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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili
Autoren: Joe R. Lansdale
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runterholen, ohne dass dich dabei jemand sieht.«
    »Das kannst du wieder mitnehmen«, sagte ich. »Mir geht genug im Kopf herum, ohne daran zu denken, was ich nicht kriege und schon lange nicht mehr hatte.«
    »Hey, ich bin verheiratet und krieg’s auch nicht. Meine Frau will immer noch, dass ich mit dem Rauchen aufhöre, bevor sie mich ranlässt. Ich versuche aufzuhören, aber ich hab’s noch nicht geschafft. Mittlerweile rauche ich nur noch drei oder vier Zigaretten am Tag, aber sie weiß es immer. Sie hat da so was wie einen sechsten Sinn. Und wenn sie Rauch riecht, kneift sie die Muschi zu. Also lese ich diese Magazine, wenn sie zu tun hat. Bin oft im Badezimmer. Lasse die Dusche laufen. Meine Frau hält mich für einen richtig reinlichen Hurensohn, aber in Wirklichkeit hol ich mir nur einen runter.«
    »Vielleicht solltest du mal versuchen, etwas mehr als nur eine rein sexuelle Beziehung zu entwickeln, Charlie. Du könntest dich in ihren Geist versetzen, in ihre Gefühle. Wirklich versuchen zu verstehen, was euch beide zu menschlichen Wesen macht. Sie mehr als Frau anerkennen und nicht nur als Sexobjekt.«
    »Ja, sicher, das ist alles schön und gut, aber ich will trotzdem mit ihr bumsen.«
    »Das ist mir klar.« »Weißt du, ich versteh’s einfach nicht. Meiner Frau ist es irgendwie unheimlich wichtig, dass man die richtigen Sachen sagt. Du weißt schon. Ich soll nicht Muschi sagen, weil das erniedrigend ist. Wenn ich sie Muschi nenne, verstehe ich, dass das erniedrigend ist. Es gibt ein paar Frauen, die ich für Fotzen halte. Ein paar Kerle sind echte Säcke. Ich will damit sagen, man kann ’ne Fotze haben und keine Fotze sein, und man kann ’ne Fotze haben und auch eine sein. Aber Amys Argumentation verstehe ich nicht. Wenn ich sage, ich will ’ne Muschi, dann sage ich damit, ich will ’ne Nummer schieben oder Schmusen oder so, ich nenne nicht sie Muschi, ich nenne ihre Muschi Muschi. Und weißt du, irgendwie ist das als umgangssprachliche Bezeichnung für das, was Frauen da unten haben, genauso gut wie Schwanz oder Pimmel für das, was wir in der Hose haben. Wenn jemand zu mir Schwanz oder Sack sagte, würde ich wahrscheinlich ziemlich sauer reagieren, aber wenn Amy zu mir sagte, dass sie ’nen kleinen Schwanz will, hat das ’ne ganz andere Bedeutung, findest du nicht?«
    »Ich kenne mich nicht besonders gut mit Frauen aus. Also fragst du den Falschen. Ich habe nichts gegen Frauen oder Männer im Allgemeinen. Ich glaube nur, dass manche von ihnen richtige Arschlöcher sind.«
    »Da hast du’s. Du hast gerade Arschlöcher gesagt. Kann man das einfach so sagen, oder gibt das gleich einen Eintrag im großen kosmischen Buch?«
    »Ich schätze, das hängt davon ab, wer das Buch führt.«
    »Ja, das ist auch so ’n komischer Trip, finde ich. Diese ganzen religiösen Geschichten. Christen glauben, man muss Gutes tun, weil man in den Himmel kommen will, aber wenn man Gutes tut, weil man ganz einfach Gutes tun will, und an diesen ganzen Scheiß nicht glaubt, dann gehen sie davon aus, dass du später auf kleiner Flamme geröstet wirst. Sie stehen auf einen Gott, der ein Tyrann ist, der einen dazu bringt, Gutes zu tun, weil er einen sonst zur Schnecke macht. Das Leben ist eine große Schweinerei nach der anderen, hab ich nicht recht?«
    »Komisch, wie Sex einen zum Philosophieren bringen kann, findest du nicht auch, Charlie?«
    »Das sag ich dir, und da wir gerade beim Philosophieren sind, in dem Magazin da ist ein Rotschopf, der dich verdammt schnell dazu bringen könnte, ’nen ungedeckten Scheck auszustellen und ’ne Tankstelle auszurauben, das kann ich dir sagen.«
    »Spar dir die Einzelheiten.« Ich legte das Magazin auf den Nachtschrank. »Was hast du für Bücher mitgebracht?«
    Charlie holte einen Harlekin-Liebesroman aus der Tüte und legte ihn auf das Magazin.
    »Machst du Witze?«
    »Hey, meine Frau hat ihn ausrangiert. Sie liest die Dinger im Dutzend. Ich hab nicht viel Geld. Ich hab genommen, was ich kriegen konnte. Millionen Leser können sich nicht irren. Immerhin hab ich den noch für dich aufgetrieben.«
    Er gab mir ein Taschenbuch, einen Western.
    »Na ja, einer von dreien ist gar nicht so schlecht«, sagte ich.
    »Den hab ich bei einem Garagenverkauf erstanden. In der Mitte fehlen ein paar Seiten, aber er liest sich ziemlich gut.«
    »Hast du Leonard gesehen?«
    »Nee. Schon ’ne ganze Weile nicht. Ich dachte, ich würde ihn hier bei dir treffen.«
    »Er ist noch nicht ein einziges Mal
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