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Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Titel: Soulbound (Ghostbound) (German Edition)
Autoren: C.M. Singer
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„Aber Finny sagte …“
    „Alle denken das! Meine Familie und meine Freunde glauben, ich wäre in den Tod gesprungen, weil Fiona mich abserviert hat.“ Er lachte freudlos auf. „Dabei war es nur ein total bescheuerter Unfall! Ich hab mich in dem Hotelzimmer, das ich für uns beide gebucht hatte, voll laufen lassen und schrieb Fiona einen Brief. Als mir nichts mehr einfiel, was ich noch schreiben konnte, bin ich damit auf die Terrasse, um einen klaren Kopf zu bekommen. Es wehte ein ziemlich heftiger Wind, der mir den Brief aus der Hand riss. Ich wollte ihn noch einfangen und streckte mich zu weit über das Geländer … und verlor den Halt.“
    „Tja, hättest du mal lieber eine E-mail geschrieben.“
    „Ich lach mich tot.“
    „Und jetzt versuchst du, Fiona zu dir zu rufen?“
    „Natürlich nicht“, fauchte Owen, und die Lampen flackerten erneut. „Ich will, dass sie die Wahrheit erfährt und aufhört, sich Vorwürfe zu machen. Und auch meine Familie soll endlich erfahren, dass es ein Unfall war. Ich will nicht, dass sie weiterhin glauben, ich hätte mein Leben so sinnlos weggeworfen.“
    „Verstehe.“ Das setzte alles in ein gänzlich anderes Licht. „Wenn ich Fiona also erkläre, was wirklich passiert ist, wirst du sie in Ruhe lassen?“ Und vielleicht sogar auf die andere Seite gehen , setzte er in Gedanken hinzu.
    „Das würde ich ja echt gerne, aber nach der Nummer heute Abend glaube ich kaum, dass sie dir noch mal zuhören wird.“ Riley hörte ein Schnauben. „Um ehrlich zu sein, verstehe ich sowieso nicht, was sie an einem Freak wie dir gefunden hat. Was hast du ihr schon zu bieten?“
    „Wirklich clever“, kommentierte Riley. „Da triffst du endlich jemanden, der dir helfen kann und nennst ihn einen Freak.“ Er zuckte mit den Schultern. „Andererseits, was kann man schon von jemanden erwarten, der seine übernatürlich begabte Freundin um den Verstand bringt, nur um ihr zu sagen, dass er keinen Selbstmord begangen hat.“
    „Du kennst sie doch überhaupt nicht! Fiona ist stark, das war sie schon immer! Manchmal braucht sie nur einfach länger, um Dinge zu akzeptieren. Genauso, wie sie erst jetzt einsieht, dass sie mich liebt und dass es mit uns funktioniert hätte.“
    „Blödsinn!“, entfuhr es Riley. „Das redet sie sich doch nur ein.“
    „Du hast keine Ahnung“, antwortete Owen abfällig. „Früher oder später wird sie sich für mich öffnen und mir zuhören! Ich muss nur an ihr dranbleiben und immer wieder versuchen, sie zu erreichen.“
    Riley schüttelte den Kopf. „Du bist ein egoistisches Arschloch, weißt du das? Du behauptest, sie zu lieben und trotzdem ist es dir egal, dass Fiona daran kaputt gehen könnte?“
    „Das wird sie nicht. Bald kennt sie die Wahrheit, und dann wird sie sich wieder fangen. Also danke für das Plauderstündchen. War nett, aber ich bekomme das schon alleine hin.“
    Owen verschwand, und in Rileys Kopf kehrte wieder Stille ein. Er lag noch lange grübelnd wach, doch schließlich hatte er sich einen Plan zurechtgelegt. Er würde Fiona nicht einfach im Stich lassen. Gleich morgen wollte er mit Mick reden und ihn bitten, sich in den Computer ihrer Schule einzuhacken, um an Fionas Daten zu gelangen. Und dann würde er das erste Mal in seinem Leben einen Brief verfassen. Auf diese Idee hatte Owens Geschichte ihn gebracht. Zunächst hatte er an eine E-mail gedacht, doch die konnte man zu leicht löschen. Ein echter Brief hatte gewiss eine größere Chance gelesen zu werden. Darin wollte er ihr alles erklären und sie auffordern, sich ihren medialen Fähigkeiten zu stellen, anstatt weiter dagegen anzukämpfen. Mit einem hatte Owen nämlich Recht: Wenn Fiona von ihm persönlich hörte, dass er sich ihretwegen nicht umgebracht hatte und sie auch nicht in den Tod rief, würde sich ihr psychischer Zustand sicherlich stabilisieren.
    Mit dem guten Gefühl, der Situation nicht hilflos gegenüberzustehen, schlief er endlich ein.
     
    „Riley!“
    Murrend rollte er sich auf die andere Seite und zog die Decke über den brummenden Schädel. Es war zum Heulen! Sobald Geister wussten, dass man sie wahrnehmen konnte, ließen sie einen nicht mehr in Ruhe! Er spähte unter der Decke hervor auf die Uhr. Halb sieben. Er musste erst in einer dreiviertel Stunde aufstehen. Genug Zeit, um noch mal wegzudösen.
    „Wach auf, verdammt noch mal! Ich brauche dich!“
    Etwas knirschte und zischte.
    „Verschwinde, Owen“, murmelte Riley in sein Kissen. „Ich erledige keine
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