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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)
Autoren: Marliss Melton
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murmelte er.
    Die Nachbarin gab Felix mit vor Sorge gerunzelter Stirn her. »Falls ich irgendetwas für Sie tun kann …«, bot sie an.
    »Danke«, sagte er erneut, diesmal cooler. In ihm sah es jedoch ganz anders aus. Er kam sich entblößt und verwundbar vor, war vollkommen aus der Fassung.
    »Ich bin froh, dass Sie wieder zu Hause sind«, sagte sie und trat zurück. Dann drehte sie sich mit einem weiteren schüchternen Lächeln und zittrigen Fingern um und marschierte entschlossen über den Rasen davon. Ohne Hüftschwung – jedenfalls nicht mit einem absichtlichen.
    Verwirrt von ihrer Freundlichkeit, beschloss Joe, sich keine Gedanken über sie zu machen. Er hob den Kater hoch und sah ihn vorwurfsvoll an. »Du bist herumgestromert, wie?«
    Felix guckte selbstzufrieden, antwortete mit einem Schnurren und gab Joes Kinn mit dem Kopf einen Stups.
    »Lügner«, brummte Joe auf dem Weg zu seiner Haustür. Bei jedem Schritt verspürte er Schmerzen in der rechten Rückenhälfte.
    Penny machte langsam die Tür zu und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Du meine Güte! So hatte ihr Nachbar bei seiner Abreise aber noch nicht ausgesehen. Er war hager, sonnenverbrannt und hatte mehr Kratzer und Schrammen als ein agiler Dreijähriger. Dann erst diese Wunde unter dem Auge! Wie außer durch eine absichtliche Verbrennung oder einen schrecklichen Unfall konnte man sich eine derart schlimme Brandwunde zuziehen?
    Armer Kerl. Ihr fiel ein, wie er beim Ausladen der Tasche aus dem Jeep aufgestöhnt hatte, und sie begriff, dass er unter Schmerzen litt. Was ihm wohl wehtat? Der Rücken?
    Als Physiotherapeutin im Portsmouth Naval Medical Center kümmerte sich Penny um Patienten mit allen möglichen Verletzungen. Der Anblick von Joe Montgomerys qualvoll verzerrtem Gesicht hatte ihr genügt, um zu wissen, dass dieser Mann durch die Hölle gegangen war.
    Aber warum? Ein Commander saß in seinem Büro und delegierte. Die gefährliche Arbeit erledigten rangniedere Offiziere und Mannschaftsgrade. Vermutlich hatte er einen Autounfall gehabt. Das würde jedenfalls seinen Zustand, die Blessuren im Gesicht und die Rückenverletzung erklären.
    Ja, so musste es gewesen sein. Betroffen, aber zufrieden mit ihren Schlussfolgerungen, stieß sie sich von der Tür ab.
    Um zehn Uhr am selben Abend war sie sich da jedoch nicht mehr so sicher.
    »Hey, wie’s aussieht, ist dein SEAL wieder da«, verkündete Ophelia, als sie vom Hafenviertel zurückkehrte. »Im Haus brennt überall Licht.«
    »Ich weiß«, sagte Penny, die auf dem Sofa saß und auf einem Niednagel herumkaute. So eine Stromverschwendung passte nicht zu ihrem Nachbarn. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. »Wie war die Arbeit?«
    »Zäh«, erklärte Ophelia, ließ sich aufs Sofa fallen und langte nach der Fernbedienung.
    »Warum suchst du dir keine richtige Arbeit?«, schlug Penny mit einem Blick auf Lias Hooters-T-Shirt vor.
    »Richtige Arbeit ist öde«, gab ihre Schwester zurück, während sie durch sämtliche Kanäle zappte.
    Penny war versucht, verzweifelt die Arme in die Luft zu werfen. Würde Lia jemals den Ernst des Lebens begreifen? »Ich muss dich um einen Gefallen bitten«, sagte sie entschlossen.
    »Was?«, fragte Lia mit bangem Blick.
    »Ich habe heute erfahren, dass ich morgen arbeiten muss. Meine Kollegin ist im Mutterschaftsurlaub, und bis ihre Vertretung kommt, sind wir unterbesetzt. Ich kann also nicht zu dem Termin beim FBI um zwei.«
    »Kannst du keinen neuen ausmachen?«
    »Klar, kann ich, wenn wir noch zwei Wochen warten wollen. Wenn man bedenkt, dass Eric von unserem Verdacht weiß, halte ich das aber nicht für besonders klug. Oder was meinst du?«
    Ophelia sah sie verständnislos an. »Und was soll ich da machen?«
    »Ich möchte, dass du an meiner Stelle hingehst. Nimm das Beweismaterial mit und erklär einem FBI -Beamten, was wir vermuten.«
    Ophelia ließ sich stöhnend gegen die Sofalehne sinken. »Ich habe befürchtet, dass du das sagst.«
    »Ach, komm schon, Süße, du kannst das«, versicherte Penny ihr. »Das FBI ist in Norfolk, direkt an der Kreuzung 264 und Military Highway. Du verfährst dich schon nicht. Ich geb dir sogar zwanzig Dollar Spritgeld«, versuchte sie, ihre Schwester zu locken.
    Ophelia verzog das Gesicht. »Na schön, ich mach’s«, lenkte sie ein.
    »Super«, sagte Penny und sprang auf. »Das Notizbuch liegt schon auf dem Küchentresen und das Benzingeld auch. Vergiss nicht, denen den Ausdruck der E-Mail vorzulegen.«
    In dem Moment klingelte
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