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Söhne der Erde 05 - Flucht in die Sonnenstadt

Söhne der Erde 05 - Flucht in die Sonnenstadt

Titel: Söhne der Erde 05 - Flucht in die Sonnenstadt
Autoren: Susanne U. Wiemer
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zusammen.
    Eine Gestalt!
    Geduckt, geschmeidig, nur für den Bruchteil einer Sekunde sichtbar, während sie von einer Deckung zur nächsten huschte. Jetzt verschwand sie hinter einem Steinblock. Tauchte wieder auf, wechselte die Richtung, glitt katzenhaft gewandt auf das Schiff zu. Camelo zog die Brauen zusammen, suchte sorgfältig mit den Blicken die Ebene ab, doch er konnte keine weitere Bewegung ausmachen.
    Abrupt schwang er herum und eilte zur Tür.
    Minuten später betrat er die Gefechtsstation. Seine Stimme klang knapp und atemlos.
    »Da treibt sich ein einzelner Mann in der Nähe herum. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es ein Marsianer ist, aber wir müssen nachsehen. Du bleibst hier, Beryl! Komm, Jarlon!«
    Die beiden Männer schwiegen, bis sie die Ausstiegluke erreicht hatten und auf den Boden sprangen.
    Eilig huschten sie nach rechts, wo sich immer noch eine unversehrte Felsenbarriere türmte. Sie kletterten aufwärts, duckten sich zwischen die scharfkantigen Felszacken. Jarlons Augen funkelten im Mondlicht wie Saphire. Camelo starrte nach Osten, versuchte etwas zu erkennen. Einmal glaubte er, ein leises Poltern zu hören, und dann...
    Der Falkenschrei!
    Täuschend echt - aber Falken jagten nicht nachts. Camelo hielt den Atem an. Neben ihm sog Jarlon scharf die Luft durch die Zähne. Im nächsten Moment stieß er einen unterdrückten Jubelruf aus.
    »Charru! Es ist Charru!«
    Wie der Blitz turnte der Junge über den Felsengrat und rannte. Camelo folgte ihm. Eine Gestalt löste sich vor ihnen aus dem Schatten, und diesmal klang Jarlons Stimme erstickt, als er noch einmal den Namen seines Bruders rief und ihm einfach um den Hals fiel.
    Camelo verbarg seine Erleichterung hinter einem wilden Grinsen, als er dem Freund auf die Schulter schlug.
    »Charru! Bei der Flamme, wie hast du es geschafft ? Was ist passiert, was...«
    »Später! Ist Gerinth mit den anderen aufgebrochen?«
    »Ja, aber frage nicht, wie schwierig es war, sie so weit zu bekommen. - Und nun red' schon!«
    Charru wartete mit seinem Bericht, bis sie die Gefechtsstation erreichten.
    Selbst dann berichtete er nur in Stichworten, denn inzwischen hatte Beryl bei den Marsianern eine merkwürdige Unruhe bemerkt. Einzelheiten waren nicht zu erkennen, nur Zeichen von Hast und Bewegung. Charru ahnte, was geschehen war. Lara hatte ihr Versprechen wahrgemacht, mit Hilfe des Schaltpults in der Basis für Verwirrung zu sorgen. Und inzwischen würde man wohl auch seine Flucht entdeckt haben.
    Charru atmete tief durch.
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte er. »Jedenfalls halte ich es für zu gefährlich, bis zum Morgengrauen zu warten. Angeblich gehen in kurzer Zeit die Energievorräte der 'Terra' zuende und...«
    Er unterbrach sich.
    Beryl hatte einen scharfen Laut ausgestoßen. Die drei anderen starrten ebenfalls durch das Sichtfenster, und jetzt sahen auch sie den merkwürdigen Schatten, der sich aus den Linien der marsianischen Armee löste.
    Eine Art kleiner Schlitten, metallisch schimmernd.
    In dem trichterförmigen Gerät, das darauf montiert war, glaubte Charru einen Lautsprecher wie den zu erkennen, über den sich Simon Jessardin zu Beginn der Belagerung gemeldet hatte. Charru konnte sich ungefähr vorstellen, was die Marsianer planten. Ein flüchtiges Lächeln spielte um seine Lippen.
    »Haben wir einen Jet hier?« fragte er knapp. Und als Camelo nickte: »Paßt auf! Sobald das Ding da in der Reichweite der Energiewerfer ist, zerstören wir es und jagen den Marsianern noch einmal einen Schrecken ein. Und dann verschwinden wir.«
    »So früh?« fragte Jarlon stirnrunzelnd.
    »Ich will kein Risiko eingehen. Die anderen dürften noch nicht weit gekommen sein, aber vergeßt nicht, wie schnell die Jets sind. Mit drei Fahrzeugen können wir es schaffen, auch den letzten Mann zu dieser seltsamen Wüstenstadt zu bringen, bevor die Marsianer mißtrauisch werden.«
    »Einverstanden«, sagte Camelo.
    Jarlon und Beryl nickten nur.
    Zu viert starrten sie durch das Sichtfenster und beobachteten, wie das fremdartige Gefährt langsam näherrückte. Sekunden verstrichen. Der Schlitten glitt heran, offenbar ferngesteuert, da er einem Menschen überhaupt keinen Platz geboten hätte, und erreichte schließlich den Trümmerwall, der von der südlichen Felsenbarriere übriggeblieben war.
    »Jetzt!« sagte Charru scharf.
    Beryl hielt den Atem an und drückte den Knopf nieder.
    Ein Flimmern - dann sahen sie, wie sich das kleine Metallfahrzeug vor ihren Augen einfach in
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