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Söhne der Erde 12 - Inferno Erde

Söhne der Erde 12 - Inferno Erde

Titel: Söhne der Erde 12 - Inferno Erde
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Medikamente, sogar über eine begrenzte Laborausrüstung. Dinge, die ihnen von Conal Nord verschafft worden waren - das letzte, was er noch für sie tun konnte, nachdem sie in einem verzweifelten Kommandounternehmen den Präsidenten selbst als Geisel in ihre Gewalt gebracht und den Start der »Terra« erzwungen hatten.
    Lara Nord war Ärztin und verfügte über die umfassende wissenschaftliche Ausbildung, die der marsianische Staat seiner künftigen Elite angedeihen ließ.
    In dem zweiten Beiboot würde Shaara mitfliegen, die die Gabe des fotografischen Gedächtnisses besaß und Laras Informationen und Anweisungen unfehlbar im Kopf behalten konnte.
    Jede der Landefähren bot fünf Menschen Platz. Wenig genug. Charru biß die Zähne zusammen und glaubte wieder, Conal Nords Stimme zu hören, jene letzten, warnenden Worte beim Abschied:
    »Der Planet ist in unregelmäßigen Abständen von marsianischen Raumschiffen besucht worden. Wir hatten Kontakt zu den Wilden und kennen einigermaßen die Verhältnisse. Mindestens zwei Drittel der Erde sind die reine Hölle. Der Rest wird von primitiven Rassen und Schlimmerem bewohnt. Und es gibt eine Reihe völlig unbekannter Ecken ...«
    Gleichgültig!
    Sie hatten keine Wahl. Es war sinnlos, zu warten, zu debattieren und endlos auf die gekrümmte, mit blauem Wasser, grünen und braunen Flächen und fahlen Wolkenfeldern gefleckte Oberfläche des Planeten zu starren. Sie konnten nichts anderes tun, als in die Landeboote zu gehen und ins Unbekannte zu starten. Je eher, desto besser. Denn die Kriegsflotte des Mars war immer noch eine reale Drohung. Möglicherweise würde sie die »Terra« auf einem gut versteckten Landeplatz nicht finden, ganz sicher jedoch im Orbit.
    »Fertig?« fragte Charru knapp.
    Stummes Nicken antwortete ihm.
    Camelo, der das Kommando an Bord der »Terra« übernehmen würde, hielt die Arme über der Brust verschränkt, als wolle er sich gewaltsam an jeder Geste hindern, die in diesen Minuten nur die Vision eines Abschieds ohne Wiederkehr beschworen hätte. Gerinth, der die erste Gruppe anführte, senkte knapp den Kopf und wandte sich ab. Karstein folgte ihm, der rothaarige Erein von Tareth, Shaara mit dem langen dunklen Haar und Jarlon, Charrus jüngerer Bruder, dessen saphirblaue Augen unternehmungslustig funkelten. Das Schott fiel hinter ihnen zu, und nicht einmal ihre Schritte waren mehr zu hören.
    Charrus Blick haftete am Monitor des Kommunikators, der den kahlen Raum zwischen den beiden Schleusenkammern mit der Pilotenkanzel verband.
    Die Minuten dehnten sich. Sie wollten warten, bis das erste Beiboot sicher abgedockt hatte, das Außenschott geschlossen und die Kammer mit der Startrampe wieder mit Luft gefüllt war. Beide Landefähren standen in Funkverbindung mit der »Terra«. Die Technik der Boote war fremd, fortschrittlicher als die der alten Ionen-Rakete, aber mit Mark Nords Hilfe hatten sie es schnell geschafft, sich damit vertraut zu machen.
    Ein hohes, helles Schrillen drang durch die geschlossene Schleuse.
    Metall knirschte, sekundenlang steigerte sich das Geräusch des Beiboot-Triebwerks zum Höllenlärm. Dann verebbte er zu einem dumpfen, abschwellenden Grollen, und wieder vergingen ein paar Minuten des Wartens.
    Endlich leuchtete der Monitor auf.
    Beryl von Schuns Gesicht. Er lächelte.
    »Sie haben's geschafft! Sie sind unterwegs! Die Funkverbindung steht, alles ist in bester Ordnung.«
    Charru atmete auf, als er sich dem Schott zuwandte.
    Drei Schritte durch die enge Schleusenkammer, dann lag die zweite Landefähre vor ihnen. Eine silbern glänzende, abgeflachte Halbkugel mit einer durchsichtigen Kuppel. Kreisförmig waren an ihrer Unterseite die Triebwerke angeordnet, kreisförmig im Innern der Kanzel die Instrumente. Da das Boot auf einer Startrampe lag, die eigentlich für ein anderes Fahrzeug vorgesehen war, kostete es gewisse Kletterkunststücke, um zu der Einstiegluke zu gelangen.
    Charru half Lara hinauf.
    Hunon, der Riese mit dem langen, wirren Haar, dessen Farbe an den roten Staub der Marswüsten erinnerte, zögerte sekundenlang, bevor er ihnen folgte. Er gehörte zu den alten Marsstämmen, hatte sich den Terranern angeschlossen, nachdem ihm die Flucht aus einem Reservat gelungen war. Sein Volk - dieses stolze alte Volk, das die Sonnenstadt erbaut hatte, längst ehe die irdischen Eroberer ihren Fuß auf den Mars setzten - vegetierte unter dem Einfluß von Drogen dahin, willenlos wie Puppen. Hunon vergaß nicht. Aber er wußte, daß
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