Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

So soll er sterben

Titel: So soll er sterben
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
Fußboden fände. Jede Menge kostenlose PR, vor allem, wenn eine Lokalhistorikerin die Neugier der Leute anstachelt…«
    »Ich verstehe noch immer nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Es war nur leider so, dass Sie mit übergeordneten Interessen in Konflikt geraten sind. Stuart Bullen wollte auf gar keinen Fall, dass die Skelette wieder auftauchten. Wir von der Polizei würden Fragen stellen und dadurch womöglich sein kleines Sklavenimperium in Schwierigkeiten bringen. Hat er Ihnen darum eine Abreibung verpasst? Ich vermute, das hat der Ire für ihn erledigt.«
    »Ich habe Ihnen doch schon gesagt, woher die Verletzungen stammen.«
    »Tut mir Leid, aber ich glaube Ihnen nicht.«
    Mangold begann zu lachen, das Gesicht immer noch der Decke zugewandt. »Sie haben von Tatsachen gesprochen. Bis jetzt war noch nichts dabei, für das Sie auch nur den Hauch eines Beweises haben.«
    »Wissen Sie, was ich mich frage…«
    »Was?«
    »Sehen Sie mich an, dann sag ich’s Ihnen.«
    Langsam bewegte Mangold den Stuhl nach vorn und richtete seine halb zusammengekniffenen Augen auf Siobhan.
    »Mir ist nicht klar«, sagte sie, »ob Sie es getan haben, weil Sie von Hill verprügelt worden waren und Ihre Wut an jemand auslassen wollten…«, sie legte eine Pause ein, »…oder ob es mehr eine Art Geschenk an Ishbel war, um ihr Leben schöner zu machen.«
    Mangold wandte sich an Les Young: »Können Sie mir einen Tipp geben: Haben
Sie
irgendeine Vorstellung, was die Frau meint?«
    »Ich weiß genau, was sie meint«, erwiderte Young.
    »Hören Sie«, fuhr Siobhan fort und veränderte ein wenig ihre Sitzposition, »als DI Rebus und ich Sie das letzte Mal besuchten… da waren Sie gerade im Keller…«
    »Ja?«
    »DI Rebus hat während unseres Gesprächs mit einem Meißel herumgespielt. Erinnern Sie sich noch?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Der Meißel stammte aus Joe Evans Werkzeugkasten.«
    »Wirklich eine weltbewegende Neuigkeit.«
    Siobhan lächelte über die sarkastische Bemerkung; das konnte sie sich leisten. »Es war auch ein Hammer dabei, Ray.«
    »Ein Hammer in einer Werkzeugkiste: Auf was für Ideen die Leute kommen.«
    »Gestern Abend bin ich in Ihren Keller gegangen und habe den Hammer mitgenommen. Den Leuten von der Kriminaltechnik habe ich gesagt, dass es extrem eilt. Für ein Ergebnis der DNA-Untersuchung ist es noch zu früh, aber man hat Blut auf dem Hammer gefunden, Ray. Dieselbe Blutgruppe wie bei Donny Cruikshank.« Sie zuckte die Achseln. »So viel zu den Tatsachen.« Sie wartete, ob Mangold etwas dazu sagen würde, aber sein Mund war fest verschlossen. »Also«, fuhr sie fort, »für mich stellt es sich so dar… Wenn der Hammer beim Mord an Donny Cruikshank benutzt wurde, dann gibt es eigentlich nur drei mögliche Täter: Evans, Ishbel oder Sie, Ray.« Bei jedem der Namen hielt sie einen Finger hoch. »Einer von Ihnen muss es gewesen sein. Und ich glaube, Evans können wir realistischerweise ausschließen.« Sie senkte einen der Finger. »Bleiben noch Ishbel und Sie. Wer von Ihnen ist’s gewesen?«
    Les Youngs Stift schwebte wieder über dem Block.
    »Ich will mit Ishbel reden«, erklärte Mangold, und seine Stimme klang plötzlich rau und spröde. »Allein… nur fünf Minuten.«
    »Auf keinen Fall«, entgegnete Young entschlossen.
    »Ich sage kein Wort mehr, ehe Sie mich nicht zu ihr lassen.«
    Aber Les Young schüttelte den Kopf. Mangold richtete den Blick auf Siobhan.
    »DI Young ist hier der Boss«, sagte sie. »Er entscheidet.«
    Mangold beugte sich vor, die Ellbogen auf dem Tisch, den Kopf in den Händen. Als er zu sprechen begann, waren seine Worte kaum hörbar.
    »Das konnten wir nicht verstehen, Ray«, meinte Young.
    »Nicht? Dann verstehen Sie sicher das hier!« Mangold hechtete über den Tisch, einen Arm ausgestreckt, die Hand zur Faust geballt. Young wich reflexartig zurück. Siobhan sprang auf, packte Mangolds Arm und drehte ihn nach hinten. Young ließ seinen Stift fallen, rannte um den Tisch und nahm Mangold in den Schwitzkasten.
    »Arschlöcher!«, pöbelte Mangold. »Alles Arschlöcher – euer ganzer Scheißverein!«
    Und dann, etwa eine Minute später, als die Verstärkung mit Handschellen anrückte: »Okay, okay… ich war’s. Seid ihr jetzt zufrieden, ihr blöden Schweinehunde? Ich hab ihm mit dem Hammer eins übergezogen. Na und? Hab der Menschheit damit einen Riesengefallen getan. Jawohl, das hab ich.«
    »Das müssen Sie nachher noch mal wiederholen«, zischte Siobhan ihm ins
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher