Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)
Autoren: Marliss Melton
Vom Netzwerk:
Einsatzleiter, Captain Lucas.
    »Heli gestartet«, versicherte Lucas ihm.
    »Blackhawk?«, fragte Joe in der Hoffnung auf ein schnittiges, unauffälliges Fluggerät.
    »Kann ich keinen in die Luft bringen«, erklärte Lucas grimmig. »Wir schicken einen Chinook.«
    Joe zerlegte mit einigem Bauchgrimmen das SATCOM . Das Getöse des anfliegenden Chinook würden die übrigen Aufständischen auf dem Pfad bestimmt nicht überhören, und so, wie der Einsatz bisher gelaufen war, verfügten die ganz sicher über Raketen.
    »Los«, sagte Joe betont zuversichtlich. Als Einsatzleiter war es seine Hauptaufgabe, seine Einheit bei Laune zu halten und einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen.
    Die Männer beeilten sich, seinem Befehl Folge zu leisten. Curry half Nikko auf die Beine und stütze ihn mit einem Arm. Smiley trat vor und nahm dem Verletzten sein M60 ab, um Curry zu entlasten. Trotzdem stand der Sanitäter vor der entmutigenden Aufgabe, sich selbst und Nikko zur LZ hinaufzuschleppen.
    Als Erster befolgte Smiley den Befehl. Der schlanke, wendige Zwanzigjährige flitzte hinter den Bäumen hervor, um den fast senkrechten Anstieg in Angriff zu nehmen. Nach fünfzig Metern duckte er sich hinter einen Felsbrocken und brachte sein Gewehr in Anschlag, um Nikko und Curry Deckung zu geben. Die humpelten vorsichtig hinter ihm her, passierten seine Stellung und legten dann weiter oben auf dem Bergrücken eine Pause ein.
    Nun war Joe an der Reihe. Körperlich war er so fit und kräftig wie die Jüngeren, doch er glitt mit seinem Stiefel auf dem unebenen Boden aus. Er gab alles, um mit mit seinem hageren Körper schnell voranzukommen, drückte sich vom Untergrund ab und kletterte, eine Hand über die andere setzend, auf sein Ziel zu: eine Felsnase, die fast die Form eines Tyrannosaurus Rex aufwies. Die Rotoren des anfliegenden Hubschraubers übertönten jetzt seinen Herzschlag.
    Zweifellos hörten auch die Aufständischen das Geräusch. Los, los , drängte er sowohl den Heli als auch seine Männer. Es würde nicht lange dauern, bis der Feind die vier den gegenüberliegenden Berg erklimmenden SEAL s entdeckte. Jedenfalls nicht, wenn auf dem Gipfel ein vier Tonnen schwerer Hubschrauber landete. Zu allem Übel begann am Horizont auch schon das Morgengrauen.
    Wieder war es an Smiley, den anderen vorauszueilen. Er rappelte sich auf und nahm die Steigung, Nikkos M60 schien ihn nicht daran zu hindern. Gleichzeitig näherte sich der Chinook, seine Rotoren zerschnitten die Luft wie tausend Engelsflügel. Jeden Augenblick würden seine Umrisse am dunklen Himmel zu sehen sein.
    Nun machten sich auch Nikko und Curry an den Aufstieg. Joe wollte gerade seine Stellung aufgeben, um Curry zu helfen, als die beiden Männer ausrutschten und strauchelten, sodass Joe nur noch bestürzt hinter ihnen herkraxeln konnte.
    Da kam donnernd der Chinook in Sicht, allerdings befanden sie sich noch nicht einmal in der Nähe der LZ .
    »Curry, Nikko!«, brüllte Joe, als er sie endlich erreichte.
    »Konnte ihn nicht halten, Sir«, erklärte Curry. Nikko hatte das Bewusstsein verloren.
    »Nehmen Sie seine Füße«, drängte Joe. Gemeinsam wuchteten und schleppten sie den Verletzten hinauf.
    Doch im nächsten Augenblick zischten ein halbes Dutzend Raketen über sie hinweg. »Heilige Scheiße!« Die beiden Männer warfen sich schützend über Nikko. Ringsum schlugen Granaten in die Erde ein, wie Gischt spritzte Geröll auf und prasselte, der Schwerkraft gehorchend, auf ihre Rücken.
    Als er sicher war, nichts abbekommen zu haben, spähte Joe zu dem Hubschrauber hinauf. Er wartete noch auf sie, die Rotoren schwirrten ungeduldig. »Los jetzt, weg hier!«, brüllte er, bereit, Nikko ohne einen weiteren Zwischenhalt bis hoch zum Bergkamm zu schleppen.
    Doch weder Nikko noch Curry antworteten. Joe nahm sein Nachtsichtgerät ab. »Curry!«, schrie er ungläubig. Currys Schädel war zerschmettert, vermutlich durch Steinschlag.
    Er schaltete sein Mikro ein. »Smiley, hierher. Beide sind tot!«
    Wieder sah er hinauf und betete, dass der Chinook nicht abdrehte. Smileys Schatten glitt prompt zu ihm herunter, während vier weitere Raketen über die Schlucht auf sie zusausten.
    Joe biss die Zähne zusammen, zog den Kopf ein und machte sich auf alles gefasst. Bumm, Bumm, Bumm, Bumm! Der Berghang bebte, spie Geröll und Erdklumpen, die gnadenlos auf Joes Rücken herabregneten. Als er aufblickte, war Smiley verschwunden. Joe tastete nach seinem Nachtsichtgerät, konnte aber auch das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher