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Scary City, Band 1: Das Buch der Schattenflüche, Scary City 1 (German Edition)

Scary City, Band 1: Das Buch der Schattenflüche, Scary City 1 (German Edition)

Titel: Scary City, Band 1: Das Buch der Schattenflüche, Scary City 1 (German Edition)
Autoren: Michael Borlik
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Wow, er war viel größer als die anderen Untoten. Und er sah echt widerlich aus. Das rechte Auge baumelte aus seiner Höhle, die linke Gesichtshälfte war nur noch weißer Schädelknochen. Mats schluckte. Vor allem aber sah der Oberzombie stinkwütend aus. Er schwang eine blutbesudelte Kettensäge, um damit die letzten Überlebenden der Menschheit ... 
    »Erwischt!« 
    Mats flog in die Höhe und starrte die Erscheinung im Türrahmen an. 
    »Mum«, platzte er im nächsten Moment heraus. »Mach das nie wieder!«
    »Wen hast du erwartet? Frankensteins Braut?« Seine Mutter lachte und zwinkerte ihm zu. »Jetzt schalte das Licht aus. Wir haben gleich Mitternacht.«
    »Ich hab morgen aber erst zur Dritten«, entgegnete Mats. »Außerdem bin ich auf der letzten Seite.«
    »Na schön, du kannst noch zu Ende lesen. Aber wehe, du schläfst mir morgen Nachmittag bei der Arbeit ein.« 
    »Das wird schon nicht passieren.« Mats und seine beste Freundin Lucy arbeiteten neuerdings im Hotel seiner Eltern, um ihr Taschengeld aufzubessern. »Und jetzt gute Nacht, Mum«, fügte er hinzu. »Es ist gerade superspannend!«
    Kopfschüttelnd zog seine Mutter die Tür hinter sich zu. »Schlaf gut.« 
    Mats hörte sie längst nicht mehr. Sein Blick klebte bereits wieder am Comic, in dem die letzten Überlebenden der Menschheit gerade ihrem Ende entgegensahen. Es gab kein Entkommen. Keine Hoffnung. Aber was war das? In dem Moment, als der fiese Oberzombie die Menschen fast erreicht hatte, tauchte wie aus dem Nichts Mad Jack auf. Eine Art Super-Indiana-Jones, über den alle dachten, dass er von der Zombieprinzessin gefressen worden wäre. 
    Mit einem Mal leuchteten Mats’ Augen. Mad Jack war der coolste Held, den es gab. »Wie wäre es mit einem Freifahrschein direkt in die Hölle?«, rief dieser mit schallendem Gelächter und rammte eine Handgranate zwischen die blanken Rippen des Oberzombies. Drei Sekunden später war der Anführer der Untoten nur noch ein qualmender Fleischberg. 
    Mats fiel mit einem Uff zurück ins Kissen. Natürlich war das Abenteuer längst nicht vorbei, sondern ging im nächsten Band Die Zombies schlagen zurück! weiter. Aber wenigstens war der Rest der Menschheit gerettet. Zumindest vorerst. Gähnend tastete Mats nach dem Lichtschalter und löschte die Lampe neben seinem Bett. Sofort wurde es dunkel und nur durch den Vorhang auf der anderen Seite des Zimmers fiel noch ein silberner Streifen Mondlicht. 
    Mats gähnte erneut. Jetzt erst merkte er, wie müde er war. Die Augen fielen ihm zu ... 
    Krawumm . Etwas war gegen sein Fenster gekracht. Sofort war Mats wieder hellwach. Was konnte das gewesen sein? Sein Zimmer lag im zwölften Stock vom Hotel Greifenhall. Niemand konnte so hoch werfen! Mit einem Satz war er aus dem Bett und stolperte zum Vorhang. Ganz langsam zog er ihn ein Stück beiseite ... und erstarrte. Er musste träumen. Keine Frage. Denn was er da sah, war ein fliegendes Auge, das ihm benommen zuzwinkerte. Es hatte Fledermausflügel und eine leuchtend rote Pupille. 
    Shit, dachte Mats. Was ist hier los? 
    Entweder war er gerade verrückt geworden oder er litt an einem akuten Anfall von Halluzination. Einmal mehr blinzelte ihm das Auge zu, dann sauste es dem sternenklaren Nachthimmel entgegen. Mats beugte sich vor und beobachtete, wie es an der Regenrinne vorbei aufs Dach des Greifenhall verschwand. 
    »Total irre«, murmelte Mats. 
    Noch immer stand er wie erstarrt da, als er auch schon den nächsten Schock verpasst bekam. Eine zweite Kreatur tauchte auf. Das fliegende Auge war schon unheimlich gewesen, aber die neue Bestie war zehnmal schlimmer. Sie erinnerte Mats an einen Panther, aber es war keiner, denn sie bestand aus purer Finsternis. Und sie strahlte etwas so Bösartiges aus, dass sich ihm augenblicklich die Nackenhärchen aufstellten. 
    Dieser Schattenpanther – oder was immer es war – hatte weder Augen noch Maul. Zumindest sah es für Mats so aus. Dafür klickten seine Krallen bedrohlich bei jedem Schritt, während er in geduckter Haltung die Außenfassade des Hotels emporkletterte, als gäbe es für ihn keine Schwerkraft. Mats zog unwillkürlich den Kopf tiefer zwischen die Schultern. Das Vieh suchte etwas. Das erkannte er an der Art, wie es die Schnauze hin und her schwenkte. So, als schnüffelte es. Das fliegende Auge! Bestimmt war es hinter ihm her. 
    Plötzlich machte der Panther einen Satz und hockte direkt neben dem Fenster. 
    Mats öffnete den Mund, aber kein Ton kam
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