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Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)
Autoren: Mona Misko
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schrie sie, „mein Arm!«
    Die Kinder klatschten in die Hände. Zu allem Überfluss gesellte sich der Klingelton ihres Handys dazu. Es war Lars Weimar von der Drogenfahndung, den sie bereits mehrfach versucht hatte zu erreichen. Lars hüpfte auf Wolke 7, als er ihr durch Muschel mitteilte:
    „ Nachdem sich in Dealerkreisen herumgesprochen hatte, dass der Hauptlieferant untergetaucht war, witterten so einige der kleinen Schieber ihre Chance. Sie hofften auf das große Geld, was gründlich schiefging.«
    „ Wen meinst du mit Hauptlieferant? Fabio Koll oder Klaus Nett? Wer von ihnen hat die Drogen besorgt? Jedenfalls vertrieben haben beide sie«, holte Anke den Drogenfahnder von der Wolke.
    „ Das bekomme ich noch heraus«, antwortete Weimar zuversichtlich. Ich stehe doch erst am Anfang, und weißt du was, die Spurensicherung hat eine CD gefunden. Du glaubst nicht, was sich darauf befindet.«
    Anke holte Luft und anschließend ratterte sie herunter. „Namen von betuchten Leuten aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik aus ganz Deutschland und möglicherweise noch aus dem Ausland, die in Kolls Club zu Gast waren und für teures Geld sein Kokain konsumierten. Sicherlich sind auch einige im Nachhinein von Koll erpresst worden, stimmt‘s?«
    „ Ich bin platt.« Dir kann man einfach nicht zuvor kommen.«
     
    Zwei Tage später waren Wolf und Anke einen langen Tag damit beschäftigt, ihr spärliches Mobiliar in die ab heute wieder gemeinsame Wohnung zu integrieren.
    Den einträchtigen Fernsehabend mit einem Gläschen Ahrwein genossen sie wie lange nicht mehr. Wohlig müde, glücklich und zufrieden lagen sie hingestreckt und aneinander gekuschelt auf dem weiträumigen Sofa. Gegenwärtig fiel im Fernseher ein Schuss.
    „ Och nee, ich mag keine Krimifälle mehr sehen. Schalt um, bitte, irgendetwas mit Herzschmerz und Liebe. Weißt du, das hat mir so gefehlt.
    „ Hat das nicht geläutet?«, fragte Wolf unsicher.
    „ Nein, das war der Schuss«, beteuerte Anke.
    „ Liebling, du hast mal wieder nicht hingesehen. Der hatte doch keine Waffe in der Hand, außerdem küssen sie sich gerade.«
    Anke öffnete die Augen. „Och, wie schön.«
    „ Siehst du, es hat doch geklingelt. Ich hatte recht, gehst du oder ich?«
    Anke stand bereits.
    „ Wer stört?«, fragte sie durch die Sprechanlage.
    „ Ich«, klang es kleinlaut an ihr Ohr.
    „ Schön, und wer ist ich?« Anke sah auf ihre Armbanduhr. Gleich halb elf.
    „ Wer ist denn da um diese Zeit?«, hörte sie Wolf zwischen Glockengeläut aus dem Fernseher rufen.
    „ Wahrscheinlich Birgit. Dietrich geht es ja mittlerweile so gut, dass ihr vielleicht nach Abwechslung vom Krankenbett dürstet.«
    Anke wollte just nochmals deutlicher nachfragen, aber ihr Finger hatte den Türöffner längst bedient. In Vorfreude auf Birgit öffnete sie die Flurtür und ging ihr einige Stufen entgegen. Doch Anke hörte keine Schritte auf der Treppe . Klemmte die Tür? Mit der Vermutung bewegte Anke sich bis nach unten. Doch die Haustür schien noch geschlossen. Als Anke sie mit einem freudigen Grinsen aufzog, flog ein leichter Kälteschwall ins Haus. Einen Augenblick stutzte sie. Mit dem nächsten Wimpernschlag verging ihr das Grinsen. Ziemlich dümmlich starrte sie auf eine Kappe, die ihr bekannt vorkam. Das zierliche Figürchen darunter, die Art, den Kopf zu halten, ließ Ankes einen Moment die Luft anhalten.
    „ Wolf!«, rief sie über die Schulter die Treppe hinauf. Das zierliche Figürchen drückte sich aus der Nacht in den beleuchteten Flur.
    „ Wolf!«, schrie sie jetzt. Eilig, als könne Laura fortlaufen, schloss Anke die Haustür und zog die Frau weiter in den Flur. Anschließend starrte Anke die nächtliche Besucherin an, als hätte noch niemals ein Mensch mit einer Kappe auf dem Kopf vor ihr gestanden. Beim besten Willen konnte sie ihr Erstaunen nicht verbergen. Es wäre sicherlich geringer ausgefallen, wenn der Beelzebub persönlich vor der Tür gestanden hätte. Mit dem hätte sie es aufgenommen. Komm zu dir!
    „ Ich bin kurz vor der Grenze weggelaufen«, begann Laura zaghaft. Sie haben auch nicht nach mir gesucht.«
    Anke brachte nur ein Nicken hervor, legte den Arm um Laura und schob sie ein Stück vor sich her zur Treppe. Als sie ein Geräusch hörten, schauten sie beide hoch. Oben beugte sich Wolfs Kopf über das Geländer. Sekunden später hallten seine ungestümen Schritte durch das Treppenhaus. Laura hatte ihre Kappe abgenommen und blickte Wolf entgegen, während Anke
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