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Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)
Autoren: Mona Misko
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verblüfft auf den weichen Flaum starrte, der durch die Kopfhaut schimmerte. Allmählich kam ihre Stimme zurück.
    „ Und wenn sie doch nach Ihnen suchen und Sie hier finden, dann sind wir alle so gut wie tot«, befürchtete Anke und biss sich sogleich auf die Lippen. Ich Rindvieh.
    „ Anke!«, rügte Wolf sie.
    Trotz Lauras Aussage konnte Anke nur schwer glauben, dass die Familie Laura so einfach aufgab.
    „ Nein, nein«, brachte sich Laura sofort ein. „Sie hat recht. Ich meine, im Moment suchen sie mich nicht. Ich habe noch beobachtet, wie sie über die Grenze sind. Erst danach habe ich mich auf den Weg gemacht, per Anhalter. Ich hatte ziemliche Angst, aber mein Wille hat mich einfach vorangetrieben ..., weil ...«, sie zögerte, weiter zu sprechen und sah Wolf hilflos mit flehendem Blick an, „... weil noch etwas zur Wahrheit fehlt.«
    „ Jetzt kommen Sie erst mal herein«, damit schritt er voran die Treppe hoch zur Wohnung. Gespannt auf den Rest der Wahrheit stieg Anke hinter ihnen die Stufen hoch.
    „ Okay«, Anke hielt die Hände vor der Brust verschränkt und sah beide streng an. „Ich mache Tee, aber ihr redet nicht, bevor ich hier neben euch sitze. Ich will alles mitbekommen, ist das klar?«
    Ihre Augen funkelten. Ich lasse mich nicht einfach in die Küche schicken.
     
    Mit dem Servieren des Tees hatte sich auch Schweigen über die Wohnung gesenkt. Verlegen nippte Laura an ihrer Tasse. Anke blickte ständig zu Wolf mit der Aufforderung, endlich anzufangen, sonst würde sie sich nicht mehr beherrschen können, und seinen Job übernehmen. Aber Wolf blieb geduldig, obwohl er genau wie sie selbst zu wissen schien, dass Laura noch schwer Drückendes auf dem Herzen lag. Andernfalls hätte es sie nicht zu ihm getrieben.
    Laura räusperte sich.
    „ Wir waren Freunde«, begann sie leise, „alle drei. Klaus, Fabio und ich. Schon als Kinder klebten wir zusammen wie Pech und Schwefel. Und später war es mein Verbrechen an unserem Vater, das uns zusammenschweißte. Aber unser gutes Verhältnis hatte zu bröckeln begonnen, nachdem ...« Laura holte Luft und schwieg eine Weile. Anke hätte sie beinahe geschüttelt, weiterzureden, weil ihre Sinne bis in die Zehenspitzen angespannt waren, während Wolf geduldig in seinem Sessel saß und abwartend Laura in die Augen blickte. So mitfühlend, dass Anke ein Anflug von Eifersucht auf seine Patientinnen erfasste.
    „ ... nachdem Klaus versucht hatte«, sprach Laura endlich weiter, „sich an mich ranzumachen. Paola war bereits auf der Welt, und er hatte uns zu der Zeit in Italien besucht.« Versonnen lächelte sie. „Paola war so ein süßes Baby und ich mit meinen 14 Jahren bildschön, müssen Sie wissen. Ich habe den Zeitpunkt nicht mitbekommen, wann sich Klaus‘ Freundschaft mir gegenüber in Liebesgefühle verwandelt hat. Er sah mich nur immer so merkwürdig an. Und eines Tages passierte es. Als er sich mir in der Dämmerung unten im Garten näherte, mich mit Gewalt küsste und begrapschte, wehrte ich mich und schrie, weil ich glaubte, er wolle mich vergewaltigen. Und so jedenfalls musste es auch für Fabio ausgesehen haben. Er hatte wohl das Bild von Vater vor Augen, das ihn angestachelt hat, zu tun, was er getan hat. Denn Fabio stand plötzlich mit einem dicken Stein in der Hand wie aus dem Nichts hinter Klaus. Riss ihn von mir los und schlug ihm den Stein gegen den Kopf, was Klaus zu Boden warf.«
    Laura bedeckte ihr Gesicht mit den Händen.
    „ Das hätte doch genügt, aber Fabio ... er ..., er ...!
    Sie schluckte und Anke mit ihr. Wolf bleib gelassen, wartete, bis Laura sich wieder gefangen hatte.
    „ Er ... Fabio ...«
    Nun sag es schon.
    „... als Klaus am Boden lag, hämmerte wie ein Verrückter mit dem Stein auf das Geschlechtsteil seines besten Freundes ein und zertrümmerte es.«
    Anke war erst einmal sprachlos.
    Nett hat sich an die junge Laura rangemacht und Fabio ihm deswegen seine Männlichkeit platt geklopft. Unwillkürlich sah Anke bei Lauras Anblick dieses Bild vor sich, ausgeschmückt mit ihrer eigenen Fantasie. Wenn Wolf ebenfalls beeindruckt war, ließ er es nicht erkennen, denn als Laura zu weinen anfing und Anke sie trotz ihrer eigenen Fassungslosigkeit zu trösten versuchte, hielt Wolf sie zurück.
    „ Lass sie, sie braucht das.«
    Laura fragte nach der Toilette und Anke begleitete sie dorthin, ging aber sogleich zu Wolf zurück.
    „ Das war es also. Klaus Nett, der ja gewusst zu haben schien, dass er, von wem auch immer, getötet
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