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Sawyer

Sawyer

Titel: Sawyer
Autoren: Debbie Macomber
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ihr.
    „Ja.“ Abbey zwang sich, ihren neunjährigen Sohn anzulächeln.
    „Jasons Hund hat Junge bekommen.“
    Ihr war äußerst beklommen zumute. Scott redete seit Monaten davon, dass er einen Hund haben wollte. „Schatz, wir haben das schon so oft besprochen. In diesem Apartmentkomplex ist Tierhaltung nicht erlaubt.“
    „Ich weiß, dass ich hier keinen Hund haben darf“, verteidigte er sich. „Ich dachte nur, wir könnten vielleicht umziehen, wenn wir mehr Miete zahlen müssen.“
    „Und wenn wir eine neue Wohnung suchen, dann so eine, in der wir einen Hund halten dürfen, ja?“
    Scott strahlte übers ganze Gesicht. „Jasons Welpen sind so süß, Mom. Weißt du, was meine Lieblingsrasse ist?“
    Natürlich wusste sie es, aber ihm zuliebe fragte sie: „Welche denn?“
    „Huskies.“
    „Weil das Maskottchen der Universität von Washington ein Husky ist?“
    „Auch, aber sie haben so kluge Augen, nicht? Und ich mag es, wie ihr Schwanz sich einrollt. Als Haustiere sind sie zu groß, aber trotzdem sind sie meine Lieblingshunde.“
    Abbey streckte ihm die Hand entgegen. Obwohl Scott normalerweise nicht mehr mit ihr schmuste, setzte er sich zu ihr in den Sessel, lehnte den Kopf an ihre Schulter und seufzte laut. „Tut mir Leid, dass ich heute morgen verschlafen habe“, flüsterte er.
    „Und mir tut es Leid, dass ich dich angeschrien habe.“
    „Ist schon gut. Ich versprech’ dir, dass ich von jetzt an immer sofort aufstehe, wenn du rufst, okay?“
    „Okay.“ Abbey schloss die Augen und atmete den Duft seines frisch gewaschenen Haars ein.
    Eine Weile saßen sie schweigend so da.
    „Du solltest jetzt lieber wieder ins Bett gehen“, sagte Abbey schließlich.
    Scott stand auf. „Ziehen wir jetzt um?“ fragte er erwartungsvoll.
    „Ich glaube schon“, erwiderte sie lächelnd.
    „Nacht, Mom.“ Er lächelte ebenfalls. Dann drehte er sich um und verließ das Wohnzimmer.
    Ihr war etwas leichter ums Herz, als sie die Zeitung in die Hand nahm und die Seite mit den Stellenangeboten aufschlug. Dabei fiel ihr Blick sofort auf eine Anzeige mit dem Text:
„Einsame Männer in Hard Luck, Alaska, bieten Jobs, ein Zuhause und Land“.
Es folgte eine Aufstellung der ausgeschriebenen Positionen.
    Abbey blieb fast das Herz stehen, als sie sah, dass auch eine Bibliothekarin gesucht wurde.
    Hard Luck in Alaska. Ein Job. Ein Zuhause mit einem Stück Land, das acht Hektar groß war. Du liebe Güte, das war mehr, als ihr Großvater damals besessen hatte, als er in Puyallup Himbeeren gezüchtet hatte!
    Schnell holte Abbey ihren Atlas und blätterte darin, bis sie Alaska gefunden hatte. In der Liste mit den Ortsnamen war Hard Luck mit einhundertfünfzig Einwohnern verzeichnet.
    Das Leben in einer Kleinstadt bedeutete normalerweise, dass es ein Gemeinschaftsgefühl gab. Das reizte sie, denn früher hatte sie immer sehr gern die Sommerferien auf der Farm ihrer Großeltern verbracht. Sicher würden sie und ihre Kinder sich rasch in einer Kleinstadt in Alaska eingewöhnen.
    Als sie den Ort schließlich auf der Karte gefunden hatte, legte sich ihre Aufregung sogleich wieder. Hard Luck lag oberhalb des Polarkreises. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, dorthin zu ziehen.
    Am nächsten Morgen ließ Abbey sich ihre Situation während des Frühstücks noch einmal durch den Kopf gehen.
    „Kinder“, sagte sie nach einer Weile und atmete einmal tief durch. „Was würdet ihr davon halten, nach Alaska zu ziehen?“
    Scott wurde sofort hellhörig. „Alaska? Da werden Huskies gezüchtet!“
    „Ja, ich weiß.“
    „Da ist es kalt, nicht?“ fragte Susan.
    „Sehr kalt sogar.“
    „Kälter als in Texas?“
    „Viel kälter“, erklärte Scott wichtigtuerisch. „Es ist so kalt, dass man nicht mal Kühlschränke braucht. Stimmt’s, Mom?“
    „Hm, ich glaube, man benutzt dort trotzdem Kühlschränke.“
    „Aber wenn man keinen Strom hätte, bräuchte man keine, oder?“
    „Stimmt.“
    „Kann ich dort einen Hund haben?“
    Abbey überlegte einen Moment. „Das weiß ich erst, wenn wir dort sind“, erwiderte sie schließlich.
    „Können Grandma und Grandpa uns dort besuchen?“ erkundigte sich Susan.
    „Bestimmt. Und wenn nicht, würden wir sie besuchen.“
    Scott füllte sich Cornflakes in seine Schüssel, ohne darauf zu achten, dass diese schon voll war.
    „Ich habe gestern eine Anzeige in der Zeitung gelesen“, erklärte Abbey. „In Hard Luck in Alaska wird eine Bibliothekarin gesucht, und es sieht so aus, als müsste
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