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Seelen-Transfer

Seelen-Transfer

Titel: Seelen-Transfer
Autoren: Eric Frank Russell
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zutiefst besorgt.
    „Meine Füße sind kaputt.“ Sie zog sich die Schuhe aus, seufzte laut. „Kann nicht mehr laufen.“
    Kessler holte sie ein, Symes kam zu ihr zurück. Die ganze Gruppe versammelte sich um sie.
    „Was ist los?“ fragte Symes.
    „Sie sagt, sie ist gehunfähig“, antwortete Mallet.
    „Wir werden kurz rasten“, entschied Symes, wobei er sorgfältig seine Besorgnis über die Verzögerung verbarg. „Vielleicht kommen wir besser voran, wenn wir öfter Pausen einlegen.“
    „Es geht viel besser ohne mich“, bemerkte Mrs. Mihailowitsch. Sie schien entschlossen, nicht mit sich diskutieren zu lassen. „Sie gehen weiter. Ich bleibe.“
    „Was, und Sie hier allein zurücklassen?“
    „Nicht allein“, warf Grigor ein. Er setzte sich nachdrücklich neben sie. „Ich bleibe auch.“
    „Das bedeutet Ihren sicheren Tod“, sagte Symes beißend.
    „Gemeinsam“, antwortete Grigor, als wäre damit alles gelöst.
    Die Frau streichelte ihren Mann mit dicken Fingern. „Bleib nicht wegen mir, Grigor. Das ist dumm. Du gehst weiter.“
    „Wir alle bleiben hier“, entschied Symes endgültig. Er sah auf seine Uhr. „Mal sehen, wie es uns in einer Stunde geht. Inzwischen können wir etwas essen.“ Sein Blick wanderte über die Gruppe, blieb an Mallet hängen. Nach wenigen Augenblicken sagte er scharf: „Nun, was macht Sie so zappelig? Heraus damit, Mann. Geben Sie sich einen Stoß.“
    Mallet fühlte sich unbehaglich, als mehrere Augenpaare ihn erwartungsvoll musterten. „Ich … Ich …“
    „Hören Sie, Bill“, sagte Symes. „Wenn es etwas Nützliches ist, heraus damit. Ist es bedeutungslos, behalten Sie’s für sich.“
    Verlegener denn je stieß Mallet hervor: „Früher, als Sportler, war ich auch ein guter Masseur.“
    „Ja, und?“
    Sorgfältig Mrs. Mihailowitschs Blick meidend, fügte er schnell hinzu: „Ich kann mit erschöpften Füßen umgehen.“
    „Wirklich?“ Symes Gesicht leuchtete auf, zeigte neue Hoffnung. „Mein Gott, das ist eine große Hilfe. Glauben Sie, etwas für Mrs. Mihailowitschs Füße tun zu können?“
    „Wenn sie mich einen Versuch machen läßt.“
    „Natürlich läßt sie.“ Symes sah zu ihr. „Nicht wahr?“
    „Nicht wahr, Mutter?“ drängte Grigor sie.
    „Ist zuviel Umstände für mich“, protestierte sie.
    „Es ist ein verdammt größeres Problem für uns, hier herumzustehen, wo wir eigentlich weiterziehen könnten“, klärte Symes die Lage. Er wandte sich wieder an Mallet. „Tun Sie für sie, was Sie tun können.“
    „Als erstes brauche ich etwas lauwarmes Wasser“, sagte Mallet. „Ich schätze, wir werden …“
    Sammy Finestone wußte Rat. „Davon gibt’s reichlich in dem Bach drei oder vierhundert Yards hinter uns.“ Er kramte zwischen ihrem abgelegten Gepäck herum und fand den Falteimer. „Ich hole etwas.“
    „Nicht allein!“ warf Symes mit scharfem Unterton ein. „Ein Eimer Wasser ist kein Menschenleben wert, und allein können Sie mit einer Machete auch nicht viel ausrichten. Sie brauchen eine Waffe.“ Er drehte sich zu Kessler um. „Gehen Sie mit ihm, Max, für alle Fälle.“
    Sie verschwanden und kehrten kurz darauf mit etwa zwei Gallonen Wasser zurück, das von der Hitze des Tages genügend aufgewärmt worden war. Zögernd entkleidete Mrs. Mihailowitsch ihre Füße und hielt sie dann etwa zwanzig Minuten lang in den Eimer. Dann trocknete sie sie und ließ Mallet gewähren, der sich einen Fuß zwischen die Knie klemmte, als wolle er ein Pferd beschlagen.
    Nachdem er alle seine Finger einzeln durchgebogen hatte, machte Mallet sich an die Arbeit, drückte und drehte den Fuß, bearbeitete gekonnt Sehnen und Bänder und Muskeln. Es dauerte eine ganze Weile, bis er zufrieden war und sich den zweiten Fuß vornahm.
    „Wer hat den Erste-Hilfe-Kasten?“
    „Ich.“ Sammy reichte ihn herüber.
    Mallet öffnete das wasserdichte Paket, wühlte zwischen dem Inhalt, der aus Büchsen, Verbandsmaterial, Flaschen und Pflastern bestand, und hatte dann die Ätherflasche in der Hand. Flink verteilte er ein wenig des Inhalts auf die Füße.
    „Ah!“ Die Frau holte tief Luft. „Ist kalt – wie Eis.“
    „Verdunstung“, erklärte er.
    Dann öffnete er eine Büchse mit Petroleum-Öl und rieb ihre Schuhe innen damit ein, bearbeitete anschließend das weiche Oberleder mit einem Stück Holz, nahm noch einmal Öl. Schließlich war das Leder so weich, daß er die Schuhe zusammenbiegen konnte. Jetzt gab er sie Mrs. Mihailowitsch
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