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Schauspieler küssen anders (German Edition)

Schauspieler küssen anders (German Edition)

Titel: Schauspieler küssen anders (German Edition)
Autoren: Sandra Regnier
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der Handlung des Romans mitreißen.
    „Ist der Platz noch frei?“
    Vor Schreck zuckte ich zusammen und meine Olive sprang von der Gabel, rollte über den Tisch und blieb vor Robert Faulkner liegen. Ich sah seine Mundwinkel zucken, als müsse er ein Grinsen unterdrücken.
    „Die sehen aber lecker aus“, sagte er ernsthaft.
    „Sie dürfen die da haben“, sagte ich großzügig.
    Er setzte sich mir gegenüber und stellte sein Tablett ab. Dann nahm er mir meine Gabel aus der Hand, auf die ich eine neue Olive aufgespießt hatte, und steckte sie sich genießerisch in den Mund. Ich starrte ihn aus großen Augen an, meinen Mund sprachlos geöffnet. Aber nur einen kleinen Augenblick.
    „Das war meine!“, zischte ich empört.
    „Deswegen schmeckt sie noch besser“, konterte er gelassen.
    Er wollte nach einer weiteren Olive auf meinem Teller greifen, also schlug ich ihm auf die Hand. Nicht sanft. Er zuckte nicht einmal, sondern grinste frech und steckte sich eine weitere in den Mund.
    „Die sind wirklich gut“, sagte er und sah mir in die Augen.
    „Wollen Sie nicht lieber Ihren Salat essen? Er wird sonst kalt“, sagte ich. „Und müssten Sie nicht eigentlich bei den Dreharbeiten sein?“
    „Nein“, sagte er und begann nun seinen Salat zu essen. „Rachel ist dran. Ich habe mindestens eine Stunde Zeit.“
    Er aß und wir schwiegen eine Weile. Ich wusste nicht, ob es sehr unhöflich gewesen wäre, in meinem Buch weiterzulesen, während er mir gegenüber saß. Ich wusste andererseits auch nicht, worüber ich hätte sprechen sollen. Er schien meine Anspannung nicht zu bemerken. Ungerührt aß er weiter. Ich beobachtete ihn verstohlen, während ich meine Oliven weiter pickte. Er war glatt rasiert, mit diesen niedlichen Koteletten, die in seine einzigartige Wuschelmähne übergingen. Sein Gesicht wirkte wie gemeißelt. Seine Bewegungen waren fließend und geschmeidig, wie bei einer asiatischen Kampfsportart. Michelangelos David zu Leben erwacht.
    Plötzlich sah er auf und mir direkt in die Augen. Ich errötete und sah schnell zu meinem Buch, das noch immer aufgeschlagen neben meinem Tablett lag.
    Doch ehe ich so tun konnte, als würde ich weiterlesen, hatte er bereits seine Hand ausgestreckt und das Buch zu sich gezogen.
    Ich fühlte mich noch tiefer erröten. Er las ein paar Zeilen, hob dann die Augenbrauen und ich konnte wieder das Zucken um seine Mundwinkel sehen.
    „Okay, ich gebe mich geschlagen“, stöhnte ich. „Ich lese gerne Liebesromane. Da muss ich nicht denken, kann mich berieseln lassen und herrlich entspannen.“
    Jetzt grinste er. „Kein Wunder bei solchen Szenen.“ Er deutete auf eine Passage, die, wie ich wusste, als … nennen wir es delikat gelten würde.
    „Das war ja auch nur für meine Augen bestimmt“, murmelte ich verlegen, schnappte mir das Buch und klappte es demonstrativ zu.
    „Glauben Sie daran?“, fragte er neugierig. Er legte die Gabel weg, sein Teller war leer.
    „An Sex? Klar glaube ich, dass es so was gibt“, sagte ich trocken.
    Er lachte leise. „Das meine ich nicht. An die ewige Liebe, dass man nur zu einem Menschen gehört.“
    Ich erstarrte. „Ich denke, aus dem Alter bin ich raus.“
    Sein Lächeln verblasste. „Entschuldigung. Ich habe nicht mehr daran gedacht. Möchten Sie einen Kaffee?“
    Eigentlich trank ich immer Kaffee nach dem Essen. Und Robert Faulkner wollte sicherlich seine unbewusste Bemerkung wieder gutmachen. Also stimmte ich zu.
    Er nahm sein und mein Tablett und kam nach einer Minute mit zwei Tassen Kaffee zurück. „Wie finden Sie es bislang beim Film?“, fragte er.
    Ich beäugte ihn misstrauisch, aber es schien ihn wirklich zu interessieren.
    „Spannend“, gestand ich schließlich. „Anstrengend. Ich hätte nicht gedacht, dass einem hier so viel abverlangt wird.“
    „Ja, hier ist Perfektion gefragt“, gab er seufzend zu.
    „Darf ich Sie mal was fragen?“ Ich konnte es nicht länger unterdrücken.
    „Alles“, antwortete Robert und lächelte mich wieder mit diesem entwaffneten Lächeln an.
    „Sind Sie gerne Schauspieler?“
    Er trank einen Schluck Kaffee, ehe er antwortete. „Ich drehe für mein Leben gern Filme, wenn es das ist, was Sie meinen. Es macht mir auch nichts aus, eine Szene tausendmal zu wiederholen, egal wie anstrengend sie ist. Ich stehe jeden Morgen gern auf, um ans Set zu fahren. Aber der Rummel, der um mich gemacht wird“, fügte er düster hinzu, „auf den könnte ich jederzeit verzichten.“
    Ich nickte. „Ich
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