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Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)
Autoren: Mona Misko
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hin. Als hätte ich sie nicht mehr alle. Nur langsam wich die psychische Belastung, doch noch immer konnte Anke das Zittern nicht unterdrücken.
    „ Du hast Schüttelfrost, meine Liebe«, sorgte sich Wolf. Bongart hatte die Hand schon am Telefon .„ Ich rufe einen Arzt.«
    „ Oh Gott, nein, da komme ich ja gerade her. Es wird schon wieder. Ich muss jetzt beides verdauen, die Freude und das Grauen. Da kann man doch mal ins Zittern kommen, oder?« Sie sah erst Bongart und anschließend Wolf an. „Ich habe ja schon viel erlebt im Laufe meines chaotischen Journalistenlebens, aber einen Handgranatenwurf, der töten sollte und eine brennende Lust- und Spielgrotte, das ist auch mir noch nicht untergekommen.«
    In all der Aufregung musste sie unvermittelt an das tote Mädchen, Petra Busch. Was war nun mit ihr? Den oder die Täter waren immer noch nicht gefasst. Ist hier womöglich auch Fabio Koll involviert? Und wo, verdammt, ist dieser verfluchte Klaus Nett? Sobald das hier vorbei ist, muss ich mich um Petra Busch kümmern.
    Wo ist Birgit?«, fiel ihr auf einmal ein.
    „ Hier.«
    Birgit war im Türrahmen stehen geblieben und sah unglücklich aus, obwohl sie lächelte. Alle drei blickten zur Tür, so lange, bis Birgit sich bewegte und ebenfalls auf einen der alten Stühle platz nahm. Anke streichelte ständig Wolfs Oberschenkel.
    „ Wie heißt es: Das Glück ist genauso schwer zu ertragen wie das Unglück, das kann ich jetzt ich bestätigen.« Sie griff seine Hand und drückte sie. „Ich war verrückt vor Sorgen. Trotzdem glaubte ich, nein, wusste ich, dass er dir nichts tun würde. Mein Bauch ...«
    Wolf winkte ab und grinste. Er begann, zu berichten und alles zu Protokoll zu geben:
    „ Auf dem Weg nach oben zu Lauras Zimmer hat mich oben einer von Fabios Männern überrascht, überwältigt und ist mit mir aus dem Fenster im ersten Stock gesprungen. Direkt vor die Hintertür, zu der man in die Tiefgarage gelangt. Er hat mich mit Waffengewalt in einen der dort stehenden Jeep, gezwungen. Oh, und unten in der Tiefgarage sah ich auch Hauffs Männer. Anstatt draußen auf ihren Posten zu sein, saßen sie, gefesselt und geknebelt, nebeneinander an der Wand. Weiß der Himmel, wie Fabios Männer fürs Grobe das alles angestellt haben. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, im Wagen wurden mir die Augen verbunden und die Hände gefesselt. Dann ging es ab. Irgendwann klingelte das Handy des Fahrers. Nach dem kurzen Telefonat hielten wir an und der Bursche, ich war blind wie ein Maulwurf, stieg aus und wohl in ein anderes Fahrzeug. Ich hörte eine Tür knallen, einen aufheulenden Motor und ein Auto davonrasen. Mich ließen sie, dem Himmel sei Dank, in dem abgestellten Jeep zurück.
    „ Wie lange waren sie ungefähr unterwegs, bis Ihr Entführer den Wagen gewechselt hat?«
    „ Ich will mich nicht festlegen, aber so fünfzehn Minuten vielleicht. Ich hörte einen Zug. Wir könnten vor einer Schranke gestanden haben.«
    „ Sie steckten also nicht in einer Höhle?«, wollte Bongart noch wissen.
    „ Bitte was?«
    „ Ist schon okay.«
    „ Fabio Koll hat uns einen Bären aufgebunden, wo gibt es denn hier auch Höhlen?«, erklärte Anke und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Ihre Gedanken glitten in der Zukunft. In keiner Weise hielt sie für möglich, dass Wolf hinterher erneut auf „kühl« schalten würde. Oder erst recht. Sofort rief sie sich ins Gedächtnis, dass sie diesmal unschuldig war, er sich wegen Hauff und um der Gerechtigkeit willen eingelassen hatte. Und was Laura betraf, sie war aus eigener Initiative bei Wolf aufgeschlagen.
    „ Nur dumm ...«, Wolf bewegte seine Schulter, auf der ihr Kopf lag und Anke zog ihn sogleich zurück, „... dumm, dass mein Einsatz umsonst war. Sie sind entkommen und haben noch ein Blutbad angerichtet.«
    „ Die Fahndung läuft, und wir arbeiten auch mit der italienischen Polizei zusammen.«
    Auf dem kleinen Beistelltisch hinter Bongart warf der Drucker das Protokoll aus.
    „ Einmal unterschreiben, bitte, Dr. Heinzgen. Und Sie wissen ja, wenn Ihnen noch etwas einfällt ...«
    „ Sie werden untertauchen«, erklärte Anke, „und abwarten. Sie haben einen Clan hinter sich, so läuft das nun mal«, bedauerte sie und sah Bongart mitleidig an. „Es wird schwer sein, sie zu fassen.«
    Bongart nickte nur und bot an, sie nach Hause fahren zu lassen.
    „ Nein, nicht nötig«, Birgit war aufgestanden. „Ich fahre sie. Ich kann eh nicht allein sein.«
    Bongart nickte verständnisvoll.
    „
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