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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)
Autoren: Marliss Melton
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erarbeitetes Fünf-Zimmer-Einfamilienhaus vor. Eigentlich hatte sie dort mit einem Mann und Kindern leben wollen, aber sie war inzwischen neunundzwanzig und noch nicht verheiratet. Wenn ihre Schwester weiterhin regelmäßig bei ihr auf der Türschwelle stehen sollte, würde sie wohl nie ein normales Leben führen.
    Ophelia setzte ihren Koffer im Hausflur ab und lief dann händeringend in die Küche.
    »Es sind noch Reste da, falls du Hunger hast«, bot Penny ihr an und bemerkte jetzt erst, dass Lias Locken länger waren. Ihre Schwester trug ihr Haar fast wie sie selbst, nur stufiger, mit ein paar störrischen Ponyfransen. Während Penny sich bequem und zurückhaltend kleidete, ging Ophelia gern an die Grenzen des modisch Möglichen, trug Pailletten, Batik, Spitze und Perlen.
    »Schon gut, ich hab keinen Hunger.« Doch als Lia die offene Schachtel Käsekuchen entdeckte, stürzte sie sich sofort darauf und schnitt sich ein großes Stück ab.
    »Also, was war los?«, hakte Penny nach.
    Ophelia ignorierte die Frage. »Hey, ich wusste gar nicht, dass du eine Katze hast«, sagte sie und deutete mit der Gabel in Richtung Wohnzimmer.
    Commander Montgomerys Kater hockte über Pennys Nachtisch. »Felix!«, schimpfte sie, lief zu ihm und hob ihn hoch. »Der gehört nicht mir, sondern meinem Nachbarn.«
    »Dem Navy- SEAL ?« Lia zog die schmalen Brauen hoch, während sie sich den nächsten Riesenbissen in den Mund stopfte. »Schläfst du mit ihm?«
    »Natürlich nicht«, antwortete Penny, die das Ablenkungsmanöver ihrer Schwester durchschaute. »Er ist irgendwo im Einsatz. Eigentlich sollte eine Freundin von ihm das Tier versorgen, aber die ist wohl unzuverlässig, und Felix frisst nun mal gern. Nicht wahr, Großer?« Sie kraulte den breiten Katzenkopf. »Können wir jetzt zum Grund deines Besuchs kommen?«
    Ophelia ließ die Schultern hängen. Abrupt stellte sie ihren Teller auf den Küchentresen und schob ihn von sich. »Na ja, erst mal sind die Touristen wieder nach Hause gefahren, da verdiene ich als Kellnerin nicht mehr so viel Geld.«
    »Stimmt«, sagte Penny. Im letzten Jahr war dasselbe passiert, damals hatte sie Lia zu einem richtigen Job geraten.
    »Aber das ist noch nicht alles«, fügte ihre kleine Schwester mit einem kläglichen Seufzen hinzu.
    Penny malte sich aus, was das Schlimmste wäre. »Ich hoffe, es hat nichts mit Daddys Notizbuch zu tun«, sagte sie flehentlich.
    »Ich fürchte doch«, erklärte Ophelia kleinlaut.
    »Oh, nein, was hast du angestellt?«
    »Ich habe Eric angerufen«, gab Lia zurück und blickte Penny mit ihren hübschen, türkisblauen Augen um Verständnis heischend an. »Ich war sauer und wollte Antworten.«
    »Was hast du ihm gesagt?«, fragte Penny und umfasste aus Wut darüber, dass ihre Schwester womöglich ihrer beider einzige Chance, sich Gerechtigkeit zu verschaffen, vermasselt hatte, die Katze fester.
    »Ich wollte von ihm wissen, ob er nachts noch gut schläft, okay? Ich habe ihn nicht beschuldigt, das Rizin gestohlen oder Dad ermordet zu haben.«
    »Und was hat er geantwortet?«
    »Nichts. Er konnte nichts sagen. Du weißt ja, wie er redet. Er fing an zu stottern und zu stammeln. Ob du’s glaubst oder nicht, wenn er nervös ist, stottert er noch viel schlimmer – so nervös war er bestimmt nur, weil er Schiss hatte.«
    Penny schaute ihre Schwester über Felix’ zuckende Ohren hinweg an. »Hat er dich bedroht?« Sie war sich nicht sicher, ob sie ihrer Schwester eine scheuern oder sie trösten sollte. »Wolltest du deshalb dein Auto in der Garage verstecken?«
    »Ich hab’s doch gesagt, er kann nicht mal sprechen, sondern atmet nur so ins Telefon.«
    »Atmet? Das hört sich an, als hättest du mehr als nur ein Mal mit ihm geredet.«
    Lia schluckte. »Er hat seitdem ein paar Mal angerufen. Aber wie ich schon meinte, gesagt hat er eigentlich nichts.«
    Penny fröstelte, als ihr klar wurde, wie besorgt ihre Schwester war. »Oh, Mann«, brummte sie. Ihre Entdeckung hatte Ophelia dazu gebracht, sich weit vorzuwagen, und nun zahlte sie einen hohen Preis dafür.
    »Es tut mir leid«, gestand Lia ungewohnt demütig. »Ich weiß auch nicht, wieso ich ihn angerufen habe. Aber ich war so wütend.«
    Pennys Verärgerung schlug in Mitleid um. »Ich weiß, Süße. Ich auch.« Sie überlegte, was nun zu tun war. »Nun, ich schätze, zu wissen, dass wir ihm auf der Spur sind, wird für Eric nichts ändern. Solange er nicht zwischenzeitlich untertaucht, kann das FBI ihn immer noch
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