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Schlangenküsse

Schlangenküsse

Titel: Schlangenküsse
Autoren: Jason Dark
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irgendwelcher Monstren, sondern die von Menschen, auch wenn aus ihren Mäulern die Zungen immer wieder hektisch züngelten.
    Suko hörte mich scharf einatmen. »Bitte, John, du musst immer daran denken, dass wir es nicht mehr mit Menschen zu tun haben.«
    »Ich weiß«, erwiderte ich rau.
    »Du kannst sie nicht retten. Sobald sie sich entknotet haben und freikommen, werden sie uns töten wollen. Wer immer dafür gesorgt hat, dass sie sich zusammengeknotet haben, er hat es bestimmt nicht grundlos getan.«
    »Es war ihre Königin«, sagte der Rote Ryan, der ebenfalls die Hütte betreten hatte. Hinter ihm flatterten die Schlangenadler durch die Luft und flogen immer wieder am Eingang der Hütte vorbei.
    Ich drehte meinen Kopf nach links, um den Mann aus Aibon anzuschauen. »Wo ist sie jetzt?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Wir hörten die Schreie, das Zischen und die Worte, die so etwas wie eine Antwort formulierten. Innerhalb der Köpfe bewegten sich die Mäuler ebenso wie die Zungen züngelten, und alle Stimmen hatten zugleich gesprochen.
    »... wieder in ihre Welt... Sie kann wandern...Sie wird dort bleiben... Sie hat uns zurückgelassen... Sie wird nicht mehr kommen, obwohl sie es uns versprochen hat...
    Der Klang der hohen und zischenden Stimmen umsirrte unsere Köpfe. Ich wusste nicht, ob ich ihnen glauben sollte oder nicht, aber der Rote Ryan war davon überzeugt, dass die Schlangenbrut uns die Wahrheit gesagt hatte.
    »Guywano will sie als Trumpf behalten«, erklärte er. »Wahrscheinlich hat er sie aufgebaut und deshalb in ihrer normalen Welt in Sicherheit gebracht.«
    »Dann glaubst du ihnen?«
    »Ja, John.«
    Ich hatte so meine Zweifel. Auf der anderen Seite war es gut möglich, dass Guywano einfach zu viel in seine Dienerin investiert hatte. Ihre Helferinnen waren nicht interessant, die Chefin aber würde er gern behalten, und er ging davon aus, dass sie sich in ihrer ureigensten Welt besser behauptete als in dem für sie fremden Aibon.
    Also mussten wir wieder zurück nach London.
    Das sprach als Erster mein Freund Suko aus. Ich stimmte ihm zu, während er sich an den Roten Ryan wandte und sich nach einer Möglichkeit erkundigte.
    »Es ist der Stein«, hörten wir die Schlangen sprechen. »Draußen der Stein...«
    Helfen wollten sie uns bestimmt nicht. Wahrscheinlich hatte ihre Königin auf der anderen Seite die Falle bereits für uns aufgebaut. Ich erinnerte mich daran, wie ich sie in der Wand des Reptilienhauses gesehen hatte, und konnte mir vorstellen, dass dies auch unser Weg sein würde.
    »Geht«, sagte der Rote Ryan.
    Wir protestierten nicht. Er würde sich um die Mutationen kümmern. Ich hoffte trotz allem, dass er es gnädig machte und sie nicht unbedingt den Vögeln überließ.
    Wir drehten uns um. Die Schlangenadler kreisten noch immer in der Nähe. Manchmal setzten sie sich auch auf einem Baum und warteten ab.
    Sie ließen auch uns nicht aus den Augen. Das Licht der Lampen wies uns den Weg, obwohl wir den Stein auch ohne die Hilfe gefunden hätten. Er sah tatsächlich aus wie eine Platte und bot uns beiden Platz.
    Suko und ich stellten uns darauf. Der Rote Ryan kam auch noch. »Tut, was ihr tun müsst«, sagte er, »wir sehen uns. Mit der Fußspitze berührte er den Rand der Platte, und beide spürten wir das Kribbeln in den Beinen.
    Im nächsten Augenblick erfasste uns das grüne Licht. Wir beiden waren nicht mehr die Herren des eigenen Willens. Etwas zog uns fort, und ich hatte das Gefühl, nach vom geschoben zu werden.
    Dann waren wir da...
    ***
    ... und traten hinein in das Reptilienhaus. Wir kamen aus der Wand, aus der bereits die Schlangen gedrungen waren und wir die Königin gesehen hatten.
    Sie war auch jetzt da, aber sie stand nicht mehr in der Wand, sondern davor und schaute uns an. Ihr Gesicht zeigte ein breites Grinsen. In den Augen lag ein Ausdruck der Freude, denn sie hatte alles für unseren Tod vorbereitet.
    Es war kaum zu glauben, aber sie hatte einen Teil der Schlangen freigelassen, und ich war davon überzeugt, dass es nur die giftigsten aus diesem Bereich waren.
    Ihr Körper war ebenfalls mit Schlangen bedeckt.
    Kleine, schwarze krochen wie überlange Würmer an ihr hoch. Eine dicke Schlange hatte sie wie eine Kette um den Hals gelegt. Die Haut zeigte ein wunderschönes Muster, und der nach vorn gestreckte Kopf des Tieres schaute uns entgegen.
    »Willkommen bei mir, willkommen im Tod...
    Sie lachte, und die Schlangen auf dem Boden hatten es nicht mehr weit. Wir waren noch
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