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Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)
Autoren: Mona Misko
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ging gar nicht um Laura, sondern um Fabio Koll. Irgendwas stimmt immer noch nicht. Was stimmt nicht?
    Sie hörte die Flurtür oben.
    Es gab noch etwas anderes, das ihr nicht einleuchtete und so setzte sie sich gleich daran, wenigstens das zu prüfen. Kaum hatte Wolf sein Büro betreten, stand Anke auf, nicht, ohne demonstrativ ihren Arm zu stützen.
    „ Leg ihn doch wieder in die Schlaufe«, schlug Wolf vor, „dann brauchst du ihn nicht dauernd zu tragen.«
    Anke ging nicht auf den Köder ein, stattdessen fragte sie wie beiläufig .„ Was ist eigentlich mit deiner Supervisorin?«
    Schließlich kuschele ich mich heute Abend das vierte Mal in Folge neben dir in unser Himmelbett. Da hab ich ja wohl ein Recht auf diese Frage, verdammt. Auch wenn er sie nicht einmal angerührt hatte, interpretierte Anke das gemeinsame Nächtigen als Zustimmung ihrer Ehe. Anke sah ihn ohne eine Regung im Gesicht an. Wolf lächelte in seinen Schnauz.
    „ Sie war in Urlaub. Aber ich sehe sie heute Nachmittag.
    «Dann pack ich schon mal mein Köfferchen« schmollte sie und drehte sich zum Fenster, damit er ihre aufkommenden Tränen nicht sah.
    „ Keine Eile, solange dein Ärmchen noch nicht funktioniert, bist du mein Gast.«
    Das reichte. Sie fuhr herum und funkelte ihn an. Doch die Verwünschungen, die ihr in den Sinn kamen, schluckte sie herunter.
    „ Ach, dann leck ...«, brachte sie nur hervor und schaute aus dem Fenster.
    „ Erst wenn du wieder fit bist.«
    Anke schnellte erneut herum, bemerkte aber gleich sein typisches Grinsen unter dem dichten Schnauz.
    „ Was heißt das jetzt wieder?«
    „ Ich finde, du solltest mich heute Nachmittag begleiten.«
     
    Zur Kaffeezeit schlenderten sie von der Bahnhofsgarage ein Stück durch die Fußgängerzone, zwar nicht Hand in Hand, aber doch eng nebeneinander. Schließlich wurde Anke wegen ihrer beiden ungleichen Schritte das ständige Aneinanderrempeln zu blöde und sie hakte sich bei Wolf ein.
    Nach der nächsten Biegung war das Aktuell in Sicht. Wolf nahm vor ihr die Stufen hoch zum Lokal. Ankes Herz klopfte schneller als gewöhnlich. Das ärgerte sie, denn diese Frau sollte ihr gleichgültig sein. Was bezweckt Wolf?
    Er winkte bereits, kaum dass sie das Lokal betreten hatte. Anke lugte hinter seinem Rücken hervor und blieb ruckartig stehen. Wolf drehte sich kurz zu ihr um, ging aber vor bis zum Tisch. Von dort grinsten Anke zusammen mit Wolfs fünf Augenpaare an. Zwei davon gehörten süßen Kindern im Alter zwischen sechs und vier Jahren. Ein weiteres einem attraktiven Mann um die Vierzig in einem saloppen hellen Anzug, die Krawatte leger mit leicht heruntergezogenem Knoten getragen. Aber Anke blieb eindeutig verwirrt an dem letzten Augenpaar hängen. Eines der Kinder krabbelte auf den Schoß der Frau, die Sekunden später in Lachen ausbrach. Wolf und der helle Anzug schlossen sich an. Sie lachten, bis Anke am Tisch eintraf und mit einstimmte.
    „ Darf ich dir meine neue Supervisorin vorstellen«, scherzte Wolf, „Babette von Preuen, glücklich verheiratet, zwei Kinder und super in ihrem Job.«
    Anke lief wider Willen rot an. Was weiß sie von uns?
    Etwas beschämt gab sie Babette die Hand. Wolf schob einen weiteren Stuhl an den Tisch, damit sich Anke setzen konnte.
    „ Tja«, meinte er wie nebenbei und sah mit Schalk in den Augen zu Babette.
    „ Vielen Dank, Babette, mit deiner Hilfe habe ich es geschafft, den harten Weg einzuschlagen und ihn auch durchzuhalten.«
    „ H arten Weg? Welchen?«, fragte Anke neugierig.
    „ Unterbrich mich nicht dauernd, mein Schatz.«
    „ Dauernd ...?«
    „ Siehst du Babette, so geht das ständig.«
    Ankes Augen wurden groß. »Ständig?«
    »Jetzt hör auf, dauernd meine Worte zu wiederholen? Also, noch mal von vorn.«
    Anke folgte seinem Blick, der zu Babette führte. „... den harten Weg durchzuhalten, denn der Rat meiner Supervisorin war ...,«
    Anke sah Wolf mit offenem Mund an, ahnte was kommen würde.
    Ehe er weiter sprach, hauchte er ihr einen Kuss auf die Lippen, „der Rat war, nur so bekäme ich dich ganz«, er hüstelte ein wenig, „ich meine wirklich ganz zurück in mein Himmelbett.«
    Anke konnte vor Rührung die Tränen kaum halten und ihr Herz wurde so weit, dass sie beinahe aufgesprungen wäre. Stattdessen sagte sie ruhig.
    „ Soll ich den Möbelwagen für Morgen bestellten?«
    „ Wenn das kein Scherz ist, ja, bitte.«
    Nun sprang Anke doch vom Stuhl. Wolf hielt die Arme ausgebreitet, um sie aufzunehmen.
    „ Au, au!«,
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