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Sawyer

Sawyer

Titel: Sawyer
Autoren: Debbie Macomber
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Ich habe gehört, dass einsame Männer in Alaska besonders begehrt sind.“
    „Ein Bekannter von mir hat sein Foto an eine dieser Zeitschriften geschickt“, erzählte Ralph aufgeregt. „Er konnte sich vor Zuschriften gar nicht mehr retten.“
    „Ich werde jedenfalls nicht das Hemd ausziehen und für so ein verdammtes Foto posieren“, verkündete Duke Porter.
    „So leicht ist es auch nicht, sein Bild in eine dieser Zeitschriften zu bekommen“, meinte Ralph, nachdem er einen großen Bissen heruntergeschluckt hatte. „Nicht, dass ich es versucht hätte.“
    „Diese Frauen suchen jedenfalls keinen Brieffreund“, sagte John. „Sie wollen einen Mann, und sie gehören auch nicht zu denen, die die große Auswahl haben.“
    „Ach ja? Von euch ist auch niemand ein Adonis.“ Ben schob sich die Hemdsärmel hoch und stützte die Hände auf den Tresen.
    „So wie ich es sehe, können wir Frauen nichts bieten“, erwiderte Sawyer. „Jedenfalls kann ich mir nicht vorsteilen, dass sie allein unseres Aussehens wegen hierher kommen, oder?“
    John war sichtlich enttäuscht. „Wahrscheinlich hast du Recht.“
    „Und was könnte sonst funktionieren?“ warf Christian ein. „Wir dürfen nicht so pessimistisch sein, sonst bleiben wir bis an unser Lebensende allein.“
    „Ich bin mit meinem Leben zufrieden“, konterte Sawyer, den es überraschte, dass sein Bruder sich so für diese Idee begeisterte. Sawyer hatte im Prinzip nichts dagegen, konnte sich jedoch nicht vors teilen, dass sie damit Erfolg hatten. Zum einen befürchtete er, dass durch die Anwesenheit dieser Frauen viele neue Probleme entstehen würden, zum anderen glaubte er, dass keine dieser Frauen es länger als ein paar Wochen in Hard Luck aushalten würde.
    „Denk daran, dass Frauen nicht viel anders sind als Männer“, meinte Christian und lachte, als die anderen ihn verblüfft ansahen. „Ihr seid doch auch hergekommen, obwohl ihr wusstet, dass Hard Luck fünfzig Meilen oberhalb des Polarkreises liegt.“
    „Stimmt“, bestätigte Duke, „aber wir werden sehr gut bezahlt, und es lebt sich hier nicht schlecht.“
    Christian nahm einen Stift aus seiner Hemdtasche und machte sich eine Notiz auf seiner Papierserviette.
    „Du spielst doch nicht etwa mit dem Gedanken, die Frauen dafür zu bezahlen, dass sie hierher kommen?“ Sawyer wollte verdammt sein, wenn sein schwer verdientes Geld für so ein albernes Projekt zum Fenster hinaus geworfen wurde.
    „Wir könnten ihnen Jobs anbieten, oder?“ Christian blickte sich Beifall heischend in der Runde um.
    „Wie bitte?“
    „Na ja …“ Christian nagte an seinem Stift. „Du redest schon lange davon, dass in unserem Büro ein einziges Chaos herrscht. Was hältst du davon, eine Sekretärin einzustellen? Wir können uns nicht auch noch um den Papierkram kümmern.“
    Sawyer hätte ihm am liebsten vorgeschlagen, stattdessen ein Seminar über Zeitmanagement zu belegen. „Na gut“, meinte er schließlich widerwillig.
    Die anderen Piloten schauten von ihren Tellern auf.
    „Was ist mit all den Büchern, die eure Mutter der Gemeinde geschenkt hat, nachdem sie Frank geheiratet hatte?“ erkundigte sich Ben. „Es war doch davon die Rede, eine Bücherei zu eröffnen.“
    „Aber irgendjemand muss das Ganze organisieren“, erklärte Christian. „Ich habe es ein paar Mal versucht und jedes Mal wieder aufgegeben. Es müssen an die tausend Bücher sein.“
    „Es war sehr großzügig von eurer Mutter, sie der Gemeinde zu schenken“, meinte Ralph. „Und es ist eine Schande, dass wir nichts unternehmen.“
    Christian lächelte. „Wir könnten es uns durchaus leisten, jemand dafür zu bezahlen, eine Bücherei aufzubauen und sie erst einmal für etwa ein Jahr zu leiten. Was haltet ihr davon?“
    Sawyer zuckte die Schultern. „Wenn Charles nichts dagegen hat.“ Doch er wusste genauso gut wie Christian, dass Charles von der Idee begeistert sein würde.
    „Pearl hat mir erzählt, dass sie vorhabe, zu ihrer Tochter nach Nenana zu ziehen“, berichtete Ben. „Wir brauchten also eine Krankenschwester oder Ärztin für das Gesundheitszentrum.“
    Einige der Männer nickten, und Sawyer verzichtete darauf, sie daran zu erinnern, dass Pearl ständig davon sprach – besonders im Winter, wenn es nur für ein paar Stunden am Tag hell wurde und die lang andauernde Dunkelheit aufs Gemüt schlug.
    „Ich weiß, was du denkst.“ Ben schaute ihn an. „Aber hast du dich auch schon mal gefragt, ob Pearl nicht tatsächlich gehen
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