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Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Titel: Soulbound (Ghostbound) (German Edition)
Autoren: C.M. Singer
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Botengänge.“
    „Es geht um Fiona! Ich fürchte, du hattest Recht damit, dass sie etwas Dummes anstellen könnte …“
    Die Worte wirkten wie ein Stromschlag. Hellwach richtete Riley sich im Bett auf. „Was ist passiert?“ Er versuchte die Nachttischlampe anzuknipsen, doch sie funktionierte nicht. Der ekelhafte Gestank von durchgeschmortem Plastik stieg ihm in die Nase, und auch die Digitalanzeige seines Weckers war dunkel, doch das alles interessierte ihn im Augenblick kein bisschen.
    „Nachdem ich bei dir war, bin ich zurück zu Fiona. Sie war völlig aufgelöst“, berichtete Owen. „So hatte ich sie schon lange nicht mehr gesehen. Ich habe wieder versucht, sie zu erreichen. Himmel, ich wollte sie doch nur trösten!“ Der letzte Teil klang verdächtig nach einer Rechtfertigung.
    „Aber du hast es damit noch schlimmer gemacht, oder?“, vermutete Riley. Er spürte die Erregung des Geistes, die sich mit seiner eigenen aufkeimenden Angst vereinte.
    „Sie hat die ganze Nacht nicht geschlafen, sondern nur wie besessen gezeichnet. Echt schräges, finsteres Zeug. Und vorhin …“ Er zögerte, und Rileys schon zuvor beschleunigter Puls begann zu rasen. „Vorhin hat sie sich die Schüssel ihres Dads genommen und das Haus verlassen. Ich bin mir sicher, sie will zu diesem halbfertigen Bürohaus in der City, wo ihr Dad als Bauleiter arbeitet.“
    „Oh Gott!“ Riley rappelte sich aus dem Bett, zog die Vorhänge auf, um wenigstens das spärliche Mondlicht ins Zimmer zu lassen, und suchte dann hektisch nach seinem Handy, um die Polizei zu verständigen. „Weißt du, welches Gebäude das ist?“
    „Ja.“ Owen nannte ihm die Anschrift.
    Endlich hatte Riley sein Handy in der Hosentasche gefunden. Er versuchte, es einzuschalten, doch es war tot. „Toll! Ich darf mir schon wieder ein neues Handy kaufen. Danke, Owen!“ Fluchend rannte Riley in den Flur und versuchte es mit dem Festnetztelefon. Auch das funktionierte nicht. Genau wie Daniel vor einigen Monaten, hatte Owen einen Totalausfall in der Elektrik verursacht.
    „Du musst persönlich hinfahren und sie stoppen“, drängte der Geist. „Wer weiß, was sie tut, wenn die Polizei auftaucht. Und beeil dich! Sie wird höchstens eine halbe Stunde dorthin brauchen.“
    Riley kam nicht umhin, Owen Recht zu geben. Wenn die Polizei sie nicht vorher abfing, würden die Beamten die Situation nur noch verschlimmern. Während er also in der dunklen Wohnung seine Klamotten zusammensuchte, überlegte er fieberhaft, wie er am schnellsten in die City kam. Der Finanzdistrikt war nicht unbedingt eine Gegend, in der er sich oft aufhielt. Er würde mindestens einmal die U-Bahn-Linie wechseln müssen … Hoffentlich waren so früh am Morgen noch nicht allzu viele Pendler unterwegs.
    „Es kann sein, dass ich bald den Kontakt zu dir verliere“, informierte er Owen, während er sich im Flur die Turnschuhe zuband. „Aber du gehst nicht zu dem Bürohaus und wartest dort auf Finny, okay?“
    „Warum nicht?“
    „Weil sie dich nicht spüren und schon gar nicht hören soll, darum!“ War der Kerl denn wirklich so schwer von Begriff?
    „Vielleicht kann ich sie aber aufhalten … zumindest, bis du kommst.“
    „Viellicht verpasst du ihr damit aber auch den letzten Schubs!“
    „Riley? Mit wem redest du da? Hast du etwa Besuch?“
    Oh, verdammt ! Er war zu laut gewesen und hatte seine Mutter geweckt. „John ist am Telefon“, rief er Richtung Schlafzimmer. „Er hat mich daran erinnert, dass ich heute früher in der Schule sein muss. Wegen einer … ähm, Projektarbeit. Bis später, Mom!“
    Er schnappte sich seine Jacke, stürmte zur Wohnung hinaus und die Treppen hinunter. Er spürte, dass Owen an seiner Seite war. Hoffentlich blieb das auch so. Bis jetzt war Riley unschlüssig gewesen, ob er den Bus zur nächsten U-Bahn-Station nehmen oder lieber laufen sollte. Doch als er vor die Tür trat und sah, dass es über Nacht geschneit hatte, entschied er sich spontan fürs Laufen. Schnee brachte in London den Verkehr praktisch zum Erliegen, also rannte er, was seine Beine und seine Lungen hergaben. Die eiskalte Luft schmerzte in seinem Hals, und schon bald gesellte sich heftiges Seitenstechen dazu. Aber der Gedanke an Fiona und an das, was sie vorhatte, trieben ihn immer weiter an. Als er endlich die Station erreichte, war sein Pulli unter der dicken Winterjacke schweißgetränkt.
    Mittlerweile herrschte das übliche Chaos in seinem Kopf, doch Owens Aufregung spürte er noch immer,
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