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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili
Autoren: Joe R. Lansdale
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Augenblick, floh dann zu einem Stuhl neben seiner Mutter, setzte sich und funkelte uns an. Seine Mutter schien nicht zu atmen.
    »Auf geht’s, Hap«, sagte Leonard. »Ich bin sauber. Oder wie der Doc sich ausdrückte, in meinem Blut schwimmen keine kleinen Hunde. Ich fahr dich ins Krankenhaus. Hey, du, du kleiner Scheißer…«
    »Was?«, sagte ich.
    »Nicht du«, sagte Leonard. »Rotschopf! Du bist gemeint, Junge! Nimm das gottverdammte Kaugummi vom Türknopf. Sofort.«
    Der Junge schlängelte sich zur Tür, schälte das Kaugummi ab, stopfte es sich in den Mund und glitt wieder auf den Stuhl neben seiner Mutter. Wäre er eine Kobra gewesen, hätte er Gift gespuckt. Leonard und ich verließen das Wartezimmer.
    Im Wagen sagte ich: »So ein Kind muss einem einfach leidtun. Wenn es mit solchen Ansichten aufwächst.«
    Leonard schwieg.
    »Ich will damit sagen, dass er einen schlechten Start hat. Er weiß es einfach nicht besser. Und dass du so mit ihm geredet hast, war ein bisschen übertrieben, findest du nicht?«
    »Mir tut der Bengel nicht leid«, sagte Leonard. »Ich hätte ihm wirklich in seinen hässlichen Arsch getreten. Ich hoffe, dass seine Mama ihn zum Arzt gebracht hat, um ihn einschläfern zu lassen, wie ’ne kranke Katze.«
    »Das ist nicht sehr nett«, sagte ich.
    »Nein«, sagte Leonard. »Nein, das ist es nicht.«

3
    Im Krankenhaus nahm man ein paar Routineuntersuchungen vor und steckte mich dann in ein kaltes Zimmer, wobei ich das trug, was sie als Krankenhausnachthemd bezeichneten, nämlich was ziemlich Lächerliches. Man sitzt in der Kälte und trägt ein papierdünnes Hemdchen, das auf dem Rücken offen ist, sodass der Arsch heraushängt, und sie nennen es Nachthemd. Wahrscheinlich glauben sie dort, dass hochhackige Schuhe dazu passen, vielleicht noch eine nette Frisur und eine Brosche und eine Einladung zum Abendessen.
    Leonard saß bei mir im Zimmer. Er sagte: »Du hast den gottverdammt hässlichsten Arsch, den ich je gesehen habe.«
    »Und du hast einige gesehen.«
    »Stimmt genau, also zählt meine Meinung einiges.«
    »Nicht für mich. Und außerdem, wenn er so mies ist, warum will der Arzt dann jedes Mal seinen Finger reinschieben?«
    »Wahrscheinlich, weil er seinen Abschlussring von der High School verloren hat, als er zuletzt darin rumgestochert hat. Ich schätze, wenn er etwas tiefer bohrt, findet er vielleicht das Gummi eines alten Freundes.«
    »Das ist dein Spiel«, sagte ich. »Wenn sie in deinem Arsch rumwühlen, finden sie wahrscheinlich Hundehaare.«
    Wir zogen uns eine Zeit lang mit derartigem pubertären Schwachsinn auf, dann fing Leonard wieder an, mir von sich und Raul zu erzählen. Kurze Zeit später kam Doc Sylvan, und Leonard verließ das Zimmer.
    »Diese Versicherung, die Sie haben«, sagte Doc Sylvan. »Wir kennen sie. Ich habe noch ein paar Anrufe gemacht, um sicherzugehen. Das Letzte.«
    »Welche Police ist das Letzte?«
    »Beide. Die Bohrinsel-Police zahlt langfristig mehr, aber kurzfristig taugt sie nichts. Die andere Police ist mehr als lausig. Was wir hier machen wollen, fällt unter den Begriff ambulante Behandlung. Wir geben Ihnen eine Spritze, dann gehen Sie nach Hause. Irgendwann kommen Sie wieder, werden untersucht und bekommen die nächste Spritze. Und Sie gehen wieder nach Hause. Aber wenn Sie nach Hause gehen, haben Sie eine Selbstbeteiligung von fünfhundert Dollar.«
    »So viel wird mich das kosten?«
    »Bis ich fertig bin, kostet es vielleicht sogar noch mehr. Eigentlich kostet es gar nicht so viel, aber es wird dadurch teurer, dass wir die Spritzen hier im Krankenhaus verabreichen. Außerdem ist es auch noch ein Kleinstadtkrankenhaus, und das ist wohl zu viel des Guten.«
    »Warum machen wir es dann nicht in Ihrer Praxis?«
    »Das sagte ich bereits. Hören Sie zu, wir werden Folgendes machen. Wir weisen Sie für ein paar Tage hier ins Medical Hilton ein.«
    »Ist das nicht teurer?«
    »Natürlich. Sogar viel teurer, aber wenn Sie das machen, zahlt die Bohrinsel-Police achtzig Prozent. Die andere Police zahlt ein bisschen.«
    »Diejenige, die mehr als lausig ist?«
    »Genau.«
    »Sie wollen mir weismachen, dass die Versicherung nicht zahlt, wenn ich nach Hause gehe, aber zahlt, wenn ich im Krankenhaus bleibe und es dadurch viel teurer wird?«
    »Jetzt haben Sie’s begriffen. Mit beiden Versicherungen führt es dazu, dass Sie alles in allem ein paar hundert Mäuse Selbstbeteiligung zahlen müssen. Vielleicht ergänzen die Versicherungen sich sogar so gut,
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