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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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Eine Störung des Sportunterrichts
    „ Jetzt du, Nymus! Nimm ordentlich Anlauf!“
    Ein hochgewachsener Junge raste auf das Sprungbrett zu. Wie ein Vollgummiball schnellte er vom Sprungbrett hoch und nahm locker und geschmeidig im Hocksprung den Bock.
    „Ausgezeichnet“, hörte er den Sportlehrer, Dr. Poptlok Luktor, rufen.
    Ein freudiges Lächeln strahlte über Nymus' leicht gerötetes Gesicht.
    „Mensch, Nymus, wie machst du das?“, fragte der kleine Nick, bei dem jede Übung immer irgendwie umständlich aussah.
    Doch bevor Nymus antworten konnte, schallte eine Durchsage in die Halle herein: „Hieronymus Reinwein aus der 6a und Manuela Müller aus der 6b sollen bitte sofort ins Direktorat kommen.“
    Nymus erschrak. Warum wurde er ins Direktorat zitiert?
    „ Hast du was ausgefressen?“, grinste ihn Peter an.
    Nymus zuckte mit den Schultern und warf einen Blick auf Herrn Luktor.
    Der winkte ihn hinaus. „Lauf zu. Und komm dann aber gleich wieder. Wir brauchen dich beim Fußballspiel nachher.“
    Vor dem Direktorat traf Nymus Manuela, die nervös eine ihrer blonden Haarsträhnen zwirbelte.
    „Haben wir heute Morgen beim Herfahren gegen irgendwelche Verkehrsregeln verstoßen?“, grübelte sie.
    „ Ich weiß nichts. Die Fahrräder haben wir auch ordnungsgemäß abgestellt. Außerdem muss es ja nicht immer was Schlechtes sein, wenn der Rex einen ruft“, versuchte Nymus sie und sich selbst zu beruhigen.
    Er und Manuela wohnten in demselben Mietshaus. Deshalb ergab es sich gelegentlich, dass sie  zusammen in die Schule radelten. Manchmal war auch Andreas aus der 7b dabei, der ebenfalls in ihrem Haus lebte.
    Nymus atmete tief durch. Dann klopfte er an die Tür zum Direktorat, die sich sogleich öffnete.
    „ Da seid ihr ja!“ Der Direktor hatte schon ungeduldig auf sie gewartet. „Kommt rein!“ Eine tiefe Sorgenfalte stand auf seiner Stirn. „Ihr wohnt doch in demselben Haus wie Andreas Ritter?“
    Die beiden Kinder nickten.
    „Andreas ist heute nicht in der Schule eingetroffen, und eine Entschuldigung hat nicht vorgelegen. Deshalb haben wir bei ihm zu Hause angerufen. Seine Mutter hat gesagt, er habe sich auf den Weg zur Schule gemacht. Sie wolle gleich selbst losfahren, um zu sehen, ob ihm unterwegs etwas passiert sei. Vorhin hat sie uns gemeldet, dass sie auf der halben Strecke sein Fahrrad unabgesperrt an einem Zaun gefunden habe. Von ihm selbst fehle jede Spur. Bevor wir die Polizei einschalten, möchte ich erst euch fragen, ob ihr etwas von ihm wisst.“
    „ Als wir losgefahren sind, war sein Fahrrad noch im Ständer“, erinnerte sich Manuela.
    „ Ja, wir sind vor ihm aufgebrochen“, bestätigte Nymus.
    „ Habt ihr etwas Besonderes beobachtet?“, wollte der Direktor weiter wissen.
    Nymus dachte angestrengt nach. Sein Gehirn zeigte ihm nochmal die Bilder, die er heute früh aufgenommen hatte: die Gänseblümchen auf dem Grünstreifen vor dem Haus; das gelbe Bonbon papier neben dem silberglänzenden Fahrradständer, der für fünf Räder Platz bot; das geöffnete Fenster im Nebenhaus mit dem wehenden Vorhang; den alten, schwerfälligen Mann mit dem übergewichtigen Dackel, der das Tempo-30-Schild gewässert hatte. Auch rief er sich ins Gedächtnis zurück, was er gehört hatte: das Tschilpen der Spatzen; das Aufheulen eines Motorrades; Automotoren; dazwischen der Warnruf einer Amsel. Die Amsel hatte er sogar gesehen und war ihrem Blick gefolgt. Sie hatte ängstlich das gegenüberliegende Hausdach beobachtet, auf dem zwei Krähen gehockt waren und herübergestarrt hatten. Alles nichts Besonderes, alles ganz alltäglich. Auch unterwegs war alles so wie sonst gewesen.
    Er sagte deshalb: „Es war heute etwa so wie immer.“
    Manuela nickte. Ihr war ebenfalls nichts Besonderes aufgefallen.
    Der Direktor seufzte. „Wie schätzt ihr Andreas ein? Könnte es sein, dass er sich heute einfach einen schönen Tag macht und die Schule schwänzt?“
    Manuela schüttelte den Kopf. „Wir haben nicht so viel miteinander zu tun, aber ich glaube, er geht gern in die Schule.“
    „ Er hat doch heute Neigungsgruppe Sport. Die ist ihm total wichtig, hat er mir mal erzählt“, fügte Nymus hinzu. „Da schwänzt er doch nicht die Schule.“
    „ Gut.“ Der Direktor seufzte abermals. „Vielen Dank, ihr zwei. Ihr könnt gehen. Aber falls euch noch was einfällt, dann meldet es bitte sofort.“
     
    „Na, alles klar?“, empfing ihn Poptlok Luktor, als er in die Turnhalle zurückkehrte.
    Nymus berichtete kurz von
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