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Sawyer

Sawyer

Titel: Sawyer
Autoren: Debbie Macomber
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King-County-Bibliothek gearbeitet. Dort habe ich bei der Literatursuche geholfen, Auskünfte erteilt und Informationen beschafft. Außerdem habe ich Computerkenntnisse.“ Sie zögerte und überlegte, ob sie weitersprechen sollte.
    „Das klingt großartig. Momentan gibt es in Hard Luck keine richtige Bücherei. Allerdings haben wir die entsprechenden Räumlichkeiten …“
    „Und Bücher?“
    „O ja, Hunderte. Jemand hat sie der Stadt geschenkt, und wir suchen jemand, der in der Lage ist, eine Leihbücherei aufzubauen.“
    „Das wäre für mich kein Problem.“ Abbey nannte ihm die Aufgaben, die ihre Tätigkeit umfasst hatte. Allerdings wurde sie das Gefühl nicht los, dass Christian O’Halloran sich gar nicht so sehr für ihre beruflichen Qualifikationen interessierte.
    Er nannte das Gehalt. Es war zwar niedriger als ihr jetziges, doch sie würde davon keine Miete bezahlen müssen. Dann wusste er offenbar nicht mehr, was er fragen sollte.
    „Können Sie mir etwas über das Gebäude sagen?“ erkundigte sie sich daher.
    „Ja, sicher. Es war früher einmal ein Wohnhaus – die Heimstätte meines Großvaters –, aber es wird Ihnen wohl keine Schwierigkeiten machen, es in eine Bücherei umzuwandeln, oder?“
    „Ich glaube nicht.“
    „Ihnen ist hoffentlich klar, dass das Leben in Hard Luck ganz anders sein wird als in Seattle“, bemerkte Christian.
    Genau das hatte ihr Vater auch gesagt. „Ja, das ist mir klar. Könnten Sie mir etwas über das Haus und das Land erzählen, das Sie anbieten?“
    „Gern.“
    „Würden Sie mir bitte zuerst das Haus beschreiben?“
    Christian zögerte, bevor er antwortete. „Es ist sehr klein und ziemlich … rustikal.“ Er fuhr stockend fort: „Es hat einen … ländlichen Touch. Verstehen Sie mich nicht falsch, es ist gemütlich, aber anders als das, was Sie gewohnt sind.“
    „Das kann ich mir vorstellen. Erzählen Sie mir von Hard Luck.“
    Nun entspannte er sich zusehends. „Es ist wohl der schönste Ort auf der Welt, aber Sie müssen sich selbst eine Meinung bilden. Im Sommer scheint die Sonne fast vierundzwanzig Stunden am Tag. Die Wildblumen blühen in allen erdenklichen Farben, und die Wälder und die Tundra leuchten orange, rot und golden.“
    „Das hört sich vielversprechend an. Und wie ist es im Winter?“
    „Oh … ja, im Winter ist es auch schön, allerdings auf eine andere Art. Ich glaube, niemand hat wirklich gelebt, bevor er nicht unsere Lightshow gesehen hat.“
    „Das Polarlicht.“
    „Ich möchte Ihnen nichts vormachen“, fuhr Christian fort. „Im Winter wird es verdammt kalt – oft sogar bis minus vierzig oder fünfzig Grad.“
    „Du meine Güte!“ Abbey wusste das bereits, doch aus seinem Mund klang es noch dramatischer.
    „An solchen Tagen kommt fast alles zum Erliegen. Normalerweise fliegen wir dann auch nicht.“
    Sie nickte. Er hatte ihr am Telefon bereits von Midnight Sons, der kleinen Charterfluggesellschaft der Brüder O’Halloran, erzählt.
    „Was ist zum Beispiel mit der Schule?“ erkundigte sie sich. Während ihres Telefonats hatte sie von ihm erfahren, dass es in Hard Luck eine Schule gab, die Kindergarten, Grund- und weiterführende Schule in einem war.
    „Da man bei der Kälte nichts machen kann, rücken wir sozusagen zusammen. Der Unterricht fällt allerdings nur ganz selten aus.“ Er schwieg einen Moment. „In Hard Luck ist jeder auf den anderen angewiesen.“
    „Wie sieht es mit der Lebensmittelversorgung aus?“
    „Alle Einwohner decken sich einmal im Jahr mit Vorräten ein. Aber falls man mal etwas braucht, gibt es immer noch den kleinen Lebensmittelladen von Pete Livengood, oder einer der Piloten kann Ihnen etwas aus Fairbanks mitbringen. Midnight Sons fliegt Fairbanks nämlich täglich an. Öl wird täglich geliefert.“
    „Kann man auch mit dem Wagen nach Fairbanks fahren? Es scheint keine Straße zu geben, die dorthin führt.“
    „Doch, es gibt eine unbefestigte Straße“, erwiderte er stolz.
    Abbey war erleichtert. Falls sie den Job bekam, musste sie ihre Möbel und persönlichen Gegenstände nach Hard Luck bringen lassen, und per Flugzeug wäre es sicher zu kostspielig gewesen.
    „Haben Sie noch Fragen?“ erkundigte sie sich.
    „Nein.“ Christian warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Würden Sie bitte ein Bewerbungsformular ausfüllen? Ich werde wohl morgen noch Gespräche führen. Wenn es Ihnen recht ist, rufe ich Sie morgen Nachmittag an.“
    Sie stand auf. „Ja, gern.“
    Er reichte ihr das
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