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Schlangenküsse

Schlangenküsse

Titel: Schlangenküsse
Autoren: Jason Dark
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Schlangen, allein zu sein. Dort hatte sie dann mit ihnen gespielt. Egal, wie groß die Tiere waren, ob giftig oder nicht, es hatte ihr alles nichts ausgemacht. Die Schlangen taten ihr nichts. Sie liebten sie als Mensch oder erkannten sie sogar als eine der ihren an.
    Silvia hatte niemals an etwas geglaubt. Weder an Gott noch an den Teufel.
    Im Laufe der Jahre war sie zu dem Entschluss gelangt, dass es so nicht weiterging. Der Mensch musste eine Aufgabe haben. Und die hatte sie in den Schlangen gefunden. In der Liebe zu ihnen und zugleich in der Betreuung.
    Immer tiefer war sie in die Welt der Schlangen hineingedrungen. Sie sah sie nicht nur als Objekte an, sondern hatte auch nachgeforscht, was hinter ihnen steckte, und so war sie zwangsläufig auf den Schlangenmythos gestoßen.
    Uralte Sagen und Legenden, die sich durch alle Kulturen und Völker hinzogen. Sie wusste über die Schlange in der Bibel ebenso gut Bescheid wie über das Wesen als Haustier. Und sie war in diese neue faszinierende Welt hineingerutscht. So hatte sie plötzlich erfahren, dass es zwischen den Schlangen und den Menschen durchaus eine Verbindung gab.
    Von da an war sie darauf erpicht gewesen, diese Verbindung zu finden. Und so war sie auf Aibon gestoßen, auf das Paradies der Druiden und zugleich auf eine Welt, wie sie faszinierender nicht sein konnte.
    Aibon wurde ebenfalls zu einem Teil ihres Lebens. Sie existierte eigentlich nur dafür, und ihre Sehnsucht, dieses Paradies kennen zu lernen, wuchs mehr und mehr.
    Schließlich hatte sie es geschafft, einen Kontakt zu schaffen, und da war sie auf einen mächtigen Verbündeten gestoßen, der auf den Namen Guywano hörte.
    Wenn sie die Königin war, dann war er der Kaiser. Oder der absolute Herrscher.
    Und er hatte sie gnädig aufgenommen. Er hatte ihr ein Tor geöffnet, um ihr den Weg nach Aibon zu zeigen.
    Die Frau und der Dämon schlossen einen Pakt. Sie garantierte ihm den Gehorsam, und er verlangte dafür Taten zu sehen. So kam es zu dem Plan, den sie gemeinsam schmiedeten, wie man es schaffen konnte, auch den anderen Teil Aibons übernehmen zu können.
    Durch den Einsatz der Schlangen. Durch ihre Infiltration. Sie mussten es schaffen, die Wesen, die sich Elfen nannten, in ihre Gewalt zu bekommen.
    Silvia hatte zugestimmt. Aber sie hatte sich auch Zeit ausgebeten, um Helferinnen zu suchen. Und so war es ihr gelungen, innerhalb eines Monats Gleichgesinnte zu finden, die so dachten wie sie und auch bereit waren, den schweren Weg mit ihr zu gehen.
    Guywano hatte ihr in ihrem weltlichen Berufsumfeld ein Tor zu Aibon geschaffen. So konnte Silvia hin- und hergehen und auch ihre Freundinnen mit Aibon vertraut machen, bevor diese sich der Schlangenmagie vollends hingeben, die bereits in Silvia steckte.
    Alle sechs hatten den Schlangenkuss von ihr erhalten. Und alle sechs würden das Gift weitergeben können. In Aibon verwandelten sie sich in die gleich aussehenden Mutationen. In der normalen Welt waren sie nicht von anderen Menschen zu unterscheiden.
    Alles lief gut, bis Carol einen Fehler begangen hatte. Zum ersten Mal war die Königin mit ihren Getreuen an Grenzen gestoßen. Sie wurden mit zwei Gegnern konfrontiert, die sich nicht einschüchtern ließen und sofort die Verfolgung aufnahmen.
    Silvia hatte ihre Armee gegen sie gestellt, aber sie waren stärker gewesen, dank der Hilfe, die sie erhalten hatten. Selbst die neuen Schlangen hatten gegen sie verloren, und auch Silvias Mitstreitern war es nicht gelungen, die beiden auszuschalten. Sie hatten verloren und sich auf den Rückweg gemacht.
    Jetzt hielten sie sich in Silvias Versteck auf. Es lag in der Tiefe einer breiten Schlucht. An den Wänden wuchsen Krüppelbäume, die so etwas wie ein Dach aus zwei verschiedenen Hälften bildeten.
    Silvia schaute auf sie nieder. Sie stand etwas erhöht, und sie war davon überzeugt, dass ihr die Freundinnen keine große Hilfe sein würden.
    Auf dem Boden ringelten sie sich vor ihrer Königin zusammen. Aus den Mäulern huschten immer wieder die Zungen hervor, um die Füße der Königin zu umlecken.
    Silvia spürte sehr deutlich, dass sie eine Veränderung durchlebt hatten. Sie waren kraft- und willenloser geworden. Der Klang der Flöte hatte dafür gesorgt.
    Eine von ihnen war sogar getötet worden.
    Das war nicht mehr ihr Platz. Verlieren konnte und wollte sie nicht. Ihr gesamter Hass konzentrierte sich auf die beiden Männer aus London und auf den Mann mit der Flöte.
    Ihn zu besiegen würde nicht einfach
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