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Duell der Mächtigen

Duell der Mächtigen

Titel: Duell der Mächtigen
Autoren: Joe Haldeman
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1.
     
    Kommandantenlog – Sternendatum 6132.8
    Die Moral der Crew scheint trotz des Umwegs von vier Wochen recht gut zu sein. Die Manöver dieses Morgens gingen gut. Für den Nachmittag hat Mr. Scott einen Drill geplant. Ich glaube, es ist uns recht gut gelungen, den Leuten das Gefühl zu vermitteln, die Enterprise sei auf Ferien und nicht zu einer Mission außerhalb des normalen Fahrplans gezwungen, die ein Transporter oder Pfadfinderschiff ebenso leicht durchführen könnte.
    Dr. Atheling habe ich noch nicht kennengelernt, ihn nur formell an Bord des Schiffes willkommen geheißen. Mr. Spock hat eine hohe Meinung von seinem Ruf in der Astrophysik, und einige andere aus der Crew kennen ihn aus ihren Tagen bei der Akademie.
    Bis morgen müßte die Planung für Wartung und Ausbildung vollständig sein. Ich freue mich schon darauf, einen Mann zu treffen, der wichtig genug ist, den Flugplan eines Schweren Kreuzers um einen Monat durcheinanderzubringen.
     
    Captain James T. Kirk lehnte sich im behaglichen Kommandantensessel zurück und schien in den Tag hinein zu träumen. In Wirklichkeit zählte er jedoch die Sekunden.
    Mr. Sulu sollte für eine Schicht die Brücke übernehmen, die um 1200 begann. Jetzt war es 1159, und in den letzten paar Minuten hatte Sulu Blicke zum Captain geworfen, weil er nicht wußte, ob er es wagen dürfte, dessen Träumerei zu unterbrechen.
    Genau Punkt 1200 und ohne auf das Chronometer zu schauen, stand Kirk auf. »Mr. Sulu?«
    Der Rudergänger war schon aufgesprungen. »Jawohl, Sir.«
    »Wenn Sie jetzt die Brücke übernehmen wollten …« Als Kirk auf seinem Weg zum Turbolift an Sulu vorbeikam, schienen seine Augen zu blinzeln.
    Im Messeraum holte sich Kirk Schinken und Eier aus dem Essensautomaten, sogar eine doppelte Portion Schinken, um sich für das entgangene Frühstück zu entschädigen, und setzte sich gegenüber von Dr. McCoy an den Tisch.
    »Na, wie geht’s, Jim«, sagte McCoy und schaute über den Rand seiner Kaffeetasse. »Lange Schicht heute früh?«
    »Nicht allzu schlimm, Bones …« Leiser fragte er: »Warum, sieht man’s?«
    »Nur ein sehr geschulter Beobachter würde es bemerken, etwa einer wie ich, ein Studierer der menschlichen Rasse. Du hast Säcke unter den Augen.«
    Kirk beschäftigte sich mit Schinken und Eiern. »Es war so eine Art Doppelschicht«, erklärte er, während er kaute, »ohne Mr. Spock. Ich wollte ihn nicht aus seiner Meditation herausreißen, und diese Umplanung hat sich als viel komplizierter herausgestellt, als wir erwartet hatten.«
    »Wie gewöhnlich«, meinte McCoy. »Wäre ich Kommandant dieses Schiffes, würde ich der ganzen Crew vier Wochen Urlaub geben. Sollen sie doch ihren Lesestoff aufarbeiten, ein bißchen herumspielen …«
    »Gut, daß ich der Kommandant bin.« In Kirks freundlicher Stimme klang ein wenig Härte mit. »Mir würde es gar nicht passen, wenn du der Anführer der zweiten Meuterei in der Geschichte der Sternenflotte wärst.«
    »Ich weiß doch, was im Buch steht, Jim. Und ich glaube, die Reife der Crew wird gewaltig unterschätzt.«
    Kirk blies auf seinen heißen Kaffee. »Vielleicht hast du recht. Aber so, wie wir’s machen, ist es auch kein Schaden, und ich will das Schiff in schönster Ordnung haben, wenn wir uns bei der Akademie zurückmelden.«
    »Na, und? Wir schicken den Professor nach unten und fliegen weiter. Wozu haben wir einen Transporter?«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht.«
    »Na, komm schon, Jim. Was weißt du, das ich nicht weiß?«
    Kirk nahm sein zweites Schinkenstück in Angriff. »Darauf bleibe ich dir die offensichtliche Antwort schuldig.«
    »Ah! Du hast Angst zu hören, was ich sagen würde?«
    »Möglich. Kennst du Kommodore Martin Lawrence?«
    »Ich hatte noch nicht das Vergnügen.«
    »Ist auch keins. Er ist Chef vom Sternenschiff-Flugtraining bei der Akademie. Ich hatte mal einen Wortwechsel mit ihm.«
    »Und?«
    »Und ich vermute daher, daß er mich und die Enterprise einer strengen Inspektion der Klasse I unterziehen wird, natürlich als Musterbeispiel für seine Kadetten und nicht, um meine Fähigkeiten als Commander anzuzweifeln.«
    »Ah, ich verstehe.«
    »Ja. Alles muß also äußerst korrekt zugehen, bis zum letzten Molekül. Ich vermute, es wird eine überaus genaue Inspektion.«
    »Verrückt, damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen.«
    Schweigend aßen sie eine Weile weiter. »Was ist denn da für ein Tumult?« fragte Kirk. An einem Tisch am anderen Ende des Raumes hatten zwei
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