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Schauspieler küssen anders (German Edition)

Schauspieler küssen anders (German Edition)

Titel: Schauspieler küssen anders (German Edition)
Autoren: Sandra Regnier
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einen Bösewicht.“
    Seine Stirn umwölkte sich ein wenig. „Stimmt. Das ist mein Fluch. Von meinem Äußeren beeinflusst, kauft mir niemand den bösen Buben ab. Aber manchmal sind es gerade die, denen man solche Schandtaten nicht zutraut, oder?“
    „Ich weiß nicht“, sagte ich nachdenklich. „Welchen bösen Buben würden Sie denn gerne mimen? So ähnlich wie bei Scream?“
    „Nee, lieber Professor Snape aus Harry Potter.“
    „Vielschichtiger.“
    „Genau.“
    Ich betrachtete ihn neugierig und stellte fest, dass er sich verändert hatte. Nicht im Aussehen, sondern meine Einstellung ihm gegenüber hatte sich verändert, mein Eindruck von ihm. Er war keineswegs der verwöhnte Star, der glaubte, die Welt drehe sich um ihn. Er war einfühlsam und tiefgründig.
    Er wirkte auf einmal reifer. Nicht mehr wie der Teenager Hugh Vincent, seine Paraderolle. Er wirkte sogar älter als seine vierundzwanzig Jahre.
    „Was ist? Sind mir plötzlich Hörner gewachsen?“, fragte er auf einmal und ich wurde mir bewusst, dass ich ihn auffallend gemustert hatte.
    Ich grinste. „Das nicht, aber ich habe gerade überlegt, ob Sie nicht doch ein paar Falten um die Augen haben.“
    Er grinste zurück und da waren sie: niedliche kleine Lachfältchen, genau die richtige Anzahl und Tiefe, um nicht alt zu wirken, aber sympathisch – und sexy.
    „Wäre schlimm, wenn ich keine hätte, oder? Ich mag Ihre Grübchen.“
    „Ich habe Grübchen?“, fragte ich entsetzt.
    „Aber ja. Das Linke ist etwas ausgeprägter als das Rechte.“
    „Oh, das“, sagte ich und fühlte an meine linke Wange. „Ich nenne es eher die Steckpunkte meines Fettgewebes.“
    Robert schnaubte missbilligend.
    Ein Schatten fiel auf unseren Tisch. David stand hinter Robert, ebenfalls ein Tablett in der Hand.
    „Darf ich mich setzten?“, fragte er. Es hörte sich sehr kühl und unhöflich an.
    „Aber bitte“, sagte Robert und zog den Stuhl neben sich heraus.
    David hatte ein Schnitzel mit Sahnesoße und Bratkartoffeln auf dem Teller. Allein der Anblick ließ mich würgen.
    Er bemerkte meinen Blick. „Ich weiß, das hat Alec auch am liebsten gegessen“, sagte er und lächelte mich entschuldigend an.
    Ich nickte. Ich war absolut nicht in der Stimmung über meinen Exmann zu sprechen. Das weckte immer noch mein schlechtes Gewissen.
    David schien meinen Gesichtsausdruck falsch zu interpretieren. „Verzeih mir, Lisa. Ich habe nicht daran gedacht, wie schwer es noch für dich sein muss. Ist ja erst neun Monate her.“
    Ich biss mir auf die Lippen, um eine scharfe Bemerkung zu unterdrücken. Mein Magen begann zu rebellieren. Ob David etwas merkte oder nicht, er wechselte das Thema.
    „Hugh Vincents und Laurens Zimmer sind toll geworden“, sagte er und begann zu essen. „Aber ich muss dich noch einmal daran erinnern, dass du nichts mehr verändern darfst, wenn wir drehen.“
    Hörte ich da einen tadelnden Unterton?
    „Das weiß ich doch, David“, beschwichtigte ich schnell.
    „Warum hast du dann die Pokale umgestellt? Wir haben es zum Glück noch rechtzeitig bemerkt.“
    Pokale umgestellt?
    Dann fiel mir ein, dass ich gestern Abend noch einmal bei meiner üblichen Runde ein paar Sachen zurechtgerückt hatte. Aber waren die Pokale dabei gewesen? Ich war mir ziemlich sicher, ich hätte ein paar Klamotten im Kleiderschrank gerichtet und einen Blumentopf auf seinen ursprünglichen Platz geschoben. An die Pokale konnte ich mich nicht erinnern. Aber gänzlich ausschließen konnte ich es auch nicht. Es war spät und ich war müde gewesen.
    „Tut mir leid“, sagte ich langsam und durchforstete in Gedanken immer noch meinen gestrigen Rundgang.
    „Schon okay, Lisa. Ich bin auf das Café gespannt.“
    „Es sieht schon sehr vielversprechend aus.“ Ich freute mich, gleich daran weiterarbeiten zu können.
    „Allerdings brauche ich es schon kommenden Freitag.“
    Ich holte tief Luft. „David, das sind nur noch vier Tage“, sagte ich leise.
    „Ist doch kein Problem, oder?“ Er aß ungerührt weiter.
    Mist. Mit meiner Vorarbeit für Hughs Zimmer schien er zu glauben, andauernd solche Monumentalarbeiten von mir verlangen zu können.
    „Findest du nicht, das ist etwas übertrieben?“, fragte Robert und sah ihn stirnrunzelnd an. „Wir könnten doch die Szenen in Hughs Zimmer oder mit den Eltern im Wohnzimmer erst fertig drehen. Außerdem kann Rachel noch ein wenig mehr machen. Dann hätte Lisa wenigstens acht bis zehn Tage und das Café wäre perfekt.“
    „Lisa ist
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