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Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Titel: Soulbound (Ghostbound) (German Edition)
Autoren: C.M. Singer
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Mädchen heutzutage nichts mehr auf diese überholte Gentleman-Tour gaben. Mit einem innerlichen Achselzucken begab er sich zur Theke und bestellte ihr die Cola.
    Als er zurückkam, hatte Susan Fiona bereits in ein Gespräch verwickelt. Was bedeutete, dass Susan redete und Fiona hin und wieder nickte. Er warf Daniel und Elizabeth einen fragenden Blick zu, doch sie hoben bedauernd die Schultern und sahen sich weiter um.
    Riley fürchtete schon, dass es zwecklos war und überlegte, wie er Susan unterbrechen und Fiona damit aus deren Belagerung befreien konnte, als Elizabeth plötzlich aufgeregt nickte.
    Daniel lehnte sich über den Tisch und winkte Riley heran. „Er steht an der Wand zwischen dem Dartautomaten und der Treppe zu den Toiletten“, sagte er in sein Ohr. „Er hält sich von den Leuten fern, was nur verständlich ist. Vermutlich kann er es nicht leiden, wenn man durch ihn hindurchläuft. Aber Finny lässt er nicht aus den Augen.“
    „Wie sieht er aus?“
    „Groß, schlank, wirre blonde Haare. Er trägt eine dunkle Hose und ein halb aufgeknöpftes, weißes Hemd. Soll ich mit ihm reden?“
    „Nein, ich mach das schon“, erklärte Riley mit Bestimmtheit. Aus den Augenwinkeln sah er zu Fiona. Sie wirkte zwar etwas verkrampft, aber nicht so sehr, als dass sie sofort vor Susan gerettet werden müsste. Zudem hatte sich Wood eben in die Unterhaltung eingeklinkt, da Susan voller Stolz erzählt hatte, dass er Polizist war, und das schien Fiona wirklich zu interessieren.
    Nach einem tiefen Schluck von seinem Gingerbeer entschuldigte er sich bei Fiona mit dem Vorwand, zur Toilette zu müssen. Er atmete tief durch und bahnte sich dann seinen Weg zum Dartautomaten. Während er vorgab, das aufgeklebte Schild mit der Gebrauchsanleitung zu studieren, flüsterte er: „Hi, Owen. Ich weiß, dass du da bist. Du brauchst nichts zu sagen, das bringt im Moment nichts, denn ich kann dich nicht hören. Aber wenn du heute Nacht zu mir nach Hause kommst, können wir uns unterhalten.“ Er nannte die Adresse. „Ich will, dass es Finny wieder gut geht. Und ich glaube, tief in dir drin willst du das auch, richtig?“ Wie zur Bestätigung sprang der Automat an und gab einen durchdringenden Piepton von sich. Gleichzeitig schwoll das Brummen in Rileys Schädel zu einem quälenden Getöse an. Stöhnend massierte er sich die Stirn. „Ich interpretiere das mal als Ja“, presste er hervor. „Sieh zu, dass du gegen Mitternacht da bist und dich vorher möglichst abreagiert hast, okay?“
    „Du scheinst ihn ziemlich verblüfft zu haben“, bemerkte Elizabeth, sobald sich Riley wieder auf seinen Stuhl niedergelassen und das restliche Gingerbeer hinunterstürzt hatte.
    „Ja, seine Kinnlade steht noch immer weit offen“, grinste Daniel. „Aber du hast ihm ja auch gerade eröffnet, dass du von ihm weißt. Dafür hält er sich erstaunlich gut.“
    „Also ist keine Lichtshow, oder noch schlimmer, ein totaler Stromausfall zu befürchten?“, fragte Wood, der sich etwas zur Seite gelehnt hatte, um mitzuhören.
    „Nein, er scheint sich ziemlich gut unter Kontrolle zu haben.“
    „Dann ist ja gut. Ich habe weder Lust, wiedermal Funken abzubekommen, noch im Dunkeln rumzusitzen.“
    „Du wirst mir das noch vorhalten, wenn wir alt und grau sind, oder?“, fragte Daniel augenrollend.
    „Darauf darfst du wetten, Danny Boy. Allerdings werde nur ich grau. Du wirst kahl.“
    Eine Hand legte sich auf Rileys Schulter, und er richtete sich erschrocken auf.
    „Hast du wieder Kopfschmerzen?“ Fiona sah ihn besorgt an. „Du solltest echt mal zum Arzt gehen, weißt du?“
    „Das vergeht schon wieder“, versicherte er und rang sich ein Lächeln ab. Er legte einen Arm auf die Rückenlehne ihres Stuhls und beugte sich ihr etwas entgegen. „Sag mal, weißt du eigentlich, dass Danny und Bets erst heute von einer richtigen Weltreise zurückgekommen sind?“
    „Im ernst?“ Staunend sah Fiona die beiden an. „Wo wart ihr überall?“
    Zu Rileys Erleichterung übernahmen Elizabeth und Daniel bereitwillig das Ruder und berichteten von ihrer Reise, die sie über Italien nach Kalifornien und zuletzt nach Mexiko geführt hatte.
    „Acht Wochen lang die Welt sehen …“ Fiona klang zu gleichen Teilen ehrfürchtig wie wehmütig. „Nach der Schule will ich auch erst mal auf Reisen gehen. Ich würde so gerne nach Paris. Oder Amsterdam.“
    „Ja, macht das unbedingt“, meinte Elizabeth. „Es gibt keinen besseren Zeitpunkt. So frei wirst du nie wieder
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