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027 - Das Geheimnis der Totenmaske

027 - Das Geheimnis der Totenmaske

Titel: 027 - Das Geheimnis der Totenmaske
Autoren: A. F. Mortimer
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Einer der beiden Henkersknechte, die hinter Silva gingen, versetzte ihm nun einen Stoß.
    »Geh doch endlich weiter!« knurrte der Mann.
    Silva stieg die restlichen Stufen hinauf. Die dicke Schlinge baumelte leicht im Wind. Silva schluckte unwillkürlich. Ihr Anblick allein genügte bereits, um in ihm ein würgendes Gefühl wach werden zu lassen.
    »Macht ihn fertig!« schrie die Fette wieder.
    Burt Silva schwitzte. Es war der Todesschweiß, der nun aus seinen Poren brach. Er war mit seinen Kräften schon fast am Ende. Es war schrecklich, mit vollem Bewußtsein in den Tod zu gehen.
    Die Henkersknechte stießen ihn ihrem Meister entgegen. Der Mann mit dem kahlgeschorenen Kopf und dem durchdringenden Blick schaute Burt Silva mit dem Interesse eines gewissenhaften Henkers an. Er sah auf Silvas muskulösen Hals. Dann wanderte sein Blick zur Schlinge. Er war davon überzeugt, daß es keine Schwierigkeiten geben würde.
    Sie hatten Silva die Hände auf den Rücken gebunden.
    Der Henker packte den Delinquenten mit festem Griff am Oberarm.
    Er führte ihn zwei Schritte nach vorn.
    Die Menge tobte. Einige Reihen weiter hinten tanzten die Leute sogar vor Begeisterung.
    Eltern nahmen ihre Kinder auf die Schultern, damit sie besser sehen konnten. Es war eine Volksbelustigung ersten Ranges.
    Der Henker griff nach der Schlinge.
    Burt Silva wurde plötzlich von unbändiger Todesangst übermannt.
    »Nein!« schrie er entsetzt. »Nein! Ich will nicht sterben!«
    »Macht den verfluchten Dreckskerl endlich fertig!« schrien die Leute.
     «Ich will nicht sterben!« schrie Burt Silva.
    Die Leute lachten ihn aus.
    »Hängt ihn auf!«
    »Henker! Walte deines Amtes!«
    »Leg ihm endlich die Schlinge um den Hals!«
    Sie konnten es kaum noch erwarten. Wenn der Henker es nicht getan hätte, hätten sie es liebend gern selbst für ihn getan.
    Die Anklageschrift wurde verlesen.
    Burt Silva kannte sie auswendig. Jedes Wort kannte er. Er hörte nicht hin.
    »Gnade!« wimmerte er verzweifelt. »Laßt mich doch leben!«
    Der Henker trat an ihn heran und raunte ihm eiskalt zu: »Hattest du Gnade mit den dreiundzwanzig Mädchen, Burt Silva?«
    »Ich will nicht sterben! Es ist so schrecklich!«
    Silva stieß den Henker zur Seite. Er wollte davonrennen. Er kam ganze zwei Schritte weit.
    Da bremsten ihn die beiden Henkersknechte.
    »Pfui!« schrien die Leute.
    »Feigling!«
    »Verfluchtes, feiges Schwein!«
    Silva wollte die beiden Knechte mit den Schultern zur Seite rammen.
    Er rannte gegen sie wie gegen eine gepolsterte Wand.
    »Laßt mich!« brüllte er verzweifelt. »Laßt mich!«
    Er ließ sich fallen. Sie rissen ihn hoch.
    »So hat sich noch keiner aufgeführt wie du, Burt Silva!« fauchte der Henker. »Mach uns keine Schwierigkeiten! Stirb wie ein Mann!«
    Silva wand sich verzweifelt.
    »Hängt ihn!« brüllte die Menge.
    »Macht doch endlich Schluß mit dieser Bestie!«
    Sie machten nun wirklich kurzen Prozeß mit ihm. Während die beiden Henkersknechte den Brüllenden mit kräftigen Armen hielten, legte ihm der Henker blitzschnell die dicke Schlinge um den Hals und schob den festen Knoten ein Stück zu, damit der Kopf des Delinquenten nicht mehr aus der Schlinge rutschen konnte.
    Dann traten sie zur Seite.
    Mit einem Mal wurde Burt Silva ganz ruhig. Seine Glieder zitterten noch, aber er schrie nicht mehr so erbärmlich.
    Er starrte auf den Henker.
    »Ja! Ja!« brüllten die Leute begeistert. »Gib’s ihm, Henker!«
    Die schwere Hand des Henkers legte sich auf den Hebel, der den Falltürmechanismus in Gang setzen sollte.
    »Nicht!« stöhnte Burt Silva. Sein Blick flehte vor grenzenloser Verzweiflung. »Bitte, bitte, nicht!«
    Noch nie hatte der Henker soviel Genugtuung verspürt wie bei dieser Hinrichtung. Mit manchem Delinquenten hatte er sogar Mitleid gehabt.
    Doch nicht mit dieser grausamen Bestie.
    Hier waltete er gern seines Amtes.
    »Bitte, bitte, nicht!« flehte Burt Silva noch einmal.
    Dann flog der Hebel jäh zur Seite.
    Unter dem begeisterten Gejohle der Zuschauer öffnete sich die Falltür.
    Burt Silvas schwerer Körper fiel in die rechteckige Öffnung hinein.
    Die Schlinge zog sich blitzschnell zu und schnürte ihm den Hals ab.
    Er begann zu zappeln.
    Die Leute applaudierten begeistert.
    Dann hing Burt Silva plötzlich still am Strick. Schlaff wie ein Sack.
    Der Massenmörder war tot.
    Das Gesetz hatte sein Recht bekommen.
    Der Tod von dreiundzwanzig Mädchen und Frauen war endlich gesühnt.
    ***
    Zweihundert Jahre später.
    Man
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