Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Scary City, Band 1: Das Buch der Schattenflüche, Scary City 1 (German Edition)

Scary City, Band 1: Das Buch der Schattenflüche, Scary City 1 (German Edition)

Titel: Scary City, Band 1: Das Buch der Schattenflüche, Scary City 1 (German Edition)
Autoren: Michael Borlik
Vom Netzwerk:
Der Feary bedachte Mats mit einem schiefen Grinsen. »Aber das nimmst du mir doch nicht übel, oder?«
    Mats verdrehte die Augen. »Für wie blöd hältst du uns eigentlich? Gleich erzählst du uns noch, dass du goldene Eier legen kannst. Vorausgesetzt, wir lassen dich frei.«
    »Wenn es das ist, was du hören willst.« Der Feary starrte ihn grimmig an. »Abgesehen davon hast du gar kein Recht dazu, mich wie einen blöden Käfer in diesem Glas einzusperren, Mensch!«
    »Irgendwie hat er ja recht«, sagte Lucy plötzlich. »Schön, er ist ziemlich klein, hat eine große Klappe und sieht etwas schräg aus, aber deswegen gehört er noch lange nicht in ein Marmeladeglas.« 
    »Du willst, dass ich ihn rauslasse?«, fragte Mats ungläubig. 
    »Würde es dir in dem Glas gefallen?«
    Mats seufzte. Es stimmte ja, was Lucy sagte. 
    Nun sprang der Feary auf die Füße und verneigte sich tief in Lucys Richtung. »Habt vielen Dank, Mylady.«

 
    Die Nightscreamer
     
    Mats schnappte sich das Marmeladeglas. Er traute diesem Tic nicht, was vor allem an dem gerissenen Funkeln in seinen Augen lag. In Mats’ Vorstellung waren Fearys kleine, niedliche Feen, die von Blüte zu Blüte hüpften, dabei glockenhell vor sich hin kicherten und gelegentlich Wünsche erfüllten. Dieser Feenmann war das genaue Gegenteil. Mats wettete, dass er die Kurve kratzen würde, sobald er die Gelegenheit bekam. 
    »Jetzt mach schon!«, forderte ihn Lucy auf. 
    Widerwillig schraubte Mats den Deckel ab. 
    Sofort schoss der Feary heraus, flog mehrere Loopings und schwebte dann einmal quer durch das Zimmer, um alles neugierig zu begaffen. Anschließend kehrte er zum Schreibtisch zurück und landete auf Mats’ Computer, wo er sich im Schneidersitz hinhockte. »Ich hatte schon lange keine Gelegenheit mehr, mich in einem Menschenhaus umzusehen. Interessant, wie viel unnützen und überflüssigen Kram ihr doch besitzt.«
    Mats’ Miene verdüsterte sich. »In diesem Zimmer ist nichts überflüssig, klar! Das ist alles Zeug, was ich noch brauche.«
    »Wie deine Actionheldensammlung aus dem Überraschungsei?«, fragte Lucy schmunzelnd. 
    »Ach, stehst du jetzt etwa auf seiner Seite? Außerdem sind das detailgetreue Nachbildungen der X-Men mit Echtheitszertifikat. Die bringen einen ganzen Batzen Geld, wenn man sie auf eBay stellen würde.« 
    Lucy verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich wusste gar nicht, dass es überhaupt verschiedene Seiten gibt.«
    »Streitet ihr meinetwegen?«, fragte Tic grinsend. 
    »Wir streiten gar nicht«, fuhr Mats ihn an. »Und was machst du überhaupt noch hier?«
    »Ich habe doch gesagt, dass ich dir was schuldig bin.« 
    »Wenn das so ist, erzähl uns doch mal, warum man dich umbringen wollte.« Mats funkelte ihn an. »Obwohl ich es mir ja eigentlich schon denken kann.« 
    »Das ging jetzt aber unter die Gürtellinie.« Tic war aufgesprungen und schwang drohend seine winzige Faust. »Euch erzähl ich gar nichts mehr. Ihr gehört nicht zu uns. Also geht es euch auch nichts an.«
    »Wenn du ›uns‹ sagst, heißt das, es gibt noch mehr von deiner Sorte?«, fragte Lucy. 
    »Ich schweige wie ein Grab.« Der Feary presste demonstrativ die Lippen zusammen. Gleich darauf verdrehte er die Augen. »Natürlich gibt es noch mehr von uns, Menschenmädchen. Oder glaubst du, ich bin auf einem Baum gewachsen?« 
    Für einen kurzen Moment sah Lucy so aus, als hätte Tic verdammtes Glück, dass sich keine Fliegenklatsche in ihrer Nähe befand. Dann atmete sie ganz langsam aus. »Okay, Jungs, wir sollten jetzt erst mal runterkommen. Wir haben doch nichts davon, wenn wir uns gegenseitig an die Gurgel gehen.« Sie sah den Feary an. »Du musst uns verstehen, wir dachten immer, so etwas wie dich gibt es nur im Märchen. Ich habe unzählige Fragen und ... ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.«
    Die Miene des Feenmanns wurde ein wenig weicher. »Was willst du wissen?«
    »Gibt es noch andere Wesen außer Feen? Wo kommst du her? Und warum ...«
    »Hey, eine Frage nach der anderen«, unterbrach Tic sie und lächelte breit. Offensichtlich fühlte er sich geschmeichelt, im Zentrum von Lucys Interesse zu stehen. 
    Sofort fügte Mats eitel und Quasselstrippe zu den Punkten vorlaut und verschlagen hinzu, die er sich auf einer Liste über Tics Charakterzüge in Gedanken notiert hatte. Und plötzlich musste er gegen seinen Willen lächeln. Wenn man von seiner Größe, den schrägen Klamotten und den Schmetterlingsflügeln absah, unterschied
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher