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Shaos Todeswelt

Shaos Todeswelt

Titel: Shaos Todeswelt
Autoren: Jason Dark
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»Gut, ich glaube dir.«
    »Immerhin etwas. Dann müsstest du auch handeln.«
    »Und wie hast du dir das vorgestellt?«
    Glenda deutete auf das Telefon. »Ruf Shao an und erkläre ihr, was du weißt.«
    Suko überlegte einen Moment. »Nein, das mache ich nicht. Ich will sie nicht beunruhigen.«
    »Warum nicht? Sie muss es wissen.«
    »Ja, das stimmt. So etwas möchte ich ihr wirklich nicht am Telefon sagen, sondern persönlich.«
    »Dann fahr hin!«
    »Jetzt?«
    »Ja, sofort!«
    Suko drehte sich von Glenda weg und warf mir einen fragenden Blick zu. »Was meinst du, John?«
    Auf diese Frage hatte ich schon länger gewartet. Eine Antwort, die uns alle zufrieden stellte, konnte ich ihm trotzdem nicht geben, deshalb hob ich die Schultern. »Mir ist die Sache natürlich auch suspekt. Unternehmen wir nichts, und es passiert etwas, werden wir uns Vorwürfe machen. Tun wir etwas, dann frage ich mich wirklich, wo wir den Hebel ansetzen sollten. Tatsächlich bei Shao?«
    »Wo denn?« fragte Glenda.
    Ich verzog die Lippen. »Was du uns da berichtet hast, entspricht ja nicht der Realität. Sollte es in diesem Spiel tatsächlich eine Shao geben, dann ist sie eine künstliche, eine virtuelle Person.«
    Glenda hob den rechten Zeigefinger. »Aber nach einem lebenden Vorbild geschaffen. Das darfst du auf keinen Fall vergessen, John. Da sollte man schon einhaken.«
    »Gut, ich bin dafür. Wir werden einen kleinen Umweg oder möglicherweise auch einen direkten Weg gehen. Wir werden der Firma einen Besuch abstatten, die das Spiel hergestellt hat. Kennst du sie? Wenn ja, weißt du, wo sie ihren Sitz hat?«
    Glenda nickte heftig. »So weit kann ich noch denken. Die Firma heißt Action Game.«
    »Aha. Kennst du sie, Suko?«
    »Nein.«
    »Man findet sie hier in London. Nicht weit vom Piccadilly entfernt hat sie ihre Studios oder Büros. Ich habe mich erkundigt, und ich kann euch auch die Telefonnummer geben.«
    »Gut recherchiert.«
    »Aber…?« Glenda schaute mich lauernd an.
    »Wir werden sie nicht brauchen. Ich bin dafür, dass wir Action Game einen unangemeldeten Besuch abstatten. Ich liebe eben Überraschungen. Einverstanden, Suko?«
    »Sicher.«
    Glenda atmete auf. »Da bin ich beruhigt, dass ich euch Sturköpfe endlich überzeugt habe.«
    Ich erhob mich und sprach dabei. »Ob man da von einer Überzeugung sprechen kann, weiß ich wirklich nicht. Wir gehen dabei nur einem sehr vagen Verdacht nach.«
    »Der sich bestimmt erhärten wird, John.«
    »Was macht dich so sicher?«
    Glenda lächelte mich an. »Mein Gefühl. Da bin ich ehrlich. Es passt mir selbst nicht, muss ich sagen.« Sie deutete auf ihren Magen. »Es wird immer dichter. So dicht, dass ich Magendrücken habe. Und ich möchte dich noch um etwas bitten, Suko.«
    »Ja, ich höre.«
    »Du kannst lachen oder nicht, aber ich habe den Eindruck, als sollte Shao nicht allein gelassen werden.«
    Der Inspektor schüttelte den Kopf. »Das verstehe, wer will, ich aber nicht.«
    »Ganz einfach. Ich möchte zu ihr. In eure Wohnung. Ich möchte bei ihr bleiben.«
    Suko war noch immer durcheinander. Er warf ihr einen fragenden und erstaunten Blick zu. Ich konnte nur die Schultern anheben. Die Entscheidung war einzig und allein seine Sache.
    »Was soll da geschehen, Glenda?«
    »Ich möchte einzig und allein bei Shao bleiben. Ist das denn so schwer zu begreifen?«
    »Nein, das nicht. Aber ich sehe keinen Sinn darin, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Warum nicht?«
    »Himmel, wir haben doch mit dem Spiel nichts zu tun. Wir besitzen es nicht mal, das meine ich. Ich habe natürlich nichts dagegen, dass du Shao besuchst, im Gegenteil, aber kannst du dir dafür keinen anderen Grund aussuchen?«
    »Nein.«
    »Du entscheidest also nach dem Bauch, dem Gefühl, wie auch immer. Nicht wahr?«
    »So ist es. Der Druck ist bei mir vorhanden, Suko, den kann ich nicht so ohne weiteres verdrängen. Mir geht die Beschreibung meiner Bekannten nicht aus dem Kopf. Es ist Shao gewesen, wirklich!«
    »Mal eine Frage, Glenda«, sagte ich, »wo wir uns jetzt in diesen Fall hineinhängen. Deine Bekannte, Shao und uns. Wir haben uns ja zweimal getroffen. Aber was hat sie mit dem Spiel zu tun? Ist sie eine Fachfrau, was diese Dinge angeht?«
    »Ja, das kann man so sagen«, erwiderte Glenda überzeugt. »Sie ist eine Fachfrau.«
    »Arbeitet sie mit diesen Dingen?«
    »Nur indirekt. Sie ist Mitarbeiterin in einem Computer-Shop. Dort werden natürlich auch CD-ROMs verkauft. Man verlangt von den Angestellten eine gute
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