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Scary City, Band 1: Das Buch der Schattenflüche, Scary City 1 (German Edition)

Scary City, Band 1: Das Buch der Schattenflüche, Scary City 1 (German Edition)

Titel: Scary City, Band 1: Das Buch der Schattenflüche, Scary City 1 (German Edition)
Autoren: Michael Borlik
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Tic sich gar nicht so sehr von einem Menschen. 
    »Es gibt einen ganzen Haufen von uns, und nicht nur Feen«, begann der Feary zu erzählen. »Früher haben wir sogar mitten unter euch gelebt, aber dann brach das Mittelalter an. Ihr Menschen wurdet immer abergläubischer und plötzlich waren wir nicht mehr willkommen. Seitdem leben wir im Verborgenen.« Er legte den Kopf schief und warf Mats einen eindringlichen Blick zu. »Ich bin überrascht, dass du mich überhaupt als das erkannt hast, was ich bin. Die meisten Menschen sind inzwischen blind für die Dinge, die um sie herum geschehen.«
    Mats zögerte nur kurz, bevor er sagte: »Ich habe vorher schon andere wie dich gesehen.« Er war schließlich auf Informationen aus und die bekam er nur dann, wenn er mit offenen Karten spielte. Also beschrieb er dem Feenmann die beiden Kreaturen von vergangener Nacht. 
    »Hm, ein Blinzler und ein Nachtjäger.« Tic erhob sich ein Stück in die Luft und verharrte dann flügelschlagend. »Früher hätten die sich nie so offen gezeigt.« Er rieb sich das Kinn. »Irgendetwas ist da im Busch! Und ich wette, Vlad hat seine Finger im Spiel.« 
    Lucy beugte sich neugierig vor. »Wer ist denn dieser Vlad?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich euch wirklich von ihm erzählen soll. Außerdem sind Informationen wertvoll, dort, woher ich komme.« Tic schickte ein listiges Lächeln in die Runde. »Wie wäre es mit einem Tauschhandel? Sagen wir, ein Zuckerwürfel für jede Antwort?« 
    Mats runzelte die Stirn. »Was willst du mit Zuckerwürfeln? Und ist dein Leben nicht sehr viel mehr wert als ein paar Informationen?« 
    »Schon gut«, murrte Tic. »Vlad ist der Anführer einer Verbrecherorganisation, die sich Nightscreamer nennt. Üble Typen, die weder vor Raub noch Mord zurückschrecken. Vlad befehligt den ganzen Haufen, wobei niemand seine Identität kennt. Er ist ein Teufel und selbst unter uns Schattengängern gefürchtet.« Als er Mats verwirrten Blick bemerkte, fügt er hinzu: »Wir nennen uns selber Schattengänger, weil wir im Untergrund leben. Und wenn wir ihn verlassen, bewegen wir uns meist so unbemerkt wie Schatten zwischen euch.«
    Ein Bild der vermummten Gestalten blitzte in Mats’ Kopf auf. Jetzt wusste er, wer sie waren! 
    »Übrigens war der Kerl, der mich ertränken wollte, auch ein Nightscreamer.«
    »Wieso hat er das überhaupt getan?«, wollte Mats wissen.
    »Weil ich etwas gesehen habe, was ich nicht hätte sehen sollen.« Mit einem Mal nahm Tics Gesicht einen gequälten Ausdruck an.
    »Apropos gesehen«, meldete sich Lucy zu Wort. »Ich muss dir da auch noch was beichten, Mats. Tut mir leid, dass ich heute Morgen so abweisend war. Aber auch mir sind in der letzten Zeit ein paar seltsame Dinge zugestoßen, an die mich deine Geschichte erinnert hat und über die ich eigentlich mit niemandem reden wollte, weil ich Angst hatte, sonst für verrückt gehalten zu werden.« Sie biss sich auf die Unterlippe. »Zweimal habe ich jetzt schon beobachtet, wie unheimliche Schatten durch unseren Garderobenspiegel gezogen sind. Es war richtig gruselig. Allerdings wirkten die Gestalten unscharf, als sähe ich sie durch ein beschlagenes Fenster.« 
    Tic sauste zu ihr rüber. »Spiegelreisen, wie interessant. Und dann auch noch illegale.« Nachdenklich zupfte er an einer Strähne seines kupferfarbenen Haares. 
    Mats stieß hörbar den Atem aus. »Was, bitte schön, meinst du mit ›illegalen Spiegelreisen‹?«
    Der Feary schwenkte zu ihm herum. »Noch nie etwas von magischen Spiegeln gehört? Wir benutzen sie, um innerhalb weniger Augenblicke jeden Ort auf der Welt erreichen zu können. Eine Erfindung unserer Alchemisten. Um zu verhindern, dass Menschen uns dabei sehen, gibt es offizielle Transportspiegel. Was Lucy beobachtet hat, müssen demnach nicht genehmigte Reisen gewesen sein.« Tic flatterte zurück auf Mats’ Schreibtisch, wo er mit hinter dem Rücken verschränkten Armen auf und ab lief. »Dahinter können nur die Nightscreamer stecken. Niemand sonst wäre so dreist. Allerdings wundert es mich schon, dass sie sich so leichtsinnig verhalten, dass es selbst Menschen auffällt.«
    »Ist das denn ein Problem?«, fragte Lucy. 
    »Diese Form der Spiegelreise ist streng verboten und wird hart bestraft.« Tic schüttelte den Kopf. »Vlad ist nicht dumm, im Gegenteil. Wenn er also das Risiko eingeht, dass seine Leute entdeckt werden, muss etwas wirklich Großes auf dem Spiel stehen.« 
    »Es sind aber nicht nur diese
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