Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1361 - Sheilas Horrorzeit

1361 - Sheilas Horrorzeit

Titel: 1361 - Sheilas Horrorzeit
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Wir brauchten nicht nach dem Namen des Kidnappers zu fragen.
    Denn wir wussten auch so, dass es sich um den Hypnotiseur Saladin handelte. Einen Menschen, der verdammt gefährlich, rücksichtslos und brutal war.
    Wir hätten Bill gern getröstet, doch es gab für uns Dinge, die wichtiger waren.
    Ich sprach meinen ältesten Freund an. »Hör zu, Bill, wir können uns vorstellen, wie du dich fühlst, und wir würden dir auch gern mit tröstenden Worten zur Seite stehen, aber in diesem Fall ist die reine Polizeiarbeit wichtiger. Wir brauchen eine genaue Beschreibung des Vorgangs.«
    »Ich weiß.« Mehr sagte er noch nicht, weil er nachdenken musste.
    Ja, Bill hatte uns angerufen und regelrecht in Alarmstimmung versetzt. Wir waren von seinem Haus aus so schnell wie möglich zu ihm gefahren, aber Bill war bei seinem Anruf nicht dazu in der Lage gewesen, uns eine exakte Beschreibung des Vorgangs zu geben. Er war nicht nur innerlich fertig, auch äußerlich hatte er etwas von dem Unfall abbekommen. Er rieb mehrmals über seinen Nacken und auch über den Hinterkopf hinweg. Wir sahen ihm an, dass es ihm schwer fiel, sich zu konzentrieren.
    Er gab den Bericht stockend. Wir erfuhren alles. Und es war erschreckend für uns, denn wir mussten feststellen, dass sich Sheila in der Gewalt dieses verdammten Hypnotiseurs befand. Er hielt sie ihn seinen geistigen Klauen. Er hatte es bereits bewiesen, denn Bill berichtete uns, dass Sheila beinahe zu einer Mörderin geworden wäre. Beide waren in einem Gartencenter gewesen und hatten dort eingekauft. Dabei war Sheila wieder in den Bann des Saladin hineingeraten und hätte einen Mitarbeiter beinahe mit einer Gartenschere umgebracht.
    Im letzten Augenblick hatte Bill dies verhindern können.
    »Wir sind dann gefahren und wollten so schnell wie möglich nach Hause. Alles ging auch glatt, bis dieser Motorradfahrer auftauchte.«
    Bill drehte sich um und schaute zur Straße hin, wo er den Horror erlebt hatte. »Ich habe ihm nicht getraut. Er hat sich eine ganze Weile hinter uns gehalten. Dann, als der Weg frei war, schlug er zu. Dazu musste er sich erst mit uns auf gleicher Höhe befinden.« Bill schüttelte den Kopf. »Das heißt, nicht er hat zugeschlagen, sondern Sheila.«
    »Bitte?«, fragte Suko.
    Bill Conolly zeigt uns ein bitteres Lächeln. »Ja, so ist es gewesen. Er hat mit Sheila Kontakt aufgenommen. Er gab ihr den Befehl, den sie auch prompt befolgt hat. Ich fuhr, und sie fiel mir ins Lenkrad. Plötzlich und unerwartet. Es gab nur einen kurzen Kampf, den ich verlor, denn ich konnte den Wagen nicht mehr auf der Straße halten. Wir kamen von ihr ab und rasten ins Feld.« Er deutete wieder auf das zerstörte Auto. »Das Resultat könnt ihr sehen.«
    Ja, das sahen wir, denn der Morris war nur noch ein Wrack. Zusammengestaucht sah er aus wie das Werk eines verrückten Künstlers, der damit die Natur ›verschönern‹ wollte.
    »War Sheila verletzt?«, fragte ich.
    Bill schüttelte den Kopf. »Nicht so stark wie ich, glaube ich. Bewusstlos wurde ich nicht, ich habe noch mitbekommen, was geschah, aber ich sah alles wie durch einen Schleier. Saladin kam und hat Sheila aus dem Wagen geholt. Dann musste sie sich auf die Maschine hinter ihm setzen, und beide verschwanden. Wohin, das weiß der Teufel und natürlich Saladin, was wohl keinen Unterschied macht.«
    »Hast du das Fabrikat der Maschine erkannt?«
    »Nein.«
    »Wie sah Saladin aus?«
    »Er war der perfekte Motorradfahrer. Die schwarze Kluft, der dunkle Helm, das zugeklappte Sichtvisier, da hat man wirklich so gut wie nichts erkennen können.«
    »Und Sheila? Was trug sie?«
    Bill überlegte. »Eine Hose und ein Oberteil. Dazu eine leicht violett gefärbte Cordjacke.«
    »Einen Helm…«
    »Nein, nein, John. Es gab keinen zweiten Helm. Sie saß ohne diesen Schutz auf dem Gefährt.«
    »In welche Richtung sind sie verschwunden?«
    »Auf London zu.«
    »Gut.«
    Ob es Sinn hatte, eine Fahndung einzuleiten, wusste ich nicht. Ich holte mein Handy hervor und ließ mich in den nächsten Sekunden nicht mehr stören.
    Sehr rasch wurde ich mit Sir James Powell verbunden. Er war es gewohnt, von mir einen knappen, aber detaillierten Bericht zu bekommen. Ebenfalls die Aussage, die ich als Folge dessen ansah.
    »Eine Fahndung also?«
    »Ja, Sir.«
    Er reagierte prompt und stellte die richtige Frage. »Wie lange ist es her, dass die beiden verschwunden sind?«
    »Leider zu lange, denke ich. Einen konkreten Zeitpunkt kann ich Ihnen leider nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher