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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)
Autoren: Marliss Melton
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kalter Schweiß von der Schläfe zum Kinn hinabrann, setzte Eric ein unbehagliches Lächeln für sie auf. »Wissen Sie … w-w-w-wo sie ist?«, fragte er dann.
    »Warum sollte ich Ihnen das erzählen?«, wollte die Frau wissen und beäugte seine hagere Gestalt misstrauisch.
    »Ich muss … m-m-m-mit ihr re-re-re-reden.« Unter der Anstrengung, einen einwandfreien Satz herauszubekommen, erzitterte sein ganzer Körper.
    »Nein, ich weiß nicht, wo sie ist«, antwortete die Nachbarin nachdrücklich und wollte die Wohnungstür schließen.
    »Warten Sie!« Eric hechtete zu ihr hinüber und warf sich mit der Schulter gegen die Tür, bevor die Frau sie ganz zumachen konnte. »Doch, das wissen Sie!«, rief er vorwurfsvoll. Es stand ihr in ihr dickliches Gesicht geschrieben, als sie die Tür zuzustemmen versuchte.
    »Gehen Sie. Sie wollte zu ihrer Schwester, okay? Hier sollen Freunde von ihr einziehen. Mehr weiß ich nicht!«
    Ruckartig wich er zurück, die Wohnungstür fiel zu. Ihre Schwester? Ah, ja, Danny Prices ältere Tochter. Sie hatte Eric besser gefallen als die würdelose Ophelia. Aber Sonja, seine Frau, hatte die Jüngere lieber gemocht. Ist sie nicht schön? , hatte sie von deren rotblonden Haaren und türkisblauen Augen geschwärmt.
    Ja , war er zumindest nach außen hin ihrer Meinung gewesen, aber die Ältere ist klug, wie ihr Vater .
    Dessen Entdeckung hatte Eric vor nunmehr fünf Jahren fast in den Ruin getrieben. Danny war schließlich daran gestorben und hatte das Geheimnis mit ins Grab genommen.
    Jedenfalls war Eric bisher davon ausgegangen.
    Doch Ophelia Price schien die Wahrheit zu kennen. Können Sie nachts noch gut schlafen? , hatte sie von ihm wissen wollen.
    Seit ihrem Anruf bekam er kein Auge mehr zu.
    Wie war sie bloß darauf gekommen?, zermarterte er sich das Hirn. Hatte Danny irgendetwas Schriftliches hinterlassen? Einen Hinweis? Eine Botschaft aus dem Grab? Die ältere Schwester würde nicht lange brauchen, um das FBI einzuschalten.
    Er musste alle beide zum Schweigen bringen, sonst würde es ihnen allen noch leidtun.

2
    Afghanistan
    Das Krankenhaus der Bagram Air Base bestand aus vorgefertigten Bauteilen und wurde mit Generatoren betrieben. Heißes Wasser gab es nicht.
    Anstelle einer Katzenwäsche hatte Joe eine Dusche gewollt und stand nun zitternd im Waschraum unter dem Rinnsal, das aus dem Duschkopf drang. Mit einem Stück Seife machte er sich daran, den Dreck einer Woche von seinem Körper zu schrubben, wobei er auf die behandelte Verbrennung an der rechten Wange achtete, die er, wie man ihm gesagt hatte, trocken halten sollte.
    Der Schaum brannte in den Schrammen und Blasen an seinen Händen. Sein eingefallener Bauch, die vorstehenden Hüftknochen, die aufgeplatzte Haut, all das zeugte davon, in welcher extremen Notlage er gewesen war.
    Seine Rettung verdankte er einem Stammesältesten und dessen Sohn. Die beiden hatten die Koalitionstruppen verständigt, woraufhin sechs Männer der Joint Special Operations Task Force, kurz JSOTF genannt, zu dem abgelegenen Bergdorf geflogen waren, um ihren Einsatzleiter zu holen und nach Bagram zu bringen. Hier wuselten alle um ihn herum, kümmerten sich um ihn und ließen ihn keinen Augenblick lang genug Ruhe, um über seinen Anteil an der Katastrophe nachzudenken.
    Joes Commander, Captain Lucas, gab den Taliban die Schuld. Großer Gott, gut, dass einer von euch zurück ist, Sohn , hatte er mit Tränen in den Augen gesagt. Wer hätte gedacht, dass die mit einer dreißig Jahre alten SA -16 Gimlet so einen Treffer landen ? Aber das Scheißding hat denen die Arbeit abgenommen. Zur Hölle mit denen !
    Er schickte ihn zur Genesung nach Hause. Sie brauchen Zeit, um das zu verarbeiten , Monty, bei diesen Worten hatte er seine Hände schwer auf Joes Schultern gelegt.
    Weshalb war es bloß dazu gekommen?, fragte sich der SEAL , während er zusah, wie das Wasser in einem Wirbel abfloss. Er hatte alles befolgt, was ihm in der Ausbildung beigebracht worden war. Diese Männer hätten nicht sterben dürfen.
    Mit einer Hand stützte er sich an der Duschkabine ab und schnappte krampfhaft nach Luft. Am liebsten wäre er unter der tonnenschweren Last auf seiner Brust zusammengesunken.
    Bis zu diesem Desaster hatte er nur das Gefühl des Triumphs gekannt und nicht gewusst, wie schmerzhaft eine Niederlage sein konnte.
    Sicher, er war ins Zweifeln geraten, als er es während des Unterwassertrainings der SEAL s zum ersten Mal mit Männern zu tun bekommen hatte, die nicht so
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