Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)
Autoren: Stefan M. Fischer
Vom Netzwerk:
am Kühlschrank fixiert hatte und nahm es an sich. »Unkompliziert - wenn es doch nur so wäre ...«
     
    ***
     
    Felix lag in seinem Bett und starrte zur Decke. Seit 02:40 lag er nun wach. Dieser Psycho unter ihm hatte ihn mit seinem Schreien aufgeschreckt und Felix konnte vor lauter Ärger nicht mehr einschlafen. Ihm taten die Augen weh, jeder Gedanke schmerzte und er überlegte, ob er sich bei Sebastians Vermieter beschweren sollte, das war ja nicht das erste Mal. Vielleicht wäre es auch eine Möglichkeit, Wände und Böden zu isolieren, das Haus war wirklich sehr hellhörig. Vielleicht wäre es besser, einfach nur darauf zu hoffen, dass es das letzte Mal war, dass ihm der Idiot den Schlaf geraubt hatte.
    Es war nach neun, um elf begann seine Schicht, ein harter Tag stand ihm bevor. Deutsche Schlager hören, das würde ihm gute Laune bescheren. Er schob sich aus dem Bett und legte eine CD ein. Er drückte auf Play, und als Udo Jürgens den griechischen Wein besang, wurde ihm leichter.
    »… ist so wie das Blut der Erde! Komm, schenk dir ein …«, sang er und bewegte die Hüften. Als er sich die Zehen an einer seiner Kurzhanteln anstieß, war der Anflug der guten Laune verloren. »Verdammte Scheiße!« Er verbiss sich den Schmerz, hackte auf die Stopptaste des CD-Players und entschloss sich, seine aufflammende Wut nun doch an Sebastian auszulassen. Er schlüpfte in die Pantoffeln. Das T-Shirt mit dem Teufel-Smilie, das ihm als Schlafhemd diente, ließ er an.
     
    Er nahm zwei Stufen auf einmal. Danielle, die Mieterin in der von ihm gegenüberliegenden Wohnung, kam ihm entgegen, mit Eimer und Putzlappen in der Hand. »Guten Morgen, Felix.«
    »Morgen«, brummte er.
    Sie stellte den Putzeimer an der ersten Stufe ab und wischte den Staub vom Geländer.
    Er postierte sich vor Sebastians Wohnung.
    So, du Spinner! Jetzt bekommst du was zu hören! Felix klingelte und tippte ungeduldig mit den Pantoffeln auf der Fußmatte mit dem Willkom¬mensgruß.
     
    ***
     
    Sebastian legte das Foto auf dem Tisch ab und schnappte sich schnell die Jogginghose, die auf dem Sofa lag. Im Gehen versuchte er, in die Hose zu schlüpfen.
    Kurz bevor er die Wohnungstür erreicht hatte, klopfte jemand hart gegen die Tür, die er gerade aufmachen wollte.
    »Sebastian!«, hörte er Felix durch die Tür bellen.
    »Jaha!«, rief Sebastian und machte auf. »Bin ja schon …« Er stellte verwundert fest, dass niemand davor stand. Er ging raus und schaute das Treppenhaus hoch.
    »Felix?«, rief er hoch und lauschte einen Moment. Doch niemand war zu hören. Er schnappte sich ein Zeitungsmagazin, das gestapelt am Boden unter den Postfächern lag und blickte noch einmal irritiert das Treppenhaus hoch. Dann verschwand er in seiner Wohnung.
     
    Er schlug die Zeitung auf und blätterte zum Regionalteil. Er nippte an seinem Orangensaft und las das Gerücht von einem Aids-Stempler, der in Nürnberg die Runde machte. Ein Mann, der im Gedränge irgendwelchen Leuten einen Stempel aufdrückte, auf dem ‚Willkommen im Aids-Club’ stand. Angeblich war daran eine Nadel mit Aids-infiziertem Blut befestigt.
    Es gab einen Bericht über einen neu angelegten Kinderspielplatz. Irgendwelche Gartenbauvereine feierten jahrelanges Bestehen und über das Schwimmbad der Volksschule gab es einen schönen Artikel.
    Gott sei Dank war die bundesligalose Zeit bald vorüber. Sein Interesse an Formel 1, Dirk Nowitzki und regionalen Stockschieß-Veranstaltungen hielt sich arg in Grenzen. Er überflog die Überschriften des Sportteils und landete im Weltspiegel. Er wollte einen weiteren Schluck zu sich nehmen, doch als er ein Bild entdeckte, zitterte das Glas in seiner Hand.
    Er konnte nicht glauben, was er sah und stellte das Glas zurück. Er nahm das Foto von sich und Linda zur Hand. Dasselbe Foto war in der Zeitung abgedruckt worden. Lediglich die Augen seiner Geliebten waren dort mit einem Balken unkenntlich gemacht worden.
    Die Überschrift lautete: Sebastian Koller steht unter Mordanklage.
    Er las fiebrig den Artikel durch.
    ‚Am Wochenende kam es zu einem schrecklichen Verbrechen. Der wegen Mordes angeklagte Sebastian Koller muss sich nun erneut einer Anhörung stellen. Zeugenaussagen zufolge …‘, las er, als ihn ein Klingeln aufschrecken ließ. Er sah auf und dann wollte er weiterlesen. Doch der Artikel war weg. Sebastian blätterte suchend in der Zeitung. Der Bericht konnte sich doch nicht in Luft aufgelöst haben. Die Berichte über den Aids-Stempler, den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher