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Sherlock Holmes - Der verwunschene Schädel

Titel: Sherlock Holmes - Der verwunschene Schädel
Autoren: Alisha Bionda
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Oder Spuren davon ... Ich bin noch nicht so lange bei der Zeitung.“ Jetzt verstand ich, warum Bowler den Mann schüttelte. „Dann kam ich bei der Jagdhütte von Pfarrer Rathbone vorbei. Es brannte Licht und seine Kutsche stand vor der Tür. Und drinnen ... drinnen ging er um ... mit einer schrecklich zugerichteten Leiche über der Schulter!“
    Die Menge hatte die Geschichte mit Sicherheit bereits häufiger gehört, dennoch schrie sie gedämpft auf.
    „Wieder diese Kutsche“, murmelte Holmes. „Officer Bowler, was können Sie mir über den Verbleib der Kutsche des Pfarrers sagen?“ Der Polizist zuckte mit den Schultern. „Sie war nicht zu finden. Ich habe aber erst nach Lady Myriams Aussage danach gesucht.“ Holmes nickte. „Haben Sie ein Transportmittel, das uns zu dieser Hütte bringen könnte?“ Bevor Bowler antworten konnte, meldete sich ein älterer Herr. „Ich könnte Ihnen meine Motorkutsche leihen, aber mitkommen werde ich nicht!“

    Knatternd rumpelten wir durch die Stille des Waldes. Officer Bowler hatte hinter uns auf einem viel zu engen Notsitz Platz genommen und trug schnaufend seine eigene Note zum Lärm des Fahrzeugs bei.

    Wer sich auch immer in der Hütte befand würde uns kaum überhören können. Doch Holmes schien sich mit diesem Problem nicht weiter zu befassen, er war von den hellen Öllaternen des Fahrzeugs angetan. Sie waren abnehmbar und würden uns in der Dunkelheit gute Dienste leisten. Außerdem schien es ihm großen Spaß zu machen, das ungewöhnliche Gefährt zu fahren. Auch nachts war es kein Problem, dem unbefestigten Forstweg zu folgen.
    „Keine Sorge“, beruhigte Holmes mich. „Wer immer in dieser Hütte war, ist lange fort.“
    „Aber wenn er den Reporter nicht bemerkt hat, hat dieser Jemand doch keinen Grund, sein Versteck zu verlassen“, fand ich.
    „Wenn der Täter so ungeschickt wäre, vor seinem Versteck im Wald die Kutsche des Pfarrers zu parken, hätte ihn auch Scottland Yard überführen können.“
    Ich weiß nicht, wie bewusst ihm die Abfälligkeit dieser Bemerkung war. Ich muss gestehen, dass ich innerlich triumphierte, als die Laternen einen sportlichen Einspänner aus der Dunkelheit befreiten.
    Gleich darauf wurde die Hütte sichtbar. Von einem „Täter“ fehlte jedoch jede Spur. Nicht einmal das zur Kutsche gehörende Pferd war zu sehen.
    Der Anblick, der sich uns nach dem Betreten der Hütte bot, war befremdlich. Die schrecklich zugerichtete Leiche war mitten im Zimmer abgeladen worden und zum größten Teil von einem umgestürzten Regal und dessen ehemaligen Inhalt bedeckt. Ohne zu zögern räumte Holmes Trümmerstücke von der Leiche und stutzte. Er beugte sich tiefer herunter und schnupperte.
    „Bittermandel“, stellte er fest. „Der Mann wurde vergiftet.“
    „Die Mordmethode einer Frau“, bemerkte ich.
    „Ja.“ Holmes nickte mir zu. „Ich hätte gerne dabei zugesehen, wie Lady Myriam die Leiche hierher schleppt; noch dazu während sie uns mit Tee bewirtete.“ Sein ätzender Unterton war unüberhörbar.
    „Lady Myriam?“ Bowler war echauffiert.
    „Ein interner Scherz“, beendete Holmes die Diskussion. Ich bemerkte unterdessen, dass auch dieser Leiche mit großem Geschick die Haut abgezogen worden war.
    „Ich mache mich gleich morgen früh daran zu erfahren, wer im Dorf fehlt“, meldete sich Bowler wieder zu Wort. „Morgen Abend werden wir wissen, wer das ist.“
    „Oh, ich denke, dass ich diese Frage schon jetzt beantworten kann“, meinte Holmes während er nachdenklich seine Pfeife stopfte. Er machte jedoch keine Anstalten, sein Wissen mit uns zu teilen.
    „Ja, und wer ist das?“, platzte es aus Bowler heraus.
    „Ich denke, dass wir Mr Hodgson vor uns haben“, meinte Holmes ruhig. Beiläufig begann er den Tatort weiter zu untersuchen.
    „Aber diese Leiche ist doch vergiftet worden!“ Bowler schien die Welt nicht mehr zu verstehen. Jetzt erst schien sich Holmes veranlasst, uns etwas mehr in seine Gedankengänge einzuweihen.
    „Oh, der angebliche Mr Hodgson, der sich derzeit in der Obhut des Bestatters befindet, ist mit Sicherheit Opfer einer falschen Identifizierung.“
    „Wie können Sie das so sicher wissen? Sie haben Hodgson doch noch nie gesehen.“ Bowler war regelrecht empört.
    „Mr Bowler, bitte denken Sie einen Augenblick nach. Hodgson saß eine Stunde vor seinem angeblichen Auffinden noch mit seiner Familie am Frühstückstisch. Keine noch so geschickte Person kann einen Mann innerhalb einer Stunde
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