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Sherlock Holmes und die Shakespeare-Verschwörung (German Edition)

Sherlock Holmes und die Shakespeare-Verschwörung (German Edition)

Titel: Sherlock Holmes und die Shakespeare-Verschwörung (German Edition)
Autoren: J. J. Preyer
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Detektiv und Rory, in dicke Wolljacken gehüllt, am Fischerboot von Mr. Moriarty.
    Stephen Moriarty, der Sohn von Holmes' großem Widersacher Professor James Moriarty, wohnte im Hotel, seitdem er dem Detektiv geholfen hatte, den Fall um die Ripper-Morde zu klären. 1 Einige Novellen und Romane, die er für einen Londoner Verlag verfaßt hatte, brachten ihm zwar etwas literarisches Ansehen, aber kaum Geld. Seine Haupteinnahmequelle war der Fischfang.
    »Lange haben wir darüber geredet. Fein, daß es heute klappt«, begrüßte der Zweiundvierzigjährige, der auch an diesem Morgen etwas unsicher auf den Beinen war, die beiden und ruderte zu seinen Reusen im Channel.
    In einem der kegelförmigen Netzschläuche hatte sich ein Schwarm Makrelen gefangen, den Moriarty in einen Holzbehälter leerte. Er stach all die Fische mit einer Harpune an, was bewirkte, daß ihre wild zappelnden Bewegungen erlahmten.
    »Ein beachtlicher Fang. Scheint ein guter Tag zu werden«, sagte der junge Moriarty und ruderte weiter.
    Nach seinen Anweisungen halfen Holmes und sein junger Begleiter beim Ausbringen des Schleppnetzes.
    Gemächlich ließ der Fischer das Netz hinter dem Schiff treiben, bis er es einholte.
    Er nannte die Namen der Meerestiere, die sich verfangen hatten: Blaubarsche, Rochen, und Brassen. Einige für ihn wertlose kleinere Fische und Krebse warf er zurück in das Wasser.
    »Die Besten kommen frisch in einen Laden nach Brighton, den Rest liefere ich per Bahn nach London, für die Restaurants.«
    »Wie gefällt es dir, Rory? Möchtest du auch Fischer werden?«, fragte Stephen Moriarty den Jungen, der sich etwas angewidert von Mr. Moriarty abwandte, weil dieser wieder so stark nach Alkohol roch.
    »Eigentlich nicht. Ich dachte, das ist eine gemütlichere Angelegenheit. So viele tote Fische. Das ist nicht ganz meine Sache.«
    »Es ist jetzt mein Beruf, Rory, ich lebe davon. Als Hobby kann das viel gemütlicher betrieben werden, mit Angelruten.«
    »Das würde mir schon besser gefallen.«
    »Du kannst auf dem Rückweg die Angel auswerfen.«
    »Nein danke. Mir tun die Fische leid.«
     
    Als sie sich dem Ufer näherten, sah Holmes einen Mann mit leuchtend weißem Haar den Strand entlang gehen.
    Er bat den Fischer um den Feldstecher und erkannte in der Vergrößerung, daß es sich um jemanden handelte, den er in seinem letzten großen Fall kennengelernt hatte. Der Mann, der auf Holmes' Rückkehr wartete, war Sir Alexander Sisley, der Leiter des Advisory Councils des Londoner Oberhauses. Es war die Aufgabe von Sir Alexander und seiner Behörde, im Auftrag der Lords das Land in Krisenzeiten diskret durch die Wogen der Zeit zu manövrieren.
    Als Stephen Moriarty dem Detektiv zum Abschied einige Makrelen schenkte, bat der Junge noch um einen kleinen Fisch für seinen Kater.
    »Ich war ungerecht zu Fritz. Ich möchte mich mit ihm wieder versöhnen. Und vielen Dank fürs Mitnehmen.«
    »Gern. Schade, daß dich der Fischfang nicht so begeistert hat.«
     
    »Da sind Sie ja, Holmes. Ich begrüße Sie, Mr. Moriarty«, rief Sir Alexander Sisley dem Detektiv und seinem Begleiter von der Mole her zu. »Ich muß mit Ihnen reden.«
    »Sie bemühen sich persönlich in die South Downs, Sir Alexander? Ich vermute, Sie haben einen Fall für mich.«
    »Und was für einen, Holmes! Und was für einen!«
    Die drei Männer und der Junge erklommen den schmalen Serpentinenweg vom Meer zum Hotel.
    Das zweistöckige Gebäude mit der Glasterrasse zum Channel thronte eindrucksvoll auf den Klippen. Kein Wunder, daß Holmes, als er es zum ersten Mal sah, spontan entschlossen war, seinen Ruhestand an diesem Ort zu verbringen und seinem bisherigen Zuhause in London untreu zu werden.
     
    Mrs. Bromham hatte für Holmes, für Stephen Moriarty und für den Gast die Makrelen kroß gebraten, so, daß sie nicht so fett waren, und dazu Kartoffelsalat serviert.
    Stephen Moriarty hatte sich einen dreifachen Whisky kommen lassen, den er gierig trank.
    Die drei Männer saßen am Panoramafenster zum Meer, durch das nun die Februarsonne angenehm warm in den Speisesaal schien. Um eine Blendung der Gäste zu vermeiden, schloß Mr. Bromham die Holzjalousien.
    Als sich der Hotelbesitzer entfernt hatte, erkundigte sich Stephen Moriarty, ob auch er sich zurückziehen solle.
    »Wenn Sir Alexander keine Einwände hat, würde ich Sie bitten, bei dem Gespräch anwesend zu sein.«
    Stephen Moriarty lächelte stolz und etwas verlegen.
    »Im Gegenteil, Mr. Holmes. Mr. Moriarty hat sich als
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