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Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Titel: Soulbound (Ghostbound) (German Edition)
Autoren: C.M. Singer
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und sie weggewischt. Und Fiona anschließend fest in den Arm genommen und getröstet.
    Schniefend senkte sie den Blick. „Und dabei bist du noch viel schlimmer als alle anderen! Eine so kranke Masche wie du hatte echt noch keiner drauf.“
    Als sie sich diesmal umdrehte und davon ging, folgte Riley ihr nicht. Zitternd und wie an Ort und Stelle festgefroren, sah er ihr hinterher, bis die Nacht sie verschluckt hatte.
     
    Wieder einmal haftete Rileys Blick an der Zimmerdecke. Wie hatte der Abend nur dermaßen schief gehen können? Alles war nach Plan verlaufen, sogar besser, als gehofft, bis dann ein einziger, unbedachter Satz alles zerstört hatte …
    Sollte er versuchen, Fiona wiederzusehen und es zurechtzurücken? Immerhin wusste er, wo sie zur Schule ging, also konnte er es ihr gleichtun und dort auf sie warten. Aber vermutlich würde sie ihm keine Chance geben und ihn zum Teufel jagen.
    Alles, was ihm blieb, war die Hoffnung, dass er Owen überzeugen konnte, Fiona endlich in Ruhe zu lassen. Dann hätte er ihr wenigstens diesen einen Dienst erwiesen …
    Riley drehte den Kopf und sah auf den Radiowecker neben dem Bett. Halb eins. Vielleicht tauchte Owen nach dem heutigen Desaster aber gar nicht erst auf. Überraschen würde es ihn nicht.
    Nach weiteren fünf Minuten löschte er das Licht und schloss die Augen. Doch an Schlaf war nicht zu denken. Seine Gedanken waren bei Fiona, bei ihrem enttäuschten, verletzten Gesicht. Konnte er sie tatsächlich so einfach aufgeben und ihrem Schicksal überlassen? Er hatte sie wirklich gern, und wahrscheinlich war er in ihrem Leben der einzige, der sie wirklich verstand.
    Wenn sie mir nur fünf Minuten lang zuhören würde , dachte er. Wenn ich die Chance hätte  …
    Sein Magen krampfte sich zusammen, gleichzeitig breitete sich in seinem Inneren ein Summen aus, das sich vor allem in seinen Schläfen und den Fingerspitzen sammelte, bis er das Gefühl hatte, sein ganzer Körper würde leicht vibrieren. Ein Geist war in der Nähe. Und da sich das Brummen in seinem Kopf langsam zu einem Donnergrollen steigerte, war der Geist offenbar nicht sonderlich gut gelaunt.
    Stöhnend setzte Riley sich auf und knipste die Nachttischlampe an. Die Härchen auf seinen Armen stellten sich wie statisch geladen auf, was ein untrügliches Zeichen dafür war, dass sich der Geist nun in unmittelbarer Nähe befand.
    „Hi, Owen“, sagte er in den Raum. „Schön, dass du doch noch gekommen bist. Ich bin Riley, aber das weißt du ja bestimmt schon.“
    Einen Moment lang herrschte Stille, dann hörte er ein zögerliches: „Du kannst mich also wirklich wahrnehmen?“
    „Ja, das kann ich.“ Owens Emotionen ließen sich nur schwer deuten, dafür waren sie zu vielschichtig. Doch die Verwirrung des Geistes konnte Riley deutlich spüren.
    „Du bist der erste Mensch, mit dem ich rede, seit …“ Er machte eine kurze Pause. „Aber warum konntest du mich vorhin im Pub nicht hören?“
    „Dort gab es zu viele Störsignale“, beantwortete Riley die Frage so knapp wie möglich. „Hör zu, Owen, wir müssen uns unterhalten. Über Fiona.“
    „Ja, ich würde mal sagen, das ist heute nicht wirklich gut gelaufen, was Kumpel?“ Die Schadenfreude in seiner Stimme war kaum zu überhören.
    Riley schluckte seinen Ärger so gut wie möglich hinunter. „Mir ist klar, dass du Finny noch immer liebst. Aber du musst aufhören, sie zu verfolgen. Das treibt sie in den Wahnsinn.“
    „Denkst du etwa, ich wüsste das nicht?“
    „Warum, verdammt noch mal, tust du es dann?“ Riley hatte alle Mühe, ruhig zu bleiben.
    „Manchmal kann sie mich spüren. Und hin und wieder hört sie mich sogar. Sie will es nur noch nicht so recht wahrhaben, aber mit der Zeit wird sie …“
    „… entweder in der Klapse landen, oder sie wird deinem Beispiel folgen und sich etwas antun!“
    Ein scharfer Schmerz zuckte durch Rileys Kopf. Gleichzeitig schalteten sich nicht nur zischend sämtliche Lampen ein, auch die Stereoanlage und der Fernseher legten mit voller Lautstärke los. Sofort sprang Riley aus dem Bett und drehte an beiden Geräten den Ton leise. Keuchend lauschte er, ob seine Mutter wach geworden war. Nachdem sich vor seinem Zimmer nichts rührte, flehte er: „Bitte, versuch dich unter Kontrolle zu halten, okay? Wenn mein Schädel platzt, hilft das keinem von uns.“
    „Ich habe keinen Selbstmord begangen“, knurrte Owen. Riley spürte, wie sehr er sich um Beherrschung bemühte.
    „Hast du nicht?“, fragte er verduzt.
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