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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili
Autoren: Joe R. Lansdale
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dass Sie noch etwas dabei verdienen, aber das bezweifle ich. Sie werden selbst etwas bezahlen müssen. Das liegt in der Naturder medizinischen Versorgung und des Versicherungswesens.«
    »Ich glaube, Sie bringen mich absichtlich in eine schwierige Lage, damit Sie mehr Geld aus der Versicherung herausholen können. Ja, das glaube ich.« »Wenn man bedenkt, dass Sie bei mir noch ein paar alte Rechnungen offen haben, können Sie vielleicht damit leben.«
    »Wie lange muss ich im Krankenhaus bleiben?«
    »Nach den Bestimmungen der Versicherung
    »Der Bohrinsel-Police oder der lausigen?«
    »Beiden … Ich würde sagen, sieben oder acht Tage.«
    »Machen Sie Witze?«
    »Nein. Sehen Sie, Sie bekommen jetzt eine Spritze. Dann noch eine in einer Woche. Das müsste Zeit genug sein, um zu gewährleisten, dass die Versicherung zahlt. So, wie diese Policen abgefasst sind, muss man praktisch einen Kopfstand machen und vom Blitz getroffen werden, während man versucht, sich mit ’ner Limoflasche im Arsch in der Nase zu bohren, damit sie zahlen. Sie brauchen eine bessere Versicherung, Hap. Eine richtige.«
    »Sobald ich an richtiges Geld komme, schließe ich eine ab.«
    »Wie auch immer. Eine Spritze jetzt gleich. Eine in einer Woche und eine in drei Wochen. Bei der letzten Spritze haben Sie etwas Spielraum. Aber nicht viel. Wenn Sie Tollwut haben und eine dieser Spritzen auslassen, können Sie sich von Ihrem Arsch verabschieden.«
    »Wenn ich ins Krankenhaus gehe, muss ich dann die ganze Zeit dieses verdammte Nachthemd tragen?«
    »Jeder Sport hat seine eigene Kleidung.«
    Ein Krankenhaus ist gesundheitsschädlich. Alle möglichen Krankheiten schwirren darin herum. Am ersten Tag zog ich mir eine Erkältung zu. Schlimmer als die Erkältung war die Langeweile. Mann, und wie langweilig es war. Und ich musste mit der Nadel und dem Glucose-Tropf im Arm daliegen, und es gab nicht einen verdammten Grund dafür, aber sie verpassten ihn mir trotzdem, und das Essen, das ich bekam, erklärte, warum jemand in meiner Zimmertoilette mit blauer Tinte ZWEIMAL ABZIEHEN, DER WEG ZUR CAFETERIA IST LANG über der Spülung an die Wand geschrieben hatte.
    Also verbrachte ich meine Zeit damit, einfach nur dazuliegen. Tatsächlich war ich ein wenig aufgebracht, weil mein bester Freund in der ganzen gottverdammten Welt mich noch nicht einmal besucht hatte. Ich hatte ihn nicht mehr gesehen, seit er gegangen und Doc Sylvan gekommen war. Ich rief wiederholt bei ihm an, aber niemand hob ab, und er hatte keinen Anrufbeantworter, sodass ich ihm nicht einmal eine Nachricht hinterlassen konnte. Meine einzige Verbindung zur Außenwelt waren der Fernseher und Charlie Blank.
    Der Fernseher war das Allerletzte. Es gab nur ein paar Sender, und alle schienen dasselbe Zeug zu bringen oder zumindest dieselbe Art Zeug. Ich hatte in meinem Leben schon genug Talkshows gesehen, in denen es um alberne Beziehungen ging. Ich hätte diesen Leuten sofort sagen können, warum sie so viele Probleme mit ihrem Leben und ihren Beziehungen hatten. Sie waren dämliche Arschlöcher und auch noch stolz darauf
    Ich war in meinem Leben ständig Leuten wie ihnen begegnet, und zwar einfach deshalb, weil es sich nicht vermeiden ließ. Sie waren wie Hundescheiße. Irgendwann trat man unweigerlich hinein, und dann blieb sie einem an der Schuhsohle kleben. Ich hätte diesen fröhlich und willentlich dämlichen Arschlöchern nicht die Uhrzeit verraten, geschweige denn, dass ich hören wollte, was sie im Fernsehen zu sagen hatten.
    Und als sei das noch nicht genug, musste ich mir in der Nacht diese politische Show gefallen lassen, in der ein fetter Bursche in einem protzigen Anzug die Hauptrolle spielte, der eine ganze Stunde damit zubrachte, mit einem Publikum zu reden, das ebenso niederträchtig und engstirnig war wie er. Alles war eine einzige große Schiebung. Er zeigte immer Ausschnitte aus politischen Reden, die er dann aus dem Zusammenhang gerissen kritisierte. Und was sein Publikum betraf, wenn man den IQ aller Anwesenden addierte und die Summe mit drei multiplizierte, kam – der Mathematik zum Trotz – immer noch nicht mehr als ein Kollektiv von Schwachsinnigen dabei heraus.
    Ich verzweifelte langsam. Ich sehnte mich bereits nach etwas so Schrecklichem wie einem Film mit Jerry Lewis oder vielleicht einem Kosmetik-Werbespot.
    An meinem ersten Abend im Krankenhaus kam Charlie Blank vorbei, um mich zu besuchen. Er war zum Lieutenant befördert worden. Nicht, dass der Chief so viel von
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