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Der Kleine Prinz Kehrt Zurück

Der Kleine Prinz Kehrt Zurück

Titel: Der Kleine Prinz Kehrt Zurück
Autoren: Jean-Pierre Davidts
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Jean-Pierre Davidts
Der kleine Prinz kehrt zurück
    Ein Schiffbrüchiger landet auf einer kleiner Insel. Als er aufwacht, steht ein kleiner Junge vor ihm und fragt: 'Bis Du der Tigerjäger?' Und er erzählt dem Mann seine Geschichte. Auf seinem Stern lebt nämlich ein Tiger, der nicht mehr im Zirkus bleiben wollte. Und weil die Rose ihn geärgert hat, hat er ihr schon einen Dorn abgebrochen. Der kleine Prinz hat Angst, daß der Tiger sein Schaf fressen will, deshalb steckt er es in einen Karton und macht sich auf die Reise, um den Tigerjäger zu suchen...Auf anderen Sternen begegnet er einem fanatischen Ökologen, einem Werber, der überflüssige Dinge verkaufen will, einem Statistiker, einem Bürokraten, einem grünen Jäger, der alles Rote vernichten will, einem lieben Mädchen, das er aber wieder verlassen muß, weil er seine Rose nicht allein lassen will, und Literaturwissenschaftlern, die alles interpretieren wollen. Aber einen Tigerjäger findet er nicht. Jean-Pierre Davidts gelingt es, die Geschichte des kleinen Prin zen auf selbstironische, moderne Weise fortzuerzählen und der Atmosphäre des Originals gerecht zu bleiben.
ISBN: 3434545018
Europäische Verlagsanstalt, 1998
     
Dieses E-Book ist nicht zum Verkauf bestimmt!!!
    Und wenn ihr zufällig da vorbeikommt, eilt nicht weiter, ich flehe euch an - wartet ein bißchen, gerade unter dem Stern! Wenn dann ein Kind auf euch zukommt, wenn es lacht, wenn es goldenes Haar hat, wenn es nicht antwortet, so man es fragt, dann werdet ihr wohl erraten, wer es ist. Dann seid so gut und laßt mich nicht weiter so traurig sein: schreibt mir schnell, wenn er wieder da ist...
Antoine de Saint-Exupery
    Lieber Herr von Saint-Exupery, wenn ich heute zur Feder greife, um Ihnen zu schreiben, dann tue ich dies, weil mir eine merkwürdige Geschichte widerfahren ist.
    Ich darf mir schmeicheln, ein Weltenbummler nach Ihrem Vorbild zu sein, zumindest in meinem Herzen. Denn ich war zeit meines Lebens auf Reisen, obwohl ich selten aus meinem Polstersessel kam. Wenn Sie erlauben, will ich das kurz erläutern.
    Man kann vieles tun, ohne das Haus zu verlassen. Ich jedenfalls habe beschlossen zu reisen. Mit einem Arsenal von Landkarten, Atlanten, Führern, Fahrplänen und Reiseberichten ausgerüstet, machte ich es mir zur Aufgabe, jeden Tag einen anderen Winkel dieser Welt zu besuchen.
    Oh, dieser prachtvolle Sonnenuntergang in der Celebessee, diese im Nordlicht schillernden Morgennebel auf Ellesmere Island, diese zu goldenen Sicheln erstarrten Sandwellen in der Sahara und die Zypressenhaine in den Bayous, den vor Leben wimmelnden Sümpfen Louisianas... Wie wurden meine eintönigen Nächte durch die gesammelten Erinnerungen anderer Reisender verschönt!
    Im Laufe dieser Stellvertreterreisen habe ich eine besondere Vorliebe für Orte mit exotischem Namen entwickelt. Es macht mir nichts aus, wenn dort glühende Hitze herrscht oder polare Kälte - wahrscheinlich, weil sich zu Hause, in meinem Sessel, die Temperatur kaum verändert.
    Eine besondere Schwäche habe ich, wie ich gestehen muß, für Kyaukpyu auf der Insel Ramree vor der Küstenebene des birmanischen Arakan entwickelt. Der Name ist schwierig auszusprechen, er kratzt im Hals, bleibt am Gaumen hängen, reibt sich an der Zunge und plumpst dann über die Zähne. Es müßte schön sein, dachte ich, diesen Ort einmal zu besuchen. Allerdings glaube ich nicht, daß oft Touristen in diese Stadt kommen, und wenn, dann nur ganz wenige. Denn, wissen Sie, die Leute hassen Komplikationen. Der Name würde sie abschrecken. Sie würden sich nicht trauen, ihn zu nennen, aus Angst, ihn falsch auszusprechen und sich dadurch zum Gespött zu machen (Lächerlichkeit tötet zwar nicht, wie manche sagen, kann aber tief verletzen). Also würden sie schon aus Stolz darauf verzichten, dorthin zu fahren.
    Um ganz sicher zu sein, habe ich mit meinen Freunden ein kleines Experiment gemacht: Ich erzählte ihnen, daß ich vorhätte zu verreisen.
    »Bravo!« riefen sie. »Wurde auch Zeit! Es wird dir guttun, wenn du dir mal ein bißchen frischen Wind um die Nase blasen läßt. Das ist doch kein Leben, immer nur zu Hause rumzuhocken. Wohin soll's denn gehen? Nach Italien? Nach England? Vielleicht auf die Antillen?«
    »Nach Kyaukpyu.«
Ihre Miene wechselte augenblicklich.
»Ah, Kja... äh... kwi... Hm! Ja, ja, ich glaube, ich habe schon
davon gehört. Nettes Fleckchen. Und wie geht's deiner Mutter?«
    Wenn ich nur eine einzige Reise machen sollte in meinem
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