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Schlangenküsse

Schlangenküsse

Titel: Schlangenküsse
Autoren: Jason Dark
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Das änderte sich.
    Er begann zu schreien.
    Aber er schrie nicht nur einfach. Sein Mund bewegte sich dabei in einem bestimmten Rhythmus, und so bekamen die zuschauenden Polizisten mit, dass er ihnen etwas sagen wollte.
    »Wir müssen die Tür öffnen!«
    »Okay!«
    Noch traute sich niemand. Sie schauten sich zuvor um. Das Wetter lud nicht eben dazu ein, einen Spaziergang im Hyde Park zu unternehmen. Es war trüb, kühl, in der Nacht hatte es geregnet, und die Feuchtigkeit hatte sich überall abgesetzt.
    Der Ältere der beiden fühlte sich verantwortlich. »Okay«, sagte er, »ich mache es!«
    »Gut.«
    Der Mann trat dicht an den Chrysler heran. Ihm war unwohl. Er rieb seine Hände und glaubte, einen Kloß im Hals zu haben. Viel konnte er nicht erkennen, da die Scheiben von innen beschlagen waren. Aber es gab keine andere Möglichkeit. Sie waren die Hüter der Ordnung und mussten eingreifen.
    Weshalb der Mann sein Fahrzeug nicht normal verließ, wusste der Bobby nicht. Die Türen waren nicht verriegelt, und so fasste er sich endgültig ein Herz und zerrte die Tür an der Beifahrerseite auf.
    Er sah den Mann. Er sah aber noch mehr. Sein Verstand weigerte sich, das aufzunehmen. Er schüttelte den Kopf, hörte sich selbst ächzen und wich automatisch zurück.
    Aber er hörte noch etwas anderes, denn der Mann schrie ihm durch die offene Tür etwas zu.
    »Holt den Geisterjäger! Holt Sinclair, John Sinclair, den Geisterjäger...«
    ***
    Alarm am späten Vormittag!
    So ähnlich musste ich den Anruf auffassen, der mich im Büro erreicht hatte. Da gab es nicht viel zu sagen und zu diskutieren. Ich hatte mich sofort in den Rover geschwungen, um in den Hyde Park zu fahren. Allerdings nicht allein, Suko begleitete mich. Das Blaulicht auf dem Dach drehte sich und umgab uns mit seinen Reflexen. Die Bahn vor uns wurde einigermaßen frei, und wir würden auch in Rekordzeit das Ziel erreichen.
    Wir wussten nicht genau, worum es ging. Der uniformierte Kollege hatte eine unglaubliche Entdeckung gemacht und von einem Mann gesprochen, der zugleich ein Monster war und der nach dem Geisterjäger John Sinclair verlangt hatte.
    Ich glaubte nicht, dass es ein Witz war oder dass uns jemand reinlegen wollte. Der Kollege hatte auch nichts getrunken, und die Angst in seiner Stimme hatten wir deutlich hervorgehört. Es gibt Straßen, die durch den Park führen. Wir fuhren an der Ostseite hinein, nicht weit vom Green Park. Dort kämpften wir uns durch den dichten Kreisverkehr, bei dem auch unser Blaulicht nicht viel brachte. Hier war mal wieder alles verstopft, aber letztendlich gab es doch Lücken, durch die wir uns schieben konnten.
    ***
    Der Kollege hatte von einem Teich gesprochen, an dem wir ihn finden konnten. Es war nicht das große Gewässer, das ›The Serpentine‹ genannt wird, sondern eines der kleinen, die sich an verschiedenen Stellen des Parks verteilen.
    Da ich diesmal fuhr, hielt Suko per Handy mit dem Kollegen Kontakt. Der Mann hieß Burt Miller und gab seine Meldungen durch. So waren wir genau darüber informiert, was im Park weiterhin geschah. Zunächst mal nichts. Die Lage hatte sich nicht verändert. Abgesehen davon, dass der Mann zwischendurch wieder nach dem Geisterjäger gerufen hatte. Ansonsten war alles normal geblieben.
    Suko erklärte dem Kollegen auch, wo wir uns befanden, und so konnte uns der Mann in die Nähe der Fundstelle dirigieren. Kurz vor dem Ziel mussten wir allerdings einen normalen Weg verlassen und quer über den Rasen fahren. Das taten wir drei Minuten später. Da hatte Suko sein Handy bereits weggesteckt. Wir erkannten, dass schon ein anderes Fahrzeug über den Rasen gefahren war, denn die Spuren waren einfach nicht zu übersehen.
    Wir sahen auch schon den Kollegen, der mit beiden Armen winkte. Ich konnte mir vorstellen, dass er mehr als erleichtert war, wenn wir ihm die Arbeit abnahmen.
    Dicht neben ihm kam unser Rover zum Stehen. Das Blaulicht verschwand wieder im Innern, dann erwischten uns die schweren Atemzüge des Mannes, der noch immer unter dem Eindruck des Erlebten stand und sogar einen Schock bekommen hatte. Im Hintergrund wartete sein jüngerer Kollege. Er hatte sich gegen einen Baumstamm gelehnt und sah sehr blass aus.
    »Burt Miller?«, vergewisserte ich mich.
    »Ja, Sir.«
    »Hat sich etwas verändert?«
    »Nein.« Er wies auf den Chrysler, und sein Gesicht unter dem Helm bekam wieder eine Gänsehaut.
    »Okay, danke, dann schauen wir uns den Typen mal an.«
    »Typ ist
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