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Ich knall euch ab!

Ich knall euch ab!

Titel: Ich knall euch ab!
Autoren: Ravensburger
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Vorbemerkung des Autors zur deutschen Ausgabe
    Früher war es für mich ein besonderer Reiz, Bücher für junge Menschen zu schreiben, weil ich mich dann nicht mit Mord, Ehebruch und anderen unmoralischen und kriminellen Dingen beschäftigen musste, die in der heutigen Erwachsenenliteratur geradezu obligatorisch zu sein scheinen. Dass dem nun nicht mehr so ist, finde ich traurig und beängstigend. Heute sind Mord und Totschlag unter jungen Menschen in allen Industrieländern auf dem Vormarsch.
    Wer die Fernsehnachrichten verfolgt, weiß, dass die Vereinigten Staaten nach wie vor die am schwersten bewaffnete Industrienation der Welt sind. Trotz (schlecht kontrollierter) Gesetze ist praktisch jede Art von Waffen käuflich erhältlich, und meist sogar ausgesprochen billig. Folglich ist die Todesrate durch Schussverletzungen unter jungen Amerikanern die höchste der Welt. Und obwohl die Zahl der Todesfälle an Schulen relativ niedrig ist, nimmt Amerika auch in dieser Kategorie die Spitzenposition ein.
    Am 20. April 1999 wurde dies furchtbar deutlich, als zwei Schüler, bewaffnet mit halb automatischen Waffen, Schrotflinten, über 900 Schuss Munition und mehreren Bomben, im Gebäude der Columbine High School in Littleton, Colorado, ein Blutbad anrichteten, zwölf Schüler und eine Lehrkraft töteten und weitere 23 Menschen verletzten, ehe sie die Waffen auf sich selbst richteten und Selbstmord begingen.
    »Columbine«, wie man das Ereignis jetzt nennt, ist zum Symbol für die Schießereien an Schulen geworden, und doch ist ein Ende dieser Tragödie nicht abzusehen. Immer wieder kommt es zu ähnlichen Vorfällen, man denke nur an den März 2001, als im kalifornischen Santee ein von seinen Schulkameraden schikanierter Junge zwei Mitschüler tötete und dreizehn weitere verletzte. Nirgendwo in den USA können Schüler und Lehrer ohne ein leichtes Gefühl von Bedrohung zur Schule gehen; niemand weiß, ob er wieder lebendig herauskommt.
    Aber die Tragödie dieser Schülermorde ist nicht allein auf die Vereinigten Staaten beschränkt. Auch in Japan, Großbritannien und Deutschland sind jugendliche Gewaltakte eine Realität, vor der man nicht länger die Augen verschließen kann. In Bad Reichenhall, Koblenz, Meißen und Freising kam es in jüngster Zeit zu grausamen Ausbrüchen von Aggression und Gewalt.
    Am 26. April 2002 erschoss der Erfurter Schüler Robert Steinhäuser 16 Menschen – und anschließend sich selbst. Dieser Vorfall schockiert uns alle, ganz besonders auch in Anbetracht der Tatsache, dass Deutschland weitaus striktere Waffengesetze hat als Amerika. Ein Schüler richtet die Waffe gegen seine Lehrer – ein Gewaltakt, der bestürzt und auch entmutigt. Ähnlich wie »Columbine« wird uns dieser schreckliche Vorfall nicht loslassen können und uns tagtäglich daran erinnern, dass die Sicherheit unserer Schulen Priorität in unserem Denken haben muss. Unsere Aufmerksamkeit und Anstrengung müssen darauf gerichtet sein, solche Gewaltausbrüche in Zukunft mit allen Mitteln zu verhindern.
    Was auch immer Schüler zu solch entsetzlichen Taten treibt, es ist zu einer weltweiten Geißel geworden. Wie Sex und Gewalt in den Medien, nehmen Schusswaffen den Kindern, was wir einmal als Kindheit betrachtet haben. Die Geschichte in diesem Buch ist erfunden. Nichts – und alles – daran ist wirklich passiert. Ich hoffe, wo immer es zu Gewalt unter Jugendlichen kommt, können die in diesem Buch gemachten Beobachtungen und Aussagen einen Beitrag zur Abhilfe leisten.
    Morton Rhue

»Die Schüler auf den Fluren kreischten vor Entsetzen, und Chaos brach aus, als sie erkannten, dass nun auch sie … eine zunehmend vertraute Szene erlebten: einen Schüler mit einer Waffe.«

USA TODAY, 21.5.99

Liebe Mom,
wenn du das liest, bin ich nicht mehr. Ich möchte nur, dass du weißt, dass auch du mich nicht davon hättest abhalten können. Ich weiß, du hast immer versucht, mir dein Bestes zu geben, und falls jemand daran zweifelt, zeig ihm diesen Brief.
    Ich weiß nicht, ob ich wirklich erklären kann, warum ich das getan habe. Vielleicht, weil ich weiß, dass ich niemals glücklich sein werde. Ich weiß, dass jeder Tag meines Lebens mir wehtun würde und dass ich mich niemals richtig wohl fühlen werde. Es hat nur damit zu tun, dass das Leben für mich keinen Sinn mehr hat.

Gary Searle starb am Freitag, dem 27. Februar, gegen 10 Uhr abends in der Turnhalle der Middletown Highschool. Nachdem die Kugel ihm die linke
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