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Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Titel: Soulbound (Ghostbound) (German Edition)
Autoren: C.M. Singer
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sein. Ich habe damals auch zusammen mit einer Freundin eine Europatour unternommen.“
    Interessiert fragte Fiona Elizabeth auch nach dieser Reise aus. Anschließend erzählten Wood und Susan von ihren diversen Urlaubsplänen für das nächste Jahr.
    Mittlerweile schien Fiona sich in der Runde richtig wohl zu fühlen, was kein Wunder war, denn seine Freunde behandelten sie, als wäre sie bereits ein fester Teil der Truppe, und die Stimmung war ungezwungen und heiter. Plötzlich stupste Fiona mit ihrem Fuß Rileys Schienbein an. „Hey, und was ist mit dir? Als Pavee bist eigentlich du derjenige, der auf Wanderschaft gehen sollte.“
    „Da hat sie Recht“, lachte Susan. „Aber pass auf, dass dich nicht auch die Geister verfolgen und zur Verzweiflung treiben!“
    Rileys Herzschlag setzte aus. Er hörte Wood scharf Luft holen, gleichzeitig spürte er, wie sich Fiona neben ihm versteifte. Dank Elizabeths und Daniels alarmierter Blicke merkte auch Susan, dass sie etwas Falsches gesagte hatte. „Oje, das tut mir jetzt leid“, sagte sie betreten, aber das machte die Sache nur noch schlimmer.
    „Du hast es ihnen erzählt!“ In Fionas Worten schwangen Anklage und tonnenschwere Enttäuschung. In den vorwurfsvoll auf Riley gerichteten Augen sammelten sich Tränen. „Wie konntest du das tun? Ich habe dir vertraut!“
    „Finny, das war nicht …“
    Doch sie ließ ihn nicht ausreden. Mit einer abwehrenden Geste schoss sie in die Höhe. Kopfschüttelnd raffte sie ihre Sachen zusammen und schob sich energisch an den Pubgästen vorbei zum Ausgang.
    Sofort setzte Riley ihr nach, dennoch hörte er Wood noch seufzen: „Sue, du weißt, ich liebe dich dafür, dass du dein Herz auf der Zunge trägst. Aber mitunter wünschte ich wirklich, es gäbe einen Filter!“
    Da er in diesem Moment eine besonders heftige und von wildem Lampenflackern begleitete Schmerzwelle niederkämpfen musste, für die ohne Zweifel Owen verantwortlich war, hatte Riley alle Mühe, Fiona einzuholen.
    „Finny! Lauf nicht weg!“, rief er vor der Tür.
    Aber Fiona blieb nicht stehen, sondern zog im Gehen ihren Mantel an und tat so, als würde sie ihn nicht hören.
    Riley rannte ihr nach und griff nach ihrer Schulter, um sie aufzuhalten.
    „Fass mich nicht an!“, fauchte Fiona und wirbelte herum. Ihre grünen Augen verschleuderten Blitze. In der winterlichen Luft bildeten sich Wölkchen vor ihrem Mund, wodurch sie wie ein feuerspeiender Drache wirkte. „Habt ihr euch gut auf meine Kosten amüsiert, ja? Hattet ihr euren Spaß mit dem verrückten Mädchen?“
    „Niemand hat sich über dich lustig gemacht! Sue hat auch nicht dich gemeint, sondern Danny und Bets. Sie …“ Er überlegte kurz, ober er ihr die Wahrheit sagen sollte, und entschied, dass er es nun kaum mehr verheimlichen konnte. „Sie können Geister wahrnehmen. Sie sind Medien … Genau wie ich …“
    „Ja, klar“, lachte Fiona höhnisch. „Was auch sonst.“ Sie drehte sich um und schickte sich an, weiter Richtung London Bridge zu marschieren.
    Mit zwei ausgreifenden Schritten war Riley an ihrer Seite. Ihm war eisig kalt, denn die Temperaturen näherten sich dem Gefrierpunkt, und er hatte seine Jacke im Pub gelassen. „Ich schwöre, es ist die Wahrheit.“
    „Du bist also ein Medium.“ Ihr beißender Ton machte klar, dass sie ihm kein Wort glaubte. „Dann hast du bestimmt Owen gesehen, ja?“
    „Danny und Bets haben ihn gesehen. Ich kann Geister nur hören und fühlen.“
    „Also hast du ihn gehört … Was hat er denn gesagt? Du hast doch bestimmt eine Botschaft für mich. Irgendwas Erbauendes, wie: Ich werde dich immer lieben, aber du musst endlich dein Leben in die Hand nehmen und glücklich werden!“
    „Nein, ich … es ist kompliziert. Ich weiß zwar, dass er da ist, aber im Moment bin ich nicht in der Lage, ihn zu hören.“
    „Na, wie praktisch. Du bist ja ein tolles Medium, das Geister weder hören noch sehen kann!“
    „Finny, ich will dir doch nur helfen. Wenn du mir einen Moment lang zuhören würdest …“
    „Helfen! Helfen, helfen, helfen !“ Mit erhobener Stimme warf sie die Hände in die Luft, woraufhin nicht wenige Passanten neugierig in ihre Richtung blickten. „Ich dachte du wärst  …“
    „… anders. Ich weiß. Und das bin ich ja auch!“
    Endlich blieb sie stehen und wandte sich ihm zu. „Besonders. Ich dachte, du wärst besonders.“ Auf ihren Wangen glitzerten Tränen, denen sie nun freien Lauf ließ. Wie gerne hätte Riley die Hand ausgestreckt
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