Er ist Informatiker und Gamedesigner…“

    „Er sieht nicht aus, wie der typische Gamedesigner“, meinte nun auch Rascal. „Eher wie’n Schuljunge, der zu wenig isst.“

    „Er ist krank, ok? Lassen wir das einfach.“

    „Was hat er denn?“, wollte Claire
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