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Sawyer

Sawyer

Titel: Sawyer
Autoren: Debbie Macomber
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Männer es leid sein würden, sich so herauszuputzen.
    „Nur über meine Leiche!“ rief Duke. „Wir wissen schließlich alle, was passiert ist, als John das letzte Mal eine Frau hierher geflogen hat.“
    „Das war nicht meine Schuld. Wie oft soll ich es euch noch sagen?“
    „Schluss damit! Ich hole sie ab.“ Als Sawyer sich abwandte, fiel sein Blick auf die Tafel, auf die Ben gerade die Tageskarte schrieb.
    „Beef Wellington?“ erkundigte Sawyer sich verblüfft.
    „Na und?“ entgegnete Ben herausfordernd. „Ich will unserer neuen Bibliothekarin bloß zeigen, dass wir zivilisiert sind.“
    Für Sawyer lief das Projekt nicht besonders vielversprechend an. Er hätte seinen letzten Dollar darauf verwettet, dass keine der Frauen den Winter in Hard Luck überstehen würde. Mittlerweile betrachtete er das Ganze noch skeptischer als am Anfang.
    „Hast du schon mit den Leuten von der Zeitung gesprochen?“ Ben stellte einen Teller mit Rührei und Toast vor ihm auf den Tisch. „Nein.“ Sawyer runzelte die Stirn. Es war nicht weiter verwunderlich, dass die Journalisten auf ihre Aktion aufmerksam geworden waren und jetzt unbedingt eine Story wollten. Christian hatte ihnen seinen Namen gegeben, und sie hatten ihn die ganze Woche bedrängt. Am liebsten hätte Sawyer seinen kleinen Bruder erwürgt.
    Da die erste Frau bald eintreffen würde, bedauerte er, dass er Charles nicht in ihren Plan hatte einweihen können. Da er als Geologe für Alaska Oil tätig war, war er oft wochenlang unterwegs – wie auch jetzt.
    Sawyer war fest davon überzeugt, dass Charles sie alle für verrückt erklären würde, wenn er davon erfuhr.
    „Das Blockhaus ist jedenfalls fertig“, erklärte Duke zufrieden.
    Nachdem sie die Wände und den Boden abgeschrubbt hatten, hatten Sawyer und einige andere Männer die alten Möbel aus dem Lagerraum des Hotels geholt. Er hatte Bedenken gehabt, die alten Matratzen wieder in Gebrauch zu nehmen, aber Pearl und die anderen Frauen hatten sie ausgiebig gelüftet.
    Als Sawyer auf dem Weg zu Bens Restaurant einen Blick in das Blockhaus geworfen hatte, hatte er sich eingestehen müssen, dass es fast einladend aussah. Der schwarze Ofen war auf Hochglanz poliert, und die Frauen hatten für das Fenster Gardinen mit einem Blumenmuster und für den Holztisch eine Decke aus demselben Stoff genäht. Außerdem hatte man die Regale mit Vorräten bestückt, und irgendjemand hatte sogar einen Kühlschrank gestiftet.
    Das Bett mit der sonnengebleichten Bettwäsche und der dünnen Wolldecke erinnerte an eine Gefängnispritsche, doch das behielt Sawyer lieber für sich. Pearl und ihre Freundinnen hatten sich wirklich viel Mühe dabei gegeben, das Blockhaus wohnlich zu machen. Jemand hatte sogar eine Vase mit Blumen auf den Tisch gestellt – direkt neben die Petroleumlampe und den Dosenöffner.
    „Woran willst du sie eigentlich erkennen, wenn sie aus dem Flugzeug steigt?“ erkundigte sich Ben, der direkt vor Sawyer stand und ihm beim Essen zusah.
    „Ich werde die Jacke mit dem Firmenemblem tragen“, erwiderte Sawyer. „Sie muss also mich erkennen.“
    „Wie heißt sie noch?“
    „Abbey Sutherland.“
    „Sicher ist sie hübsch.“
    Seine Männer schauten verklärt aus dem Fenster. Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen.
    „Ich verschwinde lieber, bevor mir noch schlecht wird“, bemerkte er spöttisch.
    „Soll ich dich wirklich nicht begleiten?“ fragte John.
    „Nein, wirklich nicht.“ Auf dem Rückflug musste Sawyer die Post und eine große Lieferung Konserven für den Lebensmittelladen mitnehmen. Er hoffte inständig, dass Abbey Sutherland mit leichtem Gepäck reiste, denn in der „Baron“ war nur Platz für zwei Koffer.
    Nachdem er sich seine Jacke geschnappt hatte, die über der Stuhllehne hing, verließ er das Restaurant und ging über die Hauptstraße von Hard Luck zur Start- und Landebahn.
    Sawyer war so oft nach Fairbanks geflogen, dass er die Strecke sogar mit verbundenen Augen hätte zurücklegen können. Sobald er nach der Landung die Post und die Lebensmittel eingeladen hatte, machte er sich mit einem äußerst unbehaglichen Gefühl auf den Weg zum Terminal. Dort warf er einen Blick auf den Monitor, um sich zu vergewissern, dass das Flugzeug pünktlich landete. Dann holte er sich einen Kaffee und ging zu dem entsprechenden Flugsteig.
    Dass zu dieser Jahreszeit so viel Betrieb im Flughafen herrschte, wunderte ihn. Die meisten Leute waren vermutlich Touristen. Das Erste, was man bemerkte, wenn
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