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Schlangenküsse

Schlangenküsse

Titel: Schlangenküsse
Autoren: Jason Dark
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längst darauf eingestellt und den Ring noch dichter gezogen.
    Da hörte Suko die Melodie!
    Er sprang noch über einige Körper hinweg, landete fast in einem Busch und blieb dort lauschend stehen. An die Schlangen dachte er in diesen Augenblicken nicht. Die Töne, die Melodie, gespielt auf einer Flöte aus Holz. Da gab es nur einen, der das perfekt beherrschte.
    Es war der Rote Ryan!
    ***
    Vielleicht hätte ich in der Astgabel hocken bleiben und eiskalt abwarten sollen. Das hatte ich nicht getan. Ich saß nicht mehr dort und konnte so auch nicht in Ruhe auf die Gesichter zielen. Ich hatte versucht, den Weg nach unten zu nehmen, aber ich hing praktisch zwischen den beiden Astgabeln fest, und die Schlangenbrut befand sich zum größten Teil hinter meinem Rücken.
    Ich hörte nichts. Sie kamen lautlos. Sie würden sich wie dicke Bänder nach unten schlängeln, und sie waren bestimmt schneller als ich. Ich wollte keine Zeit verlieren und drehte mich nicht um. Den Weg nach unten maß ich trotzdem ab. Die Entfernung war nicht mal zu groß. Trotzdem würde ich den Grund nicht sicher erreichen, weil es zwischen ihm und mir noch zu viele Hindernisse gab, die mich bei einem Sprung in die Tiefe hätten aufhalten können.
    Quer wachsende Äste und Zweige. Manche standen gefährlich starr in die Höhe, so dass ich in Gefahr lief, aufgespießt oder zumindest verletzt zu werden.
    Ich rutschte weiter am Ast entlang. Die Beretta hatte ich wieder weggesteckt, da ich unbedingt beide Hände benötigte, um mich festzuklammern.
    Der Ast war hart genug. Leider auch glitschig durch Feuchtigkeit und irgendwelches Grünzeug, das sich dort abgesetzt hatte. Aber es fiel nicht nach unten und rutschte weiter. Blätter klatschten gegen mein Gesicht, und quer wachsende, dehnbare Zweige schlugen wie Peitschen zu. An der Rinde fanden meine Füße nur wenig Halt. Ich wünschte mir, irgendwann einen quer gewachsenen dicken Zweig zu erreichen, auf dem ich mich zumindest abstützen konnte.
    Es traf auch zu.
    Plötzlich hatte ich den Halt. Mit dem rechten Fuß erwischte ich ihn. Er bog sich zwar durch, aber er brach nicht unter dem Gewicht zusammen und gab mir so die Gelegenheit, mich zunächst mal in der Umgebung umzuschauen.
    Schräg unter mir sah ich die erste Astgabel. Ich konnte auch den Boden erkennen. Dort bewegte sich etwas. Aber nicht irgendwelche Grashalme, sondern Schlangen, die sich in ihrer Farbe kaum von der Umgebung abhoben.
    Ich kannte sie vom Teich her. Es waren die veränderten Elfen, und jetzt stand für mich fest, dass ich auch auf dem Boden nicht in Sicherheit war.
    Die Mutationen hatten tatsächlich die perfekte Falle geschaffen. Auch die anderen hatten sich nicht aufhalten lassen. Ich sah sie, als ich die Höhe schaute. Sie befanden sich auf dem Weg nach unten. Im Gegensatz zu mir konnten sie sich bewegen. Durch die Geschmeidigkeit ihrer Schlangenkörper fanden sie überall Halt. Sie glitten fast lautlos zu mir heran, aber ich sah nur ihre Gesichter und dort die züngelnden Zungen aus den Mäulern schießen.
    »Bald haben wir dich...«
    »Wir freuen uns...«
    »Küsse. Du bekommst die Küsse...«
    Stimmen, die nicht leicht zu verstehen waren, da sie immer von einem Zischeln begleitet wurden. Das Menschliche an ihnen wurde immer stärker in den Hintergrund gerückt.
    Ich umklammerte noch immer einen dicken Ast wie ein Affe, der das Klettern nicht gewohnt ist und erst noch lernt. Zudem zitterten mir die Arme. Ich war verkrampft, und ich wusste auch, dass ich so schnell wie möglich weiter nach unten musste.
    Ich lockerte den Griff meiner Hände und ließ mich in die Tiefe gleiten.
    Dabei hielt ich Ausschau nach den Verfolgern, die nicht mehr weit über mir pendelten. Sie schwangen dabei hin und her und rutschten mir immer schneller entgegen.
    Auch ich beeilte mich. Wenn nicht anders möglich, musste ich von der ersten Astgabel aus in die Tiefe springen, und dabei war es mir dann egal, wo und wie ich landete. Irgendwann musste mal Schluss mit dieser verdammten Flucht sein.
    Dann hatte ich es geschafft.
    Ich landete mit beiden Füßen in der Astgabel, ohne mich darüber freuen zu können, denn ich war einfach zu schräg aufgekommen und rutschte mit dem linken Bein weg.
    Es wurde plötzlich lang. In einer schnellen Bewegung griff ich nach, bekam einen quer wachsenden Ast zu fassen und zog mich daran wieder hoch.
    Ich drückte mich zur Seite und zwang mich dazu, keinen Blick auf die Verfolgerinnen zu werfen. Nur nicht ablenken lassen,
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