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Lustvolle Fesselspiele!

Lustvolle Fesselspiele!

Titel: Lustvolle Fesselspiele!
Autoren: Sunny Munich
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    NACHTS IM ZUG!

    Nur verschwommen nehme ich die Durchsage am Münchner Hauptbahnhof wahr. Der Zug nach Rosenheim steht bereit.
    Ich hebe meinen langen Rock hoch und steige ein.
    Es ist schon dunkel, die Tage werden bereits kürzer. Mir ist etwas kalt, daher freue ich mich auf die künstliche Wärme im Zugabteil.
    Ich nehme gleich den ersten Sitz am Fenster, lege meinen schwarzen Samtschal neben mich.
    Der Zug fährt los. Die Lichter vom Hauptbahnhof verschwinden hinter uns. Es ist heute ziemlich leer im Zugabteil. Kaum noch andere Menschen, die diese Zugfahrt mit mir teilen. Schräg gegenüber von mir, in der nächsten Nische, sitzt eine ältere Dame. Sie ist elegant gekleidet mit vornehmer Ausstrahlung. Man kann noch erkennen, dass sie mal eine sehr hübsche Frau war. Ihre Augen verraten Stolz und Willenskraft. Diese Augen haben sicher schon viel gesehen, eine Frau von Welt, keine biedere Hausfrau.
    Sie interessiert sich nicht für ihre Umgebung, jedoch scheint sie sich für mich zu interessieren.
    Meine Gedanken kreisen um eine mögliche Vergangenheit mit dieser Dame. War sie mal eine Ärztin von mir, oder Lehrerin?
    „Nächster Halt...“ Die elegante Dame sammelt ihre Taschen zusammen, geht an mir vorbei und verlässt den Zug. Ein kurzes Nachtrauern, um die willkommene Abwechslung einen anderen Menschen zu beobachten. Dann suche ich mir ein neues Opfer für meine Betrachtungen.
    Weiter hinten sehe ich einen Mann: blonde Haare, Schnurrbart, einfach gekleidet. Nicht mein Typ. Kein Anreiz für weitere Betrachtungen.
    Ich blicke also wieder aus dem Fenster und erkenne nur schwarze Landschaften an mir vorbeifliegen.
    Wenige Haltestellen später steigt auch der Mann aus. Ich bin nun ganz alleine in dem Zugabteil. Etwas unheimlich ist mir schon zumute, obwohl es häufiger vorkommt, dass ich die letzten Stationen alleine im Zug bin.
    Aber heute scheint etwas anders zu sein!
    Das kann ich spüren.
    Vielleicht bin auch nur ich es, die heute unheimlich ist. Unheimlich erregt!
    Schon den ganzen Tag träume ich, statt mich auf die weltlichen, nüchternen Themen zu konzentrieren.
    Mein Blick schweift durch das Zugabteil.
    Über die Sitzbezüge, teils noch aus älterem Stoff, teilweise bereits erneuert. Dann hinauf zu den Gepäckablagen unter der Decke.
    Es ist ein alter Zug, indem diese Ablagen noch großzügig über allen Sitzen in den Nischen verteilt sind.
    Diese Ablagen fesseln meine Aufmerksamkeit.
    „Die Fahrkarten bitte!“, tönt es plötzlich durch das Zugabteil.
    Völlig überflüssig erscheint mir der Rundgang des Schaffners um diese Uhrzeit. Ich krame in meiner Handtasche nach dem Ticket und erwarte etwas gelangweilt die Ankunft des Mannes.
    Mal sehen, wer da noch arbeiten muss.
    Er ist noch jung, anscheinend gut aussehend, soweit ich das erkennen kann. Wahrscheinlich noch nicht lange dabei und deshalb so motiviert um diese Uhrzeit.
    Na, dem jungen Kerl kann wohl ich noch etwas über das Schienenleben um diese Uhrzeit erklären. Oder doch nicht?
    Als er näher kommt, erkenne ich sein Gesicht. Seine Augen wirken reif, wahrscheinlich ist er doch etwas älter, als sein wirklich guter Körperbau vermuten lässt. Überrascht stelle ich fest, dass dieser Typ mich ein wenig verunsichert.
    Hatte ich doch mit einem langweiligen Jüngling gerechnet, so sehe ich mich nun einem attraktiven Mann gegenüber, wahrscheinlich Anfang dreißig. Er trägt eine Uniform, die seine Figur sehr gut betont.
    Ein Lächeln kann ich mir nicht verkneifen, haben Uniformen doch schon immer eine anziehende Wirkung auf mich.
    Er steht vor mir und wiederholt seine Aufforderung, ihm den Fahrschein zu zeigen. Nicht unfreundlich, mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Seine Haltung verdeutlicht Bestimmtheit und Stärke.
    „Wollen sie wirklich das Ticket sehen, oder ist ihnen nur langweilig“, entfährt es mir.
    Sein Lächeln wandelt sich und wird zu einem strengen Gesichtsausdruck. Wahrscheinlich denkt er, ich wolle mich über ihn lustig machen, oder ihn nicht ernst nehmen. Vielleicht habe ich mich in ihm auch getäuscht. Ich kann seinen Gesichtsausdruck nicht deuten und bereue meinen vorlauten Kommentar.
    „Entschuldigung. Ich wollte damit ihre Arbeit nicht gering schätzen. Natürlich zeige ich ihnen das Ticket, wenn sie Wert darauf legen.“
    Statt nun doch nach meiner Fahrkarte zu suchen, warte ich ab.
    Zu gerne würde ich wieder diese Stimme hören, die bestimmt etwas von mir fordert und anschließend keinen Widerspruch
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