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Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Titel: Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)
Autoren: Kathryn Littlewood
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Prolog
    Eine Prise Zauberei
    Neun Monate, nachdem Tante Lily die Dreistigkeit besessen hatte, ihr das familieneigene Zauberbackbuch praktisch unter der Nase wegzuklauen, entdeckte Rosmarin Glyck etwas Schreckliches im Regal von
Ralphs Supermarkt
.
    Mit quietschenden Sneakers blieb sie wie angewurzelt vor dem Regal stehen.
    Von einem Dutzend Pappschachteln glotzte sie das lächelnde Gesicht ihrer scheinheiligen, hinterhältigen Tante an. Um jede Schachtel war eine Banderole mit den Worten:
Lilys Geheimsubstanz. Bekannt aus der
TV -Serie.
    Das extragroße Sonderangebots-Glas Mayonnaise, das Rose in den Händen hielt, entglitt ihr, fiel zu Boden und zerbarst. »Mom!«, schrie sie.
    Roses Mutter Polly kam angerannt. »Ach herrje!«
    »Nein, Mom, nicht die Mayonnaise. Schau mal!« Rose deutete auf die Schachteln mit
Lilys Geheimsubstanz
.
    Seit Tante Lily mit dem Zauberbackbuch der Familie Glyck verduftet war, hatte sie ihr Versprechen wahrgemacht, mit seiner Hilfe berühmt zu werden. Sie hatte einen Rezeptbuch-Bestseller geschrieben,
30  Minuten Küchenzauber mit Lily
, und sie hatte eine eigene Backshow im Fernsehen. Und jetzt noch das: Unbeschwert lächelte sie aus dem Regal des Supermarkts von Calamity Falls, während die Einwohner des Städtchens von einem lähmenden Unwohlsein befallen waren.
    Ohne das Backbuch blieb Polly und Albert Glyck nichts anderes übrig, als ganz normale Törtchen und Muffins und Croissants nach den Rezepten eines ganz gewöhnlichen
Betty-Crocker-Rezeptbuchs
zuzubereiten. Ihr Gebäck war natürlich immer noch lecker, und die Einwohner von Calamity Falls kamen weiterhin jeden Morgen, wie immer. Doch die Magie der kleinen Stadt war dahin. Jedermann und alles war ein bisschen so wie alter Blattsalat: schlapp und von ungesundem Grau.
    Die Abbildung auf der Schachtel zeigte Lily so schön wie eh und je. Sie hatte das kurze Haar wachsen lassen, und es fiel ihr jetzt in perfekten Wellen und schwarz wie Bitterschokolade auf die Schultern. Sie lächelte verführerisch. Ihre Hände, die in orangefarbenen Ofenhandschuhen steckten, hatte sie in die Hüften gestemmt.
Verfeinern Sie Lilys Rezepte aus 30  Minuten Küchenzauber,
stand auf der Schachtel,
mit einem Esslöffel von diesem Zauberpulver!
    »Nun hör dir mal das an!«, rief Polly und las vor, was kleingedruckt auf der Schachtel stand:
»Eisen- und Vitamin-C-Gehalt unzulänglich. Inhaltsstoffe: Nicht dargelegt. Von der Gesundheitsbehörde noch nicht geprüft.«
    »Wer isst denn was, das von der Gesundheitsbehörde nicht geprüft wurde?«, fragte Rose.
    »Lily ist eine Berühmtheit«, erwiderte Polly und strich sich die widerspenstigen Fransen aus der Stirn. »Man sieht ihr Gesicht, und schon zückt man die Kreditkarte. Außerdem, sieh dir doch mal an, wie winzig das Kleingedruckte ist!«
    Von der Gesundheitsbehörde noch nicht empfohlen.
    »Was machen wir, Mom?«, flüsterte Rose. Ihre Nackenhaare sträubten sich wie die Stacheln eines Igels. Roses schlechtes Gewissen war schon drückend genug, denn sie wusste, dass der größte Fehler ihres jungen Lebens – nämlich ihrer hinterhältigen Tante Lily zu vertrauen – die Stadt Calamity Falls in ziemliche Kalamitäten gestürzt hatte. Die Vorstellung, dass sich dieser Schlamassel nun auch noch auf den Rest der Welt übertrug, war einfach furchtbar.
    »Wir machen Folgendes«, sagte Polly. »Wir finden heraus, was genau diese ›Geheimsubstanz‹ ist.« Mit diesen Worten schob sie energisch die Ärmel ihres abgetragenen blauen Mantels hoch und legte eine Schachtel nach der anderen in ihren Einkaufskorb, bis das Regal leer war.
     
    Das restliche Wochenende verbrachten Rose und ihre Mutter damit, alle Rezepte aus
30  Minuten Küchenzauber mit Lily
nachzubacken. Jedem Rezept gaben sie eine Prise von
Lilys Geheimsubstanz
bei.
    Die Geheimsubstanz war ein bläulich-graues Pulver, das nach verbranntem Toast roch. Als Rose einen Esslöffel davon in den Teig für
Lilys Schauderhaft-schönen Schokoladenkuchen
gab, zischte und knallte er wie heißes Öl, und etwas flüsterte bei jedem Knallen:
»Liiilllyyy!«
    Als Rose dem Mürbeteig für Lilys
Tolle Tarte Tatin
einen Esslöffel davon beimischte, hüpfte er auf dem Tisch auf und ab und hauchte kichernd:
»Lily!«
    Gleiches passierte mit
Lilys Prächtigem Pudding,
dem
Kernigen Kirschauflauf à la Lily
und dem
Pfiffigen Pflaumenkuchen
.
    Roses Brüder Tymo und Basil kamen auf dem Weg nach draußen, wo sie Basketball spielen wollten, durch die Küche. »Hat
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