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Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm

Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm

Titel: Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm
Autoren: Birgit Weber
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MEINE GESCHICHTE
    Bis bei mir die Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis gestellt wurde, hatte ich bereits sechs lange Jahre Beschwerden. Ich erzähle Ihnen hier meine Geschichte, um Ihnen zu zeigen, dass Sie begleitend zur Schulmedizin viele Möglichkeiten haben, etwas für sich zu tun. Ob es die Naturheilkunde oder einfach nur ein selbstbestimmtes Handeln im Umgang mit der Erkrankung ist: Achten Sie auf Ihren Körper und Ihre Seele.
    Wie alles begann
    Gerade als Kind ist man besonders sensibel. Ganz schnell hatte ich ein schlechtes Gewissen oder Angst, etwas falsch zu machen. Häufig begleitete mich das Gefühl, abgelehnt zu werden. Erst viel später erfuhr ich, dass dies meine Neigung zu Hashimoto wohl verstärkt hatte.
»Entschuldigung!«
    Angefangen hat alles vor 40 Jahren, als ich zum vorübergehenden Entsetzen meiner Eltern das Licht der Welt als Mädchen erblickte – laut Arzt sollte ich ein Junge werden. Hineingeboren in ein liebevolles, behütetes, aber auch strenges Elternhaus, erlebte ich herbe Enttäuschungen während meiner gesamten Kindheit. Vor allem die sogenannten Freunde benutzten mich, wie ich im Nachhinein feststellen durfte, gern für ihre Streiche, Hänseleien und wann immer sie jemanden brauchten, über den sie sich lustig machen konnten. Ich traute mich nicht aufzubegehren, zu widersprechen, meine Meinung zu sagen oder mich in der einen oder anderen Art zu wehren. Das Thema des ständigen schlechten Gewissens und Entschuldigens für alle möglichen und unmöglichen Gegebenheiten sollte über viele Jahre hinweg mein ständiger Begleiter sein.
Zwischen Hoffnung und Angst
    Allerdings hatte ich auch Glück, denn ein oder zwei Freunde hielten dann doch zu mir und in meiner Mutter und Großmutter fand ich immer gute Zuhörerinnen und Trösterinnen. Wenn auch die Tipps, die sie mir gaben, von mir nicht umgesetzt werden konnten, denn dann hätte ich ja widersprechen oder mich wehren müssen. So versuchte ich weiterhin, es allen Menschen, die mir über den Weg liefen, recht zu machen, sah nur das Gute in den Menschen und hoffte auf positive dauerhafte Aufmerksamkeit.
    Ich entwickelte allerdings eine gewisse Angst vor Autoritätspersonen. Während der Schulzeit betraf dies hauptsächlich Lehrer. Später brachten mich vor allem sämtliche Prüfer, egal welcher Fachrichtung, regelrecht zum Schlottern.
    In meinem ersten Lebensjahrzehnt hatte ich die gängigsten Kinderkrankheiten durchlaufen. Zusätzlich wurde ich gegen alle möglichen weiteren Erkrankungen geimpft.
    »In Deckung bleiben«
    Meine Versagensängste waren sehr groß, und natürlich traute ich mich auf gar keinen Fall zu widersprechen oder gar meine Meinung zu äußern. Immer schön still sein, nur nicht auffallen. Parallel dazu machte sich meine Periode regelmäßig mit heftigen Unterleibskrämpfen und Übelkeitsattacken bemerkbar, so dass ich letztendlich die Pille verschrieben bekam – mein erster Kontakt mit künstlichen Hormonen. Ansonsten empfand ich mich, bis auf die eine oder andere Erkältung, einhergehend mit Heiserkeit und kurzzeitigem Stimmverlust, als gesund. Dies alles waren bereits Hinweise für Hashimoto, was mir damals leider noch nicht bewusst war.
    Eine unmögliche Partnerschaft
    Kaum 18 geworden, zog ich mit meinem damaligen Freund nach München. Anfänglich nahm ich das Alkoholproblem, das er offensichtlich hatte, nicht ernst. Ich wünschte mir doch so sehnlichst, dass alles klappte. Mein Wunsch war vergebens, die Alkoholprobleme meines Partners waren für mich sehr schwierig. Er wurde, je mehr er getrunken hatte, immer aggressiver. Irgendwann fühlte ich mich nicht mehr sicher vor seinem Zorn. Ich suchte Rat bei seiner Familie und bekam den Tipp, jetzt zu ihm zu halten, stillzuhalten, für ihn da zu sein und ihm in seiner schweren Lage beizustehen. Er würde es mir später sicher danken. Ich hatte Angst. Angst um mich, Angst, allein klarkommen zu müssen, Angst davor, wieder zurück aufs Land zu ziehen und den Spott der Leute aushalten zu müssen. Als mein Partner eines Morgens, kurz bevor ich zur Arbeit ging, völlig betrunken nach Hause kam, mir noch ein paar Schuldzuweisungen und Beschimpfungen mit auf den Weg gab, war es mir endlich zu viel. Versagen hin oder her, die Verletzungen saßen tief, zu tief, ich wollte nichts anderes als meine Ruhe, irgendwie raus. Ich beendete die Beziehung. Zum Glück hatte ich Freundinnen, die mir den nötigen Trost und Halt in dieser Zeit gaben. Mir war damals nicht klar, dass die Angst
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