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Sawyer

Sawyer

Titel: Sawyer
Autoren: Debbie Macomber
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ihrer Meinungsverschiedenheiten und trotz der Tatsache, dass sie in wenigen Stunden aus seinem Leben verschwinden würde, vertraute sie ihm wie keinem anderen. Ihr war klar, dass er sogar sein Leben riskieren würde, um ihre Kinder zu finden.
    Sawyer nahm sie in die Arme und hielt sie fest.
    „Vergiss nicht, dass sie den Hund mitgenommen haben. Du bleibst hier“, wies Sawyer sie schließlich an. „Ich werde Mitch benachrichtigen, und wir werden einen Suchtrupp aufstellen.“
    Sie nickte, da ihr bewusst war, dass sie ihnen nicht helfen konnte. Andererseits hatte sie Angst davor, jetzt allein zu sein. Sawyer schien es zu merken.
    „Ich werde Pearl bitten, hierher zu kommen und dir Gesellschaft zu leisten.“
    Abbey brachte ihn zur Tür. Nachdem er ihr noch einmal zärtlich über die Wange gestrichen hatte, machte er sich auf den Weg.
    Wie gelähmt vor Angst, ging sie auf die Veranda und setzte sich in die Hollywoodschaukel, ohne die Mückenschwärme zu beachten, die sie umschwirrten. Immer wieder ließ sie sich das Gespräch durch den Kopf gehen, das sie beim Essen mit den Kindern geführt hatte.
    Scott und Susan liebten Hard Luck – genau wie sie Eagle Catcher und Sawyer liebten. Sie hatten sich ganz schnell an ihr neues Leben in Alaska gewöhnt. Abbey hatte geglaubt, dass es unmöglich war, innerhalb so kurzer Zeit echte Zuneigung zu den Einwohnern zu entwickeln, doch sie hatte sich geirrt.
    Scott und Eagle Catcher waren unzertrennlich, und außerdem hatte Scott sich mit Ronny Gold angefreundet. Susan hatte in Chrissie Harris eine Spielkameradin gefunden, und sie, Abbey, hatte sich in Sawyer O’Halloran verliebt.
    Auf einmal sah Abbey alles viel klarer. Als sie erkannt hatte, dass sie Sawyer liebte, war sie so in Panik geraten, dass sie beschlossen hatte, vor ihm wegzulaufen. Sie hatte Angst davor gehabt, wieder einen Fehler zu machen.
    Sie war so in Gedanken versunken, dass sie zuerst gar nicht merkte, wie Pearl die Verandastufen hochkam.
    „Abbey?“
    „O Pearl!“ flüsterte Abbey verzweifelt. „Ich habe solche Angst!“
    Pearl setzte sich neben sie und legte ihr einen Arm um die Schultern. „Keine Sorge, Sawyer wird deine Kinder schon finden.“
    „Aber sie können wer weiß wo sein.“
    „Ich bin sicher, dass man sie bald finden wird. Wenigstens waren sie so schlau, Eagle Catcher mitzunehmen. Er ist ein guter Hund und wird auf sie aufpassen.“
    Vergeblich versuchte Abbey, sich zu entspannen. Sie würde erst wieder Ruhe haben, wenn ihre Kinder wohlbehalten zu Hause eintrafen.
    „Komm“, meinte Pearl. „Lass uns eine Kanne Kaffee und Sandwichs für die Männer machen. Wenn sie zurückkommen, haben sie sicher Hunger und Durst.“
    Obwohl ihr klar war, dass Pearl sie nur ablenken wollte, ging Abbey mit ihr in die Küche, wo sie mechanisch Kaffee in den Filter zu füllen begann.
    „Ist das nicht ein bisschen viel?“ Pearl, die sich um die Sandwichs kümmerte, blickte von ihrer Arbeit auf.
    Erst jetzt merkte Abbey, dass sie den Filter bis zum Rand gefüllt hatte. „Stimmt.“ Sie lachte nervös. „Vielleicht solltest du es lieber machen.“
    „Klar. Ich bin gleich fertig.“
    Wenige Minuten später setzten sie sich an den Küchentisch, während das Wasser durch den Filter lief. Das Geräusch der Kaffeemaschine wirkte unnatürlich laut, weil es sonst mucksmäuschenstill im Haus war.
    Eine Stunde verstrich, doch Abbey kam es wie eine Ewigkeit vor. Mitch kam vorbei, um ihr einige Fragen über die Kinder zu stellen.
    Nachdem er wieder gegangen war, schenkte Pearl ihr eine Tasse Kaffee ein.
    „Die Kinder waren ganz durcheinander, weil ich abreisen will“, gestand Abbey.
    „Du willst abreisen?“ wiederholte Pearl schockiert. „Warum?“
    „Weil … Ach, ich weiß nicht. Ich habe das Gefühl, dass alles schief gelaufen ist. Ich habe Angst, Pearl. Ich wollte mich nicht verlieben. Und Sawyer … Ich hätte nie gedacht, dass ein Heiratsantrag wie eine Beleidigung sein könnte, aber er hat es geschafft. Anscheinend glaubt er, jede Frau will ihn ködern.“
    Pearl tätschelte ihr die Hand. „Du musst ihm sehr viel bedeuten, sonst hätte er dir nie einen Heiratsantrag gemacht.“
    Abbey lächelte unwillkürlich. „Wahrscheinlich ist er genauso durcheinander wie ich.“
    Als im nächsten Moment das Telefon klingelte, erschrak sie so, dass sie zuerst gar nicht wusste, was sie tun sollte. Sie saß wie gelähmt da.
    Pearl ging schließlich ran. „Ja, ja …“ sagte sie und nickte dabei. Dann hielt sie
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