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Schauspieler küssen anders (German Edition)

Schauspieler küssen anders (German Edition)

Titel: Schauspieler küssen anders (German Edition)
Autoren: Sandra Regnier
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schluckte und sah, wie er geschmeidig durch die Tischreihen ging.
    Tracy erwartete mich am Set, als ich zurückkam. Ich unterdrückte ein Stöhnen, aber auch ein Lächeln. Sie ging mir so langsam ziemlich auf die Nerven mit ihrer ewigen Nörgelei.
    „Lisa, ich muss ein ernstes Wort mit dir reden. Ich kann nicht richtig arbeiten, wenn du mir andauernd wichtige Informationen vorenthältst.“
    „Und welche Informationen sollen das sein?“, fragte ich geduldig.
    „Die Farbwahl für deine Sets. Du hast wohl vergessen, mir die Änderungen mitzuteilen.“
    „Nein, Tracy, ich habe keine Änderungen vorgenommen. Es sind die gleichen Skizzen, die ich bei unseren Besprechungen verteilt habe. Greg hat eines bekommen, ebenso Shawn und Philip. Ich kann nichts dafür, wenn du sie verschludert hast.“
    Tracy reckte sich und sagte hochnäsig: „Ich verschludere nie etwas. Natürlich habe ich diese Skizzen noch. Aber Orange und Braun? Ich bitte dich. Wir sind doch nicht mehr in den Siebzigern!“
    „Soll das heißen, du hast noch keine Spielrequisiten für das Café-Set organisiert?“, fragte ich scheinheilig.
    Sie sah mich an, als hätte ich sie geohrfeigt. Ohne ein weiteres Wort, wandte sie sich um und stöckelte davon.
    „Komm wieder, wenn du keine Zeit hast“, rief Luis ihr hinterher, sobald sie außer Hörweite war.
    Tracy war mein geringster Gedanke. Die blauen Augen mit der Wuschelmähne setzten mir mehr zu.
    Ganz selbstverständlich setzte er sich mir am nächsten Tag in der Mittagspause gegenüber. Er warf einen anerkennenden Blick auf mein Essen – Putenbruststreifen auf grünem Salat mit dem Schüsselchen Oliven, das auch er gewählt hatte – und lächelte mich aufmunternd an.
    „Und? Haben Sie sich was überlegt?“, fragte Robert und begann zu essen.
    „Habe ich“, sagte ich. Ich ließ meine Gabel sinken und sah ihn direkt an. Ich wollte nicht nur eine Antwort hören, ich wollte auch seine Reaktion sehen.
    „Warum sind Sie allein?“, fragte ich.
    Er sah mir in die Augen und lächelte dieses unglaublich verführerische Lächeln, bei dem er einen Mundwinkel höher zog als den anderen.
    „Weil ich noch nicht die Richtige gefunden habe“, antwortete er leise.
    Ich blinzelte verwirrt. Dann ging mir auf, was er gemeint hatte und ich wurde über und über rot.
    „Das habe ich nicht gemeint“, sagte ich und mir wurde schrecklich heiß.
    „Ich meinte, wo sind all Ihre Begleiter? Manager, Stylist, Souffleuse, Butler?“
    Er lachte amüsiert. „Sie haben ja eine komische Vorstellung. Habe ich den Stylisten so nötig?“
    Ich presste meine Lippen zusammen, um Beherrschung bemüht. „Zumindest stehen Ihre Haare immer in alle Richtungen.“
    Er fuhr sich mit geübter Geste durch die Haare. „Ach, das. Das macht es selber – mein Agent und meine Managerin sind der Meinung, der Effekt sei gut. Mein Stylist unterstützt das Ganze mit einer Menge klebrigen Zeugs.“
    „Sind die Haare denn auch alle echt?“, fragte ich staunend. Ich wusste, dass viele Schauspieler mit Haartransplantationen nachhalfen, was die Fülle anging.
    „Wollen Sie mal ziehen?“, fragte er amüsiert.
    Ich schüttelte lachend den Kopf. „Nein. Ich mag keine klebrigen Finger. Zurück zu meiner Frage. Wo ist der Rest Ihres Marschallstabs?“
    Er wirkte ein wenig verlegen. „Ich habe sie weggeschickt.“
    „Geht das so einfach?“, fragte ich. „Ich meine, bei Ihrer Position ohne persönlichen Terminplaner und Assistenten.“
    „Nein, eigentlich nicht“, sagte er und sah mich nachdenklich an. „Aber ich habe Mittagspause. Die betreuende Assistentin habe ich um eine Stunde Auszeit gebeten. Und da ich die nächsten Wochen noch hier eingespannt sein werde, gibt es nur wenig anderweitige Termine, die ich wahrnehmen muss. Also brauche ich schwerlich jemanden, der mich daran erinnert, wie viel Zeit ich nur habe, welche Veranstaltung mich erwartet oder was ich wem in welchem Interview sagen soll.“
    Ich sah ihn groß an. „Das klingt unglaublich anstrengend.“
    „Ist es auch. Aber ich darf mich nicht beschweren. Dieses ganze Drumherum macht es mir möglich, dass ich sehr wählerisch bei meinen Filmangeboten sein kann.“
    „Bis jetzt sind es nur Teenie-Komödien“, wandte ich ein.
    „Stimmt. Aber ich habe ein paar wirklich interessante Angebote für Dramen. Das reizt mich sehr.“
    „Ah, der legendäre Bösewicht.“
    Er grinste. „Nicht gut?“
    „Sie wirken irgendwie zu …“ Perfekt? Zu schön? Zu göttlich? „… jung für
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