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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)
Autoren: Marliss Melton
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festnehmen.«
    »Hast du denen Daddys Notizbuch schon gezeigt?«
    »Nein, aber ich habe am Donnerstag einen Termin.«
    »Oh, gut«, meinte Lia und rieb sich die Arme, als wäre ihr kalt.
    »Ich bin froh, dass du für eine Weile bei mir wohnst«, fand Penny mit einem Mal. »Wenn wir zusammenhalten, stehen wir das alles bestimmt besser durch.« Der Gedanke, dass Ophelia Angst haben könnte, gefiel ihr nicht.
    Ihre Schwester schenkte ihr ein dankbares Lächeln.
    Felix schnurrte so laut, dass Penny zuerst nicht mitbekam, wie die Nachrichtensprecherin irgendetwas über die Navy- SEAL s mitteilte. Doch dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit dem Fernseher zu und bedeutete Lia, still zu sein.
    »… im Nordosten Afghanistans der schlimmste Vorfall in der Geschichte der Special Forces«, sagte die Sprecherin gerade. »Wie bestätigt wurde, gehören sechzehn Männer an Bord eines Chinook-Hubschraubers sowie drei in der Nähe aufgefundene SEAL s zu den Opfern. Die Taliban geben an, einen vierten SEAL geköpft zu haben. Trotz dieser Behauptung ist eine beispiellose Suchaktion im Gang. Um wen es sich bei dem vermissten SEAL handelt, wurde indes noch nicht bekannt gegeben.«
    Während die Sprecherin mit der Nachricht über einen Bombenanschlag im Irak fortfuhr, sah Penny durch das Fenster hinüber zu dem dunklen, verwaisten Haus ihres Nachbarn, und vor Mitgefühl wurde ihr schwer ums Herz. Sie fragte sich, ob Commander Montgomery die Opfer womöglich persönlich kannte. Schließlich gab es unter den Special Forces einen besonders starken Zusammenhalt.
    »Meinst du, dein Nachbar hat was damit zu tun?«, fragte Ophelia, als sie bemerkte, wohin ihre Schwester schaute.
    »Nein«, gab Penny entschieden zurück. »Er ist ein hochrangiger Offizier und war mit Sicherheit nicht direkt im Kampfeinsatz. Aber vermutlich kannte er viele dieser Männer«, fügte sie in dem Bewusstsein hinzu, dass dieser tragische Vorfall ihn tief getroffen haben musste. Als im vergangenen Jahr einer ihrer Nachbarn halbseitig gelähmt aus dem Irak zurückgekehrt war, hatte der SEAL eine Rollstuhlrampe gebaut und die Transporte ins Krankenhaus organisiert. Diese aufmerksame Art zeichnete ihn aus.
    Außerdem hatte er einen ein Meter neunzig großen, gestählten Körper, von der Sonne gebleichtes Haar und graugrüne Augen zu bieten. Penny stand schon seit Jahren auf ihn, aber da ständig neue fantastische Frauen mit ihm im Whirlpool planschten, würde sie niemals beim ihm landen, so viel wusste sie. Außerdem tauschte er außer einem höflichen Gruß kaum je ein Wort mit ihr.
    Er hatte keine Ahnung davon, dass sie sich um seinen Kater kümmerte und seinen Vorgarten pflegte, während er in der Weltgeschichte herumturnte und Soldat spielte.
    Mit einem unterdrückten Seufzen griff sie nach ihrem halb verspeisten Stück Käsekuchen und trug ihn in die Küche. »Ich geh jetzt besser schlafen«, verkündete sie, hielt den Teller unter fließendes Wasser und schob ihn in die Spülmaschine. »Ich muss morgen früh zur Arbeit. Ich nehme an, du findest oben alles, was du brauchst.«
    »Danke«, sagte Lia, ließ sich in den Sessel plumpsen und zappte durch die Fernsehkanäle.
    Als Penny kurz darauf ins Bett schlüpfte, dachte sie an die neunzehn Männer, die ihr Leben verloren hatten. Sie trauerte ehrlich um sie und fühlte mit ihren Angehörigen, schließlich war sie Lieutenant der US -Marine und außerdem stolz auf ihr Land. Ihr fiel der Vermisste ein. Mach, dass er noch lebt , betete sie.
    Bevor sie einschlief, kam ihr einmal mehr ihr anbetungswürdiger Nachbar in den Sinn. Sein Vorname war Joseph; wie sie mitbekommen hatte, nannten seine Freunde ihn Monty. Für sie war er jedoch eher Mighty Joe. Da er sich im Vorjahr so rührend um den Verwundeten gekümmert hatte, stand für sie einfach fest, dass Mighty Joe die jüngste Tragödie sehr nahegehen musste, und sie wünschte sich von ganzem Herzen, sie könnte ihn trösten.
    Ich werde hier draufgehen , dachte Joe, als er in dem spärlichen Schatten eines Felsvorsprungs zusammenklappte.
    Er keuchte, rang nach Atem, um seine schmerzenden Lungen mit Sauerstoff zu füllen. Wenig unterhalb des Gebirgskamms, mehr als viertausend Meter über dem Meeresspiegel, war die Luft entsetzlich dünn. Tagsüber wurde es warm, aber bei Nacht fiel die Temperatur extrem ab, sodass er in seiner staubigen Uniform fror.
    Der beständige Wind stach ihn in seine verbrannten Wangen und er bekam rissige Lippen. Sein Mund war so trocken, dass seine Zunge
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